…wir werden in Kürze einen etwas differenzierteren Artikel darüber schreiben, warum wir weder an Trans- noch an die Hetero- oder Homosexualität glauben und wie diese Identitäten miteinander zusammenhängen. Und auch warum es dabei notwenig ist zwischen Männern und Frauen zu unterscheiden. Siehe z. B. :
Ja, wir sind gegen „Trans“ !
11 Donnerstag Sept 2008
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V. sagte:
Das mag so sein – trotzdem empfinde ich deinen Kommentar als nicht fair gegenüber Menschen, die wirklich (emotional) so empfinden.
Ich (weiblich, bi) lebe mit einem crossdresser zusammen, der vielleicht irgendwann eine Frau sein wird – also Trans.
Und?
Er ist kein Mutant, sondern ein wunderbarer Mensch.
Er ist weder männlich noch weiblich, sondern beides zugleich in wechselnden inneren und äußeren Anteilen.
Eine Gruppe pauschal auszugrenzen, nur weil du meinst, ihre „gegensätzlich Energie“ nicht spüren zu können – das halte ich für seltsam.
Und sowas beim Erstbesuch der Seite zu lesen, motiviert nicht grade, wiederzukommenm.
Claudia sagte:
Hallo V,
wir haben nichts gegen Menschen, die durch ihre Fühlen, Verhalten und auch Kleidung aus den gängigen Rollenklisches auszubrechen versuchen. Aber wir haben etwas gegen Hormoneinnahmen und körperliche Verstümmelungen (und ja, so nenne ich diese sogenannten „Angleichungen“). Die sind nicht nötig, und wenn ein Mann zb. einen „weichen Zug“ in sich verspürt- kann er es auch als körperlich Mann tun und muss sich dazu nicht zu einer Pseudofrau ummodeln lassen. So ändert sich nämlich nie etwas in der gesellschaftlichen Geschlechterdualität.
Yorinde sagte:
Ich glaube nicht, dass es da um „einen weichen Zug in sich spüren“ als Mann geht. Es muss wesentlich mehr dahinter stecken, da die Auswirkungen auf das Seelenleben dieser Personen sehr viel gravierender sind.
Niemand macht das aus Spaß oder weil es eine Modeerscheinung ist.
Natürlich kann ich nicht nachempfinden, was in einem Menschen vorgeht, der sich im völlig falschen Körper gefangen fühlt – und ich bin sehr, sehr froh darüber.
Sophia sagte:
Wo ist der Unterschied zwischen dem Gefühl sich im „falschen Körper befinden“ und Selbsthass?
Gerade gefunden auf http://transformationen.wordpress.com:
Trans*formationen
Haß auf den eigenen Körper Montag, Mai 26 2008
Auf der Suche nach Informationen zum Abbinden der Brüste bin ich über einen jungen TM (Transmann) gestolpert, der seinen Körper wirklich richtig abgrundtief hassen muß.
Ich habe schon oft mitbekommen, daß TMs ihre Brüste als Geschwülste, Geschwüre oder als Auswüchse bezeichnen. Auf jeden Fall nichts angenehmes (das ist allerdings wieder ein Thema für sich: Abwertung von Weiblichkeit).
Aber ich habe noch keinen erlebt, dem es egal war, daß seine Brüste blau(!) sind und der trotzdem den Binder auch in der Nacht getragen hat.
Da war ich ehrlich gesagt etwas fassungslos.
Das erste was ich mache, wenn ich nach Hause komme, ist der Griff zum BH – endlich wieder durchatmen. Ich ertrage es nicht, den Binder einen Abend lang zu tragen, weil es mich schmerzt und ich meinem Körper das nicht antun möchte. Da ist die Unbequemlichkeit, das Reiben unter den Armen und das Schwitzen echt Nebensache.
Da habe ich mich gefragt, wie abgeschottet der junge Mann von seinem Körper wohl sein muß, damit der das nicht spürt. Traurig, oder?
