Teil III: Vorstellung von Sexualität
Begehren. Was bedeutet dieser Schritt, diese Grenzüberschreitung, eine Frau, die man toll findet, verehrt, „anschwärmt“ auch in sexueller Hinsicht zu mögen? Ist das „Verehren“ vielleicht schon eine unterdrückte Form der Frauensexualität, so wie die Sammel-Bilder von halbnackten Feen und Elfen, welche (vor allem ältere) Damen bei Facebook untereinander austauschen (siehe Artikel „Unbekanntes Land“ und „Erotischer Kitsch“)? Claudia beschreibt in ihrem Artikel „Teenagerträume“, wie sie in ihrer Teenagerzeit mit ihrer Freundin die Lehrerin oder irgendwelche Stars erst „anschwärmte“ und später in den gegenseitig ausgetauschten Zeichnungen immer mehr erotisierte.
Das weibliche Begehren ist also eine Leerstelle, die nur mit der eigenen Fantasie gefüllt werden kann, eben ein „unbekanntes Land“, dass in den meisten Frauen verborgen schlummert.
Wenn man sich Sexualität mit einer Frau nicht vorstellen kann, dann wird es in der Realität auch nicht passieren, selbst wenn einem bewusst ist, dass man unsterblich in sie verliebt ist. Begehren bedeutet also, die „Herzens-“ und „Seelenenergie“ mit der sexuellen zu verbinden, man liebt nicht mehr nur „geistig“ sondern ganzheitlich, mit dem ganzen Körper. Plötzlich gibt es keine Grenze mehr zwischen einer liebevollen Umarmung und einem begehrlichen an sich drücken. Und ein Kuss (den ich mir früher gerade noch mit einer Frau, die ich verehrte vorstellen konnte)- bedeutet er nicht Liebe und Lust in einem?
Um eine bessere Vorstellung von „Liebessex“ mit einer Frau zu bekommen, gibt es natürlich auch (aber leider nur sehr wenige) Hilfsmittel. Ich kann da nur die „Girlfriendsfilms“ empfehlen, in denen frauenliebende Frauen, vor allem auch attraktive reifere, realen Sex und echte Orgasmen miteinander erleben. Oder das Buch „Odette Pleasures- wenn Frauen lieben“ in denen (Hetero-)Frauen von ihren erotischen Fantasien und Erfahrungen mit Frauen erzählen (vielleicht werde ich daraus mal eine Geschichte auf die Seite stellen), sowie den Hite-Report von Shere Hite, der auch in den siebziger Jahren geschrieben wurde. Es ist in der heutigen Zeit, in der scheinbar alles gesagt wurde und alles schon mal dagewesen ist, sehr schwierig etwas zu authentischer Frauenliebe zu finden. Es existieren Unmengen an „Lesben“-Pornos, die zur reinen Befriedigung von Männerfantasien gemacht sind und dann gibt es ja noch die Lesben und ihre auch eher männlich/schwul identifizierte sich Sicht der Sexualität. Wer mehr zu diesem Thema erfahren will, der lese den Artikel: „Unbekanntes Land“
Um Sexualität mit einer anderen Frau zu erleben braucht man also viel Fantasie, Kreativität und vor allem Mut. Denn mindestens eine von beiden muss die Sache aktiv angehen, sonst wird es immer bei sehnsuchtsvoll ausgetauschten Blicken und unendlicher Idealisierung bleiben. Am besten wäre es natürlich, wenn z. B. die Frau, die älter ist, die Verantwortung übernimmt und das Ganze lenkt, doch in der Realität sind ältere Frauen oft sehr unsicher, da sie u. a. noch viel stärker in traditionellen Rollenmustern verhaftet sind. Also kommt es eher auf Bewusstsein und Erfahrung auf diesem Gebiet an, die Frau, die sich ihres Frauseins und ihres Begehrens bewusster ist übernimmt somit die (Teil-)Verantwortung.
Aktiv auf eine andere Frau zuzugehen bedeutet also mit der Frauenrolle zu brechen. Es ist ein gewaltiger Schritt, denn was „Frau“ ist, wie sie sich zu verhalten und wen sie zu begehren hat, wurde bisher selten von Frauen selbst festgelegt. Es ist der Schritt in eine neue Weiblichkeit und nein, man wird nicht zur „Lesbe“ oder zum Mann, wenn man das Begehren dem bloßen „begehrt werden wollen“ vorzieht. Es ist ein weiterentwickeltes und neues weibliches (Bewusst-)Sein.