Brüste abbinden Dienstag, Mai 20 2008
Ich habe festgestellt, daß hier immer wieder Leute auf der Seite landen, die etwas zum Thema »Brüste abbinden« suchen.
Deshalb dachte ich, ich stelle hier einmal zumindest die »goldenen« Regeln des Abbindens rein, auch wenn ich persönlich nicht abbinde.
Die zehn Gebote des Abbindens
1. Trag einen Binder nie so eng, dass es dir schwerfällt, darin zu atmen.
2. Binde nicht mit einem Material ab, dass nicht irgendeine Form von elastischen Fasern hat. Dein Binder muss es dir ermöglichen, ohne Probleme ein- und auszuatmen.
3. Trag einen Binder nicht länger als 12 Stunden an einem Tag. Die optimale [maximale] Tragezeit sind 8-10 Stunden.
4. Trag nie einen Binder beim Schlafen. Deine Atmung verlangsamt sich, wenn du schläfst, und deine Muskeln entspannen sich. Der Binder könnte zu eng werden und Atemstillstand verursachen. Außerdem könnte sich durch den Binder Flüssigkeit ansammeln, aus der eine Lungenentzündung entstehen kann.
5. Wenn du ein Rasseln oder Pfeifen in deinen Lungen hörst, wenn du ein- oder ausatmest, nimm deinen Binder SOFORT ab und huste ein paar Mal kräftig, um Flüssigkeit zu lösen. Dies bedeutet, dass du deinen Binder zu lang oder zu eng getragen hast.
6. Wenn du länger als 24 Stunden Rasseln oder Flüssigkeit in deiner Lunge hörst, geh zum Arzt. Geh da nicht drüber hinweg, du könntest dich auf dem weg zu einer Lungenetzündung befinden.
7. Huste immer ein paar Mal kräftig, wenn du den Binder abnimmst. Das löst Flüssigkeit, die sich evtl. in deinen Lungen oder in deiner Brusthöhle angesammelt hat. Mach danach unbedingt ein paar tiefe Atemübungen, um deine Lungen zu öffnen.
8. Wenn die Muskeln unter deinem Binder zucken oder sich verkrampfen, nimm den Binder ab und gönn ihnen eine Pause. Muskelkrämpfe sind wahrscheinlicher, wenn du zu wenig Magnesium zu dir nimmst, und viele Männer, die Testosteron nehmen, haben von Problemen mit Muskelkrämpfen berichtet. Ein gutes Magnesiumpräparat hilft dagegen. Sprich immer zuerst mit deinem Arzt, bevor du anfängst, solche Präparate zu nehmen!
9. Über lange Zeit abzubinden, vor allem über Jahre, kann dazu führen, dass Brüste anfangen zu hängen, und dass sich das Gewebe dauerhaft verflacht.
10. Kauf einen Binder, der die Brüste gerade genug abdrückt, um sie zu verstecken, der aber nicht deinen Brustkorb zusammendrückt.
Quelle: http://www.thetransitionalmale.com/Binders.html#tips
Übersetzung: miss.behavior, März 2006
Gefunden habe ich das bei butch-femme.de.
Yorinde sagte:
Selbsthass kann ich auch dann empfinden, wenn ich nie auch nur den geringsten Zweifel an meiner biologischen Zugehörigkeit hatte.
Mit Selbsthass hat das vielleicht noch nicht einmal etwas zu tun, eher mit dem Gefühl des Gefangen sein. Wie schon gesagt, nachempfinden kann ich es nicht.
Ich mag meine Phasen des Selbsthasses gehabt haben (ich befürchte, als Teenies hatten wir das alle mal), aber gefangen im eigenen Körper habe ich mich nie gefühlt. Auch wenn ich mit Teilen meines Körpers unzufrieden war, hatte ich nie Zweifel darüber, dass ich eine Frau bin.
Sophia sagte:
Ich denke das Abschneiden von Brüsten und Ausweiden der inneren Geschlechtsorgane ist weiblicher Selbsthass auf die Spitze getrieben.
XY sagte:
Hallo.