Meiner Erfahrung nach ist es meistens so, dass wenn man auf eine Frau zugeht, sie meistens auch in irgendeiner Art und Weise reagieren wird, d. h. wenn man spürt dass von ihrer Seite auch sexuelles Interesse da ist, dann wird sie auch irgendetwas eigenes miteinbringen. Man sollte sich, bevor man sie trifft immer vorher etwas vorbereiten, d. h. man überlegt sich eine Art „Choreographie“, einen Plan, an den man sich dann aber nicht sklavisch hält, sondern der im Unterbewusstsein eine Hilfstellung ist um im richtigen Moment das Richtige zu sagen. Das kann man am besten mit Improvisationstheater vergleichen. Z. B. merkt man sich vor, dass man sie, wenn man sie sieht, nach einem bestimmten Aspekt ihres Lebens ausfragt (der vielleicht mit Frauenliebe zu tun hat), oder man macht im richtigen Moment den Vorschlag gemeinsam wegzufahren.
Es hilft auch, sich vorher eine erotische Geschichte auszudenken, aber sie muss realistisch sein. Man sollte die Frau also gut kennen, um sie ihrer Persönlichkeit entsprechend handeln lassen zu können.
Das Wichtigste aber ist: um Liebe mit einer Frau zu erleben braucht es den richtigen Rahmen, d. h. vor allem Zeit und einen stressfreien Ort, wo man sich Ruhe und den Freiraum nehmen kann um einander zu begegnen (z. B. zusammen in den Urlaub fahren). Sex mit einer Frau ist eben nicht ein schnelles „Reinraus“ sondern, man nähert sich langsam auf der seelischen und körperlichen Ebene aneinander an. Der Übergang zu Sexualität muss langsam und fließend stattfinden, damit man nicht in die Mann-Frau-Rollen hineinfällt und dann künstlich etwas herstellt, erzwingt oder (wie die Lesben) ausagiert. Sich also auf die Intutition zu verlassen ist das Stichwort, eine Verbindung und Verschmelzung auf einer höheren Ebene herstellen- wie Sonia Braga als Maria in einer Folge von „Sex and the City“ zu Samatha, als sie miteinander schlafen wollen, so schön sagt: „This is love-not a porn flick!“
Katharina sagte:
Liebe Sophia,
ein wirklich sehr schön geschriebener Artikel, der einem sehr weiterhelfen kann.
Wichtig ist wohl tatsächlich die eigene Klarheit, das gezielte Wollen und Begehren und das aktive Imaginieren im Vorfeld der Begegnung – dann fließen die Dinge scheinbar wie
von selbst, da man seelisch und körperlich diese Klarheit auch ausstrahlt …
Das gilt ja auch für so viele andere Bereiche des Lebens.
Ich stelle gerade fest, dass genaus das passiert, was Du beschreibst:
Wenn eine Frau einer anderen Frau gegenüber in erotischer und seelischer Hinsicht offen ist (ohne dass beide offen darüber kommuniziert haben), wenn Vertrauen zwischen beiden Fuß gefasst hat – ensteht meiner bescheidenen Erfahrung nach – ein unsichtbarer intuitiver Raum, in welchem sich beide in völliger Offenheit auf der Herzensebene begegnen können. In diesem Raum scheinen die Regeln der Intution zu herrschen: eine Frau hat einen Wunsch; die andere spricht diesen dann – intuitiv – offen aus und beide vertiefen durch diesen Raum, in welchem ein unausgesprochenes Einverständnis herrscht, ihre Beziehung zueinander auch in erotischer Hinsicht.
Liebe Grüße von
Katharina
GAST - Gast - gast sagte:
Liebe Claudia…
Leider weiss ich nicht, wo ich diesen Link posten soll…
Es wäre sehr schön, wenn möglichst viele diese Petition unterzeichnen würden.
http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:Lt8Xw2MZtFMJ:www.familienchancen.ch/fc/index.php%3Foption%3Dcom_content%26view%3Darticle%26id%3D1%26Itemid%3D72%26lang%3Dde+familienchance+adoption&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=ch
P.S.: Dieser Link ist auch sehr interessant
http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Ploetzlich-lesbisch/story/30068912
Sophia sagte:
Liebe Katharina,
Man fragt sich ja immer: „Was will die denn jetzt von mir?“ anstatt mal den eigenen Wunsch so klar wie möglich zu formulieren. Dann wird es für beide viel leichter…
das mit dem gemeinsamen intuitiven Raum stelle ich auch gerade fest. Ich habe außerdem das Gefühl, das es eine Verbindung gibt, die, auch wenn man sich gerade nicht sieht, weiter besteht. D. h. es passiert manchmal etwas bei beiden Frauen im Kopf bevor man sich z. B. trifft. Wenn man sich sieht, dann wissen beide Bescheid, ohne, dass man darüber konkret geredet hätte. Es ist wie Gedanken lesen.
Man sollte auf dieses intuitive Gefühl komplett vertrauen, auch wenn es manchmal schwer ist.
Meiner Erfahrung nach kann man es sich mit einer Frau, die nett ist, auch nicht vermasseln. Man nähert sich immer wieder aneinander an, manchmal liegen größere Zeiträume dazwischen, manchmal kleinere, aber die Verbindung mit einer Frau bricht nie ab, ist unendlich, ewig, immer irgendwie präsent- man macht immer da weiter wo man aufgehört hat. ;-)
Liebe Grüße,
Sophia
hannalina sagte:
Schöner Artikel. Trotzdem finde ich nicht, dass die beschriebene Erotik nur zwischen 2 Frauen bestehen kann, sondern zwischen Mann und Frau ebenso möglich ist.
Viele Menschen erleben diese Form der Erotik vielleicht tatsächlich auch nie.
„Männlichen“ oder „lesbischen Sex“ wie es hier beschrieben wurde gibt es in sämtlichen Nuancen mit und ohne seelischer Nähe und kann auch für Frauen befriedigend sein. Was ist daran schlecht wenn es beiden gefällt?
Sophia sagte:
@Hannalina,
Wenn man in eine Frau verliebt ist und mit ihr schläft, dann gibt es schon einen gewaltigen Unterschied, sonst hätte ich ja diesen Artikel nicht geschrieben und dann würde es auch nicht diese Seite geben… für irgendetwas muss sich die Mühe ja lohnen ;-)
Bei Heteros übernimmt der Mann in 99,9% der Fälle die Verantwortung (weil es gesellschaftlich „normal“ ist)- Frau muss nichts dafür tun.
Beim Frauensex sollten beide Verantwortung übernehmen, sonst funktioniert es nicht.
Raphaela sagte:
Ich nehme an, wenn man Kritik vorbringt, wird man zwar attackiert, aber…(sofern das überhaupt veröffentlicht wird)
1.) Esoterik schadet. Ich würde die intuitiven Räume nicht in die spukhafte Fernwirkung rücken. ;) Auch Tarotkarten etc. hziehen prinzipiell gute Beobachtungen nur ins Lächerliche.
2.) Leute, hört endlich auf so zu tun, als hättet ihr in die Köpfe aller Frauen geschaut. Nein. Es gibt keine generellen Aussagen, ja, es gibt alle Schattierungen.
3.) Verwendet den Terminus lesbisch nicht als abschreckend. Er ist weder geschichtlich noch von Seiten seines Ursprunges in irgendeiner Hinsicht männlich behaftet, ganz im Gegenteil.
4.) Bietet Visonen! Die Kritik ist vielversprechend, wiederholt sich aber jetzt bereits zum x-ten male; mit der Feststellung, dass es keinen sexuellen Codex für Frauen gibt geht man jetzt schon seit den 70ern spazieren. Irgendwie solltet ihr auch eine Conclusio anbieten.
5.) Es kist nicht zwingenderweise nötig, eine sog. „reifere Frau“ zu sein, um Erotik auszustrahlen. Ich kenne 20-jährige die tausendfach mehr sexuelle Energie haben als jede Mittfünfzigerin, die im restriktiven Postkrieg aufgewachsen ist. Verklemmtheit ist m.M.n. überhaupt eher ein Problem der Generation 40+…
Und vor allem: BITTEBITTE nehmt euch das, was andere sagen auch zu Herzen und antwortet nicht mit Collagen aus dem was ihr schon in vorangegangenen Artikeln gesagt habt.
natalie sagte:
@Raphaela
Hiermal meine persönliche Antwort zu diesem Thema.
Deine Sichtweise auf das Thema finde ich verständlich.
Also Energien haben nichts mit Esotherik zu tun für mich zumindest ist das so.