Als lesbische Frau finde ich natürlich Brüste sehr ansprechend und erotisch.
Finde es echt schade, dass manche lesbische Frauen, weibliche Frauen nieder machen.
Mich machten sie richtig nieder und beleidigten mich auf einer Lesbeninternetsete.
Leicht hatte ich es gewisse nicht im leben und dann noch sowas.
Eine Welt brach für mich zusammen.
So endete das in einem suizidversuch.
Später fand ich jedoch nach ca. 6 Jahren im Internet eine tolle Frau. Ja, 6 Jahre lang war ich im Internet am suchen. Erst als ich 30ig wurde, hatte ich zum ersten mal eine Freundin.
Yorinde sagte:
Warum berührt Dich dieses Thema eigentlich so sehr? Dieser Blog sollte doch eigentlich femininen Frauen, die Frauen und Weiblichkeit lieben, gewidmet sein, oder?
Gegen etwas anzukämpfen heißt doch, dass man seine Energie in etwas Negatives reinsteckt, anstatt in etwas Positives. Für etwas zu kämpfen ist in meinen Augen immer sinnvoller als gegen etwas zu kämpfen. Die Energie, die man reinsteckt, ist in beiden Fällen nämlich dieselbe.
Wenn niemand hier etwas zu Transfrauen/Transmännern und deren Problematik schreibt, werden auch keine Kommentare dazu abgegeben werden. Das spart eine Menge Zeit und Energie, die für Wichtigeres verbraucht werden könnte.
Warum also dieses Interesse an einem Thema, das Euch beide doch überhaupt nicht berühren kann? Ihr seid weiblich, fühlt Euch auch so und liebt es, weiblich und ganz Frau zu sein.
Claudia sagte:
Weibliche Frauen sind eine schweigende Masse, nur wenn Frauen sich zu Männern machen, kriegen sie den Mund auf. Eine traurige Wahrheit- leider ;)
Yorinde sagte:
Es kommt mir nicht vor, als wärst Du stumm oder irgendwie sonst auf den Mund gefallen.
Heißt das, Du bist weniger weiblich, weil Du Deine Meinung auch ausdrücken und klar machen kannst?
Eigentlich schade, dass Du Frauen so wahr nimmst. Du nimmst Dir doch selbst eine Menge weg mit solchen Gedanken. Warum schränkst Du Dich selbst gedanklich so ein?
Claudia sagte:
Nein, ich/wir sind leider eine Ausnahme. Und wir schränken uns nicht ein, wir beobachten nur. Frauen sind immer noch in der Welt sprachlose Sklavinnen. Und wir würden uns wirklich wünschen, dass es anders wäre…
maria sagte:
Oh my. Das hier ist mir wirklich sauer aufgestoßen. Mir, als sehr femininer lesbischer Frau, die sich von sehr femininen Frauen angezogen fühlt (und von maskulinen, btw).
Bei Transsexuellen geht es doch nicht um Körperverstümmelung, es geht darum, dass sie von der Persönlichkeit her nicht in das biologische Geschlecht passen. Und ich finde die meisten Transsexuellen, die ich gesehen habe, überzeugend. Warum sollte jemand unglücklich sein, wenn es möglich ist, den Körper anzugleichen? Ja, anzugleichen.
Und mal eine Frage am Rande: Was ist denn mit Drag Queens?
Ich persönliche finde die ganze Cross-dresser/Genderbending/Drag Queen/King/Trans-Geschichte sehr spannend. Spannend, im Sinne von: Die menschliche Persönlichkeit, unsere Seele ist etwas faszinierend vielfältiges. Wir sind gesellschaftlich geprägt und haben ein biologisches Geschlecht, aber jeder von uns trägt Teile des anderen Geschlechtes in sich, jeder von uns hat Eigenschaften, die man eher dem anderen Geschlecht zuordnen würde – wenn es um Stereotypen geht.