Auch wenn es eine Kultur für Frauen geben sollte und auch wenn das Lesbische Wort nicht mit einer Männerkultur zu tun haben sollte.
Was aber geschichtlich ein schwieriges Thema ist.
Ändert es nichts an der Tatsache das ich Männer nicht mag und damit ist es mir letzendlich egal.
Denn ich würde Männer auch so zum Pluto und noch viel weiter darüber hinaus ins Weltall schiesen um die loszuwerden.
Also verstehst du was ich damit sagen will?!
Das mit älteren und jüngeren Frauen.
Also ich selber achte garnicht so auf das Alter der Frau sondern nur dannach ob sie mir gefällt.
Aber ich kann schon aus eigener Erfahrung sagen das manche Ältere Frauen auch eine sehr kraftvolle und schöne Ausstrahlung haben.
Wobei ich nicht auf irgendein Alter fixiert bin sondern nur auf Frauen und zwar echte Biologisch geborene und die mir von ihrem aussehen und der Art gefallen.
Und ich mag die Sichtweisen der beiden Autorinnen und Erschafferinnen dieser Seite und deren Texte weil die wenigstens in eine pur reine und ausschliessliche Frauenliebende
Lebensweise mehr in den Vordergrund stellen als sämmtliche andere Seiten und Ansichten.
Und auffällig ist es schon das Queere Ansichten mehr in eine HeteroMeteroBiPanTranusw. Rcihtung gehen.
Und die absolute Frauenliebe fast unsichtbar bleibt.
Nele sagte:
Liebe Sophia,
deine Beiträge zu „Wie nähere ich mich einer Frau“ sind einfach genial! Sie haben mich emotional so tief gepackt, dass ich zu Tränen gerührt bin.. Endlich drückt jemand das, was zwischen 2 Frauen sein kann so aus, wie ich es immer gefühlt habe, nur nie in Worte fassen konnte und stellt die unglaubliche Energie, die frei werden kann so ausführlich und wundervoll dar ohne dem ganzen, den meiner Meinung nach recht abwertenden „Lesbenstempel“ aufzudrücken.
Zu dem was du schreibst kann ich nichts hinzufügen und ich kann nicht beschreiben, wie viel es mir bedeutet auch mal so eine Sicht über Liebe zwischen Frauen im Internet zu lesen. Das ist jetzt vielleicht ein bisschen komisch und ich glaube es ist ein wenig unpassend, dass ich auf dieser Seite gelandet bin, denn ich bin gerade mal 16 Jahre alt.. Ich fühle mich seit 1 1/2 Jahren von Frauen in irgendeiner Weise angezogen und habe mich letzten Sommer richtig richtig in ein Mädchen verliebt…das ist aber eine andere Geschichte :(…
Jedenfalls konnte ich das, was du in deinen Texten für Erfahrungen im Bezug auf Blickkontakte und Energie etc. beschreibst, in der selben Art erleben. Ich bin einfach nur froh so etwas tolles wie dieses hier gefunden zu haben. Ich stöbere im Internet ständig auf Seiten zu diesem Thema, jedoch handeln sie immer von den Selben Themen und beleuchten immer nur die „typische“ Seite der Frauenliebe : Entweder Homosexuelle Neigungen als Problem oder Wiederstand und Abgrenzung der „Lesben“ (ich mag diesen Ausdruck irgendwie nicht), ihren Lifestyle der trotz aller vehementen Abneigung und emotionloser Position zum Mann doch sehr vom männlichen Rollenbild und männlicher Einflüsse geprägt ist. Darum bewegen mich deine Beiträge so sehr und auch wenn ich es schon mehrmals erwähnt habe zeigst du diese wundervoll knisternde Spannung, noch viel mehr und alles was in bruchteilen von Sekunden zwischen zwei Frauen geschehen kann. Ich habe jetzt vielleicht noch nicht viel Erfahrung, und doch kann ich sagen eine Verliebtheit zu einem Mann ist nicht im geringsten mit der von einer Frau zu einer Frau zu vergleichen!
Danke, Danke, Danke für diese tolle Sichtweise in diesen wunderschönen Beiträgen (:
LG Nele
natalie sagte:
@claudia
Also ich wünsche mir bitte das du dass was ich jetzt schreibe veröffentlichst denn es ist mir wircklich wichtig!
Ich bin nur auf die einseitige Kritik hier bei diesem Beitrag eingegangen.
Habe aber auch alle Texte wie nähere ich mich einer Frau durchgelesen.
Und möchte dazu was sagen.
Erstmal möchte ich der Nele sagen das sie da sehr reif und bewusst mit Ihreren Gefühlen die Frauenliebe empfindet.
Wo ich noch viel dazulernen kann.
Und Sophia deine Texte sind sehr hilfreich sich einer Frau langsam nähern zu können.
Auch sprichst du diese Intensität an die unter der Frauenliebe ganz extrem existiert an.
Diese Liebe ist auch nach meinem Herzensgefühl mit keiner Liebe der Welt außer der Intensität einer Mutterliebe zwischen Tochter und Mama vergleichbar!
Für deine Lebenserfahrungsberichte möchte ich dir sehr vom Herzen danken!
Denn sie helfen vielen Frauenliebenden Frauen weiter sich aneinander besser nähern zu können.
Sophia sagte:
Meine liebe Raphaela,
um nur auf einen Aspekt deines frechen Kommentars einzugehen- mit Esoterik hat das Ganze hier rein gar nichts zu tun. Es geht um ein verändertes Bewusstsein, welches entsteht, wenn man die Welt jenseits der überall herrschenden Zwangshetero- (und homo-)sexualität betrachtet.
Man nimmt dann nämlich wesentlich feiner bestimmte Dinge wahr, die man sonst ausblendet, da sie ja offiziell nicht existieren können. Einfach mal aufs eigene Herz hören und nicht immer darauf, was andere meinen, und wachsam die Augen, Ohren und anderen Sinnesorgane aufmachen ;-)
Wenn dir unsere „Visionen“ nicht passen, warum bist du dann hier? Mach doch selbst eine Seite auf und teile uns deine eigenen Visionen mit, anstatt in der passiven Konsumentinnenhaltung zu verharren…
Liebe Nele,
deine Sicht ist für dein Alter sehr reif… die Frauen in meinem Umfeld, die so alt sind wie ich (Mitte zwanzig), bekommen von der Frauenliebe fast gar nichts mit, selbst wenn es direkt vor ihrer eigenen Nase passiert. Die glauben alle an einen Gott namens „hetero“ und „Traumprinz“. Ältere Frauen merken es meistens sofort. Meine Ausstrahlung hat sich, seit wir die Seite machen, ziemlich krass verändert, da ich bewusster geworden bin. Bei manchen älteren Frauen ist es so, dass sie, ohne dass ich das irgendwie zeige, sofort Bescheid wissen.
Es gibt eine andere Ebene der Kommunikation, die läuft eher durch Blicke, Gesten und Subtexte ab. Dazu benötigt man eine gewisse Reife, um das, was da ist dann auch entschlüsseln zu können.
Es ist ja schon so, dass viele Frauen diese Ebene wahrnehmen und auch bewusst in ihr handeln… doch es ist nochmal ein großer Schritt sich auch dazu zu bekennen, die andere Realität anzunehmen. Deswegen danke für deinen positiven und mutigen Kommentar.
@Natalie,
du wirst freigeschaltet, wenn du den Inhalt deiner Kommentare, bitte, bitte, in Einem und nicht in fünf verpackst… sonst landet es im Spam, ok? Und lass die männerfeindlichen Stellen bitte raus, um die Männer geht es hier nicht. Aber das haben wir dir schon x-mal gesagt. Lernen tut man scheinbar nur unter Schmerzen ;-)
natalie sagte:
@sophia
Das ist wohl so das lernen oftmals nur mit schmerzen geht aber ich bemühe mich jetzt mich kurz zu fassen!
Und da hast du absolut recht um Männer geht es hier nicht.
Und feindseligkeit ist ja auch wieder freundseligkeit
das empfinde ich auch nicht.
arabella sagte:
Ich finde Gast-Gast-Gasts Link zu der „Plötzlich-Lesbisch-Story“ sehr interessant.
Es wird das Thema angesprochen, das hier in Variationen immer wieder behandelt wird:dass nämlich Frauen im Gegensatz zu Männern auf einer Hetero-Lesbisch Skala meist weder noch sind und sowohl mit Männern als auch mit Frauen
glücklich sein können. Das ist wohl auch eine Sache des Lebensabschnitts: in jüngeren Jahren ist eher Nestbau mit einem Mann angesagt, nach – oder in – der Kinderphase werden dann Gefühle für eine Frau zugelassen.