Das, was uns die heutige Gesellschaft ermöglicht, ist ein Abweichen von den Stereotypen. Und wenn ich mir die Mädels in meiner Umgebung ansehe, auch die lesbischen und bisexuellen, dann sehe ich keine Diktatur der Maskulinität. Ich sehe Frauen, die ihre Weiblichkeit annehmen. Und das muss nicht nur dadurch passieren, dass man sich sehr feminin kleidet, gibt, schminkt etc.
Die Verbindung von femininen und maskulinen Elementen kann sehr, sehr spannend und reizvoll sein.
Und jede Frau soll sich in ihrere Definition von ihrer persönlichen (!) Weiblichkeit so geben und kleiden dürfen wie es für sie richtig ist. Denn nichts anderes zählt – man muss mit sich und seinem Auftreten, seiner Persönlichkeit, glücklich sein.
Raum für feminine Lesben ist wichtig. Genauso ist es aber wichtig, allen anderen ihren Raum zu lassen.
Claudia sagte:
Und auch hier tut sich mir dir Frage auf: Warum melden sich Frauen nur zu Wort wenn es um Männer geht??? Das ist richtig eklig und zeugt von verinnerlichtem Frauenhass erster Sorte. Wir haben hier auf der Seite eine Menge Artikel, die sich speziell an Frauen richten – warum werden diese kaum kommentiert? Antwort: Frauen halten sich selbst für minderwertig und keiner Worte wert.
Yorinde sagte:
Warum schreibst Du selbst dann immer wieder über Männer?
Claudia sagte:
Weil Frauen an sie gebunden scheinen wie Pech an Schwefel.
Artikel über Frauen werden zwar passiv gelesen, aber kaum kommentiert…sie nehmen sich selbst wohl nicht als eigenständige Menschen wahr, leider.
Claudia sagte:
Liebe kiwi,
mit an „Männer gebunden“ meine ich nicht nur äußerlich, sondern mit der Seele. Frauen setzten immer noch nicht genug ihre eigenen (intellektuellen künstlerischen, politischen usw) Entwürfe in die Welt. Sie engagieren sich kaum für ihre eigenen Interessen, fordern viel zu wenig (kommen teilweise gar nicht auf die Idee) reden kaum über ihre Wünsche (sind sich derer nicht einmal bewusst).
S. sagte:
*korrektur* @13.September 2008 es macht mich so traurig.
„In feministischen Kontexten diskutiert es sich da schon auf ganz anderem Niveau. Hier geht es darum, Frauen/Lesben/Trans*-Schutzräume (FLT*) neben offenen Gruppen zu etablieren, Netzwerke auf- bzw. auszubauen, auf bestehende (autonome) Strukturen zurückzugreifen und diese womöglich von innen heraus zu verändern, um feministischen Aktivismus auf breitere Füße zu stellen. Dennoch machte es auf der Veranstaltung den Eindruck, als sei es “cooler” in männeroffenen Gruppen zu arbeiten, als seien Schutzräume für FLT* überkommen, unnötig und teilweise einer breiten Solidarität sogar hinderlich.“
„Und: sich am “feminin” im Feminismus aufzuhängen, naja, seitdem sind ja auch schon ein paar Jahrzehnte (sogar Jahrhunderte) vergangen :)“
http://maedchenmannschaft.net/feminismus-mit-oder-ohne-maenner-falsche-frage/
seid ihr immer noch gegen trans?
Claudia sagte:
S… was willst du mit diesem Kommentar sagen…? Ich verstehe ihn nicht so ganz…..was ich aber mittlerweile verstanden habe ist, dass es männliche „Transsexualität, Transvestitentum “ schon sehr, sehr lange gibt (zb haben sich im antiken Griechenland die männlichen Anhänger der Mutterkulte Frauenkleider angezogen und teilweise sich selbst kastriert…)……sie verehrten die Frau/Mutter als universales Schöpfungsprizip (nicht das männliche Wort (Bibel), sondern die Muschi ist der Ursprung des Lebens/der Welt) und sie wollten ihr durch diese radikale Maßnahme gleichen, es war/ist ein religiöser/spiritueller Akt….Aber dass Frauen sich zu Männern „ummodeln“ lassen (Transmänner) ist ein Prozess der Moderne…. das gab es noch nie in der Geschichte und hängt eng damit zusammen, dass Frauen in der westlichen Welt den Männern gleichgesetzt werden…auch in der Homosexualität….