Claudia sagte:
@Gast-Gast-Gast
ich finde den Artikel auch sehr interessant, deshalb habe ich ihn hier mal ganz reingepostet:
Plötzlich lesbisch
Eben noch hetero und plötzlich lesbisch. Wie kann es sein, dass sich Frauen von heute auf morgen in Frauen verlieben?
«Ich habe nie zuvor eine Beziehung zu einer Frau gehabt. Aber Lindsay ist jemand, den ich faszinierend, umwerfend, klug, aber auch superheiss finde», sagte eine 36-jährige Fotografin kürzlich zur «New York Post». Sie ist seit Kurzem mit besagter Lindsay zusammen, der Schauspielerin Lindsay Lohan. Diese wiederum ist auch erst seit zwei Jahren lesbisch. Nach jahrelangen Männereskapaden wechselte sie überraschend das Ufer und ist seither dem weiblichen Geschlecht zugetan.
Auch andere prominente Frauen scheinen relativ offen zu sein, was ihre sexuelle Orientierung anbelangt. Cynthia Nixon, die Miranda aus «Sex and the City», verliebte sich ebenfalls von einem Tag auf den anderen in eine Frau. Und das nach 15-jähriger Beziehung zu einem Mann, dem Vater ihrer beiden Kinder.
Spontan homosexuell
Kann es sein, dass heterosexuelle Frauen sich plötzlich in eine Frau verlieben? «Ja», sagt Tim Kurt Wiesendanger, Psychotherapeut mit Spezialgebiet Homosexualität in Zürich. «Frauen sind in ihrer sexuellen Orientierung häufig variabler und offener als Männer.» Bei Männern dagegen zeige sich die sexuelle Orientierung schon im jugendlichen Alter deutlich – entweder schwul oder hetero. Es gebe zwar auch Frauen, die klar wüssten, dass sie lesbisch seien. Aber noch zahlreicher sei die Gruppe der Frauen, die eine grosse Offenheit zeigten, so Wiesendanger.
Dass Frauen in sexueller Hinsicht variabler sind als Männer, hat auch schon der Sexualforscher Alfred Kinsey herausgefunden. Vor rund 70 Jahren entwickelte er die Kinsey-Skala, die Menschen entsprechend ihrer sexuellen Orientierung in eine Skala von 1 für heterosexuell bis 7 für homoexuell einordnet. Kinsey stellte fest, dass sich die Männer stark an den Polen orientieren, wogegen Frauen scheinbar weniger fixiert sind und sich breiter auf der Skala verteilen.
Mal Frau, mal Mann
Verschiedene Studien zeigen, dass Bisexualität unter Frauen weiter verbreitet ist als bei Männern, zumindest in westlichen Industriestaaten. Je älter, desto häufiger sind bisexuelle Neigungen. In den 90er-Jahren wurden 90 Frauen bei einer Gay-Pride-Parade zu ihren sexuellen Vorlieben befragt. Etwa die Hälfte der Frauen gab an, lesbisch zu sein, ein Drittel bezeichnete sich als bisexuell, die restlichen Frauen als unentschlossen.
In den folgenden 10 Jahren wurden diese Frauen regelmässig befragt. Die Studienleiterin fand heraus, dass die meisten dieser Frauen sowohl Beziehungen zu Männern als auch zu Frauen führten. Auch Tim Kurt Wiesendanger kennt dieses Phänomen. «Für schwule Männer kommt Sex mit einer Frau meist nicht in Frage, auch nicht in der Fantasie. Frauen sind diesbezüglich häufig offener. Sie können sich – zumindest in ihrer Fantasie – häufig vorstellen, Sex mit Männern zu haben, obwohl sie eigentlich lesbisch sind.»
Frauen geben vorerst dem Druck nach
Bei Männern ist der spontane Wechsel zum Schwulsein weniger häufig verbreitet. Bei männlicher Sexualität spielt die Penetration oft eine entscheidende Rolle. Frauen erleben Sexualität oft ganzheitlicher. Was für sie erfüllend und eben auch mit einer Frau möglich sein kann, ist für Männer oft erst das Vorspiel. Das ist ein entscheidender Faktor, dass Frauen eher spontan eine homosexuelle Beziehung eingehen als Männer.
Doch wie kann es sein, dass Frauen scheinbar von heute auf morgen ihre sexuelle Orientierung wechseln können, fast wie ihr Styling? Für Tim Kurt Wiesendanger ist die Erklärung relativ simpel: «Der gesellschaftliche Druck geht auch im Jahr 2010 immer noch in Richtung Heterosexualität. Dadurch geben Frauen, die in ihrer sexuellen Veranlagung eher offen sind, vorerst dem Druck nach und gehen eine Beziehung zu einem Mann ein.»
Von heute auf morgen mit einer Frau durchgebrannt
So ist zu erklären, dass Frauen plötzlich, oft auch nach der Geburt ihrer Kinder, ihre lesbischen Gefühle zulassen und sich in eine Frau verlieben. Die Männer müssen sich nun aber nicht fürchten, dass ihre heterosexuelle Frau oder Freundin von heute auf morgen mit einer Frau durchbrennt. «Es ist zwar möglich, dass eine Frau plötzlich ihre lesbische Seite entdeckt, aber oft ist die Tendenz zur Bisexualität schon früher da.»
Magdalena sagte:
Hallo liebe Sophia und liebe Claudia!
vielen Dank für eure ganz tolle Seite und die tollen Beiträge.
Ich suche Rat und weiß nicht weiter …
Ich bin Anfang 40 und habe es nun schon mehrmals erlebt, dass eine (ältere) Frau, mit der ich mich anfreundete, heftig mit mir flirtete über Blicke usw. mich dann aber als Typ (ich bin sehr feminin, lange Haar, volle Lippen, werde oft “schön” genannt (auch wenn ich kein Modelltyp bin) und von Männern und Frauen auf der Straße angesehen, da ich eine sehr künstlerische Ausstrahlung habe usw.) ablehnte.
Im aktuellen Fall machte mir die Frau (Anfang 50) auch einige Komplimente (im Rahmen unserer künstlerischen Zusammenarbeit, die wir auch haben) bez. Haare, Augen, Beine usw. (“du bist schön, du bist sinnlich …”) und sie lud mich dann sogar zu sich nach Hause ein, machte mir ein ganz persönliches Geschenk, das sie sehr liebevoll und warmherzig für mich gestaltet hatte und wir beide weinten vor Rührung und umnarmten uns lange. Und ich wagte es, sie auf die Wange zu küssen und kurz ihr Haar im Nacken zu streicheln. Aber ich glaube, sie hat das nicht bemerkt.
Dann lud sie mich nochmals an einem anderen Wochenende zu sich nach Hause ein und schickte ihren Mann weg, damit wir ungestört erzählen könnten. Wir gingen zusammen schwimmen, einkaufen, kochten, erzählten, tranken Tee – also alles, was gute Freundinnen so miteinander machen. Dann offenbarte ich ihr bei einem Spaziergang, dass ich Männer UND Frauen mag und sie gestand mir dann, dass sie auch Frauen erotisch fände, dass ihr Mann das vermutlich wisse/ahne. Und es war ihr sehr wichtig hinzuzufügen, dass sie sogar mal mit einer Frau getanzt und diese geküsst und es sehr schön gefunden habe. Und nach meinem, Outing im Wald hatte sie sogar spontan die Idee, dass wir doch mal zusammen in Kurzurlaub fahren könnte. Ständig wollte sie beim Spaziergang, dass ich die Karte aus dem Rucksack holte, damit wir nach dem Weg suchen und dabei steckten wir eng die Köpfe zusammen und die Arme strichen immer wieder wie zufällig aber natürlich absichtlich gegeneinander. Als wir heimkamen, war ihr Mann da und sie flirtete weiterhin über die Augen mit mir und machte sich im Bad für das Essen (oder für uns beide??m) schick. Aber als ihr Mann ins Bett gehen wollte, küsste und streichelte sie ihn demonstrativ lange vor mir, sodass ich mich überfordert und diskret zurückzog. Am nächsten Tag war sie kühl und nach dieserm Wochenende schrieb sie mir, sie habe das Wochenende als sehr anstrengend empfunden und hatte das Gefühl, ihre Grenzen würden überschritten. Die Abstände der Mails wirden kühler und sie hatte plötzlich keine Zeit mehr. Sie ist so ein Typ Powerfau, der alles machen und leisten möchte und hohe Erwartungen an sich hat – aber sie hat viel Charisma und ist selbst ser attraktiv und erotisch, was sie auch gerne in Szene setzt, indem sie sich auf gewisse Weise auf dem Stuhl positioniert usw.
In ihren kühlen Mails schrieb sie dann, sie habe grad keine Zeit und Kraft, auf meine Mails einzugehen und danke mir für mein Verständnis. Als sie dann auch noch einen für mich total wichtigen Temin absagte, an dem ich meine Kunst präsentieren würde, mit der Begründung, sie feiere da lieber mit Freunden ihren Geburtstag, war ich so verletzt, dass ich ihr in einem Brief meine Enttäuschung, aber auch meine Verliebtheit gestand. Sie reagierte recht offen darauf und nett, schrieb aber, sie habe mich immer nur als “kollegiale Freundin” gesehen und dass ich äußerlich nicht ihr Typ sei. Sie schrieb: sollte ihr jemals eine Frau gefährlich werden, dass müsse diese ihren optischen Vorstellungen entsprechen und das tue ich nicht und sie habe auch zwischen uns niemals Erotik spüren können oder verursachen wollen. Dann wollte ich die Sache beenden und nun will sie aber nicht, dass wir unsere Zusammenarbeit beenden, sie will mich weiter als Kundin und “kollegiale Freundin” behalten. Aber “sexuell rege sich nichts bei ihr”.
Ich bin völlig ratlos und verwirrt gerade. Was habe ich falsch gemacht? Mir schienen das alles eindeutige Signale zu sein …
Was bedeutet das, wenn Frauen ALLES bisherige leugnen?
UND: sind Frauen um die 50 tatsächlich so genormt, dass sie an der fast pupertären Vorstelllung eines Teenies kleben, dass die andere den “optischen Vorstellungen” entsprechen müsse? Dabei geht es doch um viel mehr – Energie, tiefe Verbundenheit, subtile feinsinnige Kommunikation, gleiche Wellenlänge, Offenheit.
Vielleicht findet ihr ganz kurz Zeit, meine Nachricht zu lesen. Kennt ihr solch ein wirres widersprüchliches Verhalten von Frauen, mit denen ihr befreundet wart? Ich weiß nicht mehr weiter und vor allem, würde ich spontan sagen, mich mache mal 3 Monate Pause, bevor ich weiterhin mit dieser Frau künstlerisch zusammenarbeite, Vielleicht brauchen wir beide einfach Zeit…???
Ich danke euch fürs Lesen!
Magdalena
Eva sagte:
Ich finde die Reaktion von ihr auch sehr heftig und unverständlich.Ich würde mich von der Frau zurückziehen!
James Blond sagte:
Hallo Magdalena. Deine Verwirrung kann ich gut verstehen. Ich würde dir trotzdem gern ganz kurz meine Meinung dazu schreiben:
Ich denke dass sie dich sexuell attraktiv findet, aber nicht in dich verliebt ist. Wenn man verliebt ist interpretiert man leider viel zu viel in bestimmte Situationen rein. Ich denke sie wollte dich an diesem Wochenende auf jeden Fall verführen. Aber nicht allein, sondern zusammen mit Ihrem Mann. Das mit dem Streicheln und Küssen vor deinen Augen ist ganz offensichtlich. Schließlich hast du ihr ja auch gesagt dass du auf Männer und Frauen stehst. Als du dann nicht auf ihre „Einladung“ eingegangen bist war sie enttäuscht und gekränkt.
Dann hast du ihr deine Zuneigung gestanden und das findet sie anstrengend. Damit hat sie garantiert nicht gerechnet. Das muss sie erst einmal verarbeiten. Die Aussage dass sie dich nicht attraktiv findet und du nicht ihr Typ bist nehme ich ihr nicht ab. Sonst hätte sie dich nicht eingeladen.
An deiner Stelle würde ich mich komplett zurück ziehen. Ansonsten wirst du noch sehr lange leiden. The heart is slow to learn…
GAST - Gast - gast sagte:
Seit über einem Jahr schreibe ich mir einer Frau und plötlich meldet sie sich nicht mehr.
Kurz davor schrieb sie von etlichen Schicksalsschlägen und äusserte plötlich Suizidgedanken.
Wah ich liebe diese Frau unendlich stark. Das weiss sie.
Sie machte mir einen Heiratsantrag und hat zur Zeit irgenwie eine Krise und möchte Reisen. Zurzeit ist sie im Ausland.
Im echten Leben konnten wir uns leider noch nicht treffen.
Sie schrieb zu letzt in Rätseln.
Eigentlich ist sie dominat.
Was ist da los.
Getraut sie sich nicht mich zu treffen?
Bin sehr besorgt und verzweifelt.
Wird sie sich wieder bei mir melden?