..aber warum tut sich eine so „heterosexuelle“ (bzw zwangsheterosexualsierte) Frauenseite wie die Mädchenmannschaft mit „Trans…“ identifizieren….vielleicht halten sie sich an der Theorie der „sexuellen Zwischenstufen“ (Magnus Hirschfeld, Havelock Ellis, Richard von Krafft-Ebing und Co.) fest, um besser an die queere-romantische-heterosexuelle (Mann-Frau) Liebe glauben zu können, Männer und Frauen haben beide Anteile in sich und daher ist (hetero) Liebe und Zusammenleben möglich………….Das wurde aber ursprünglich für die (männliche) Homosexualtität konzipiert…die innere Frau im Mann, um von der Frau (und ihrem Monopol auf die Reproduktion=Kinderkriegen) wegzukommen….
S. sagte:
@Claudia sie identifizieren sich anscheinend mit trans, weil sie sie als schützenswerte/ausgeschlossene Gruppe wie Frauen ansehen. und weil transen so angenehm harmlos erscheinen. ;)
es macht mich traurig, dass frauen immer noch an männer gebunden sind, weil es für frauen kaum etwas gibt. deshalb werden soviele mädchen heutzutage trans. weil es sich wie eine kränkung anfühlt, eine frau zu sein und wenn sie nicht in dieses heutige frauenbild passen/passen möchten z.b. weil sie kreativ sind und sich für untypische dinge interessieren, nicht ‚brav‘ sind, nicht passiv sein wollen, oder wenn ja dann als mann wo das dann wieder eine stärke ist. schon als kind wollte man die männlichen klamotten anziehen und fühlte sich stolz darin, bevorzugte einen männlichen namen für sich.
es tut so gut, zu lesen, was du schreibst. ja, die westliche welt ist sehr männlich geprägt. und frauen versuchen irgendwie damit klarzukommen. ich möchte auch nicht nur auf ‚ursprung des lebens‘ reduziert werden. ich bin mehr als das. besonders, da ich kein kind haben möchte. bislang wenn du dich als frau davon losmachen möchtest, dann geht das nur als trans oder ‚maskulin‘. gerade weil das männliche hier so vorherrschend ist, ist es schwer auszuhalten, ’nur‘ eine frau zu sein. mensch 2. klasse in der männlichen ‚leitkultur‘. ich möchte auch frei sein. männer erscheinen mir freier. und als mann kannst du plötzlich alles wagen und wirst anerkannt. das testosteron hilft dabei ;) aufgrund der anatomie ist man auch in der schwachen position. das frauenbild müsste vielfältiger sein und frauen mehr auf sich bezogen. man müsste stolz sein über die anerkennung anderer frauen. darüber habt ihr ja schon geschrieben..
ich bin an eurer aktuellen meinung interessiert. daher fragte ich. und der feminismus scheint sich jetzt schon wieder von den frauen abzukehren. bald ist das auch ein männerverein ;) außerdem fragte ich, weil ich sehr isoliert bin und gerne darüber sprechen würde. und je mehr ich mich mit trans beschäftige umso mehr identifiziere ich mich damit, weil ich so unglücklich bin. vlt. ist die mädchenmannschaft auch so unglücklich ;)
S. sagte:
p.s. ich glaube viele gucken auch nicht hinter die fassade von männern. ich denke, ihr tut das. ihr erklärt die männliche (homosexuelle) kulturgeschichte. als frau muss man dieses wissen haben, um alles durchschauen zu können.
Claudia sagte:
Liebe S.,
…deine Message hat mich ziemlich betroffen gemacht und ich weiß gar nicht, wo ich da jetzt genau ansetzten soll…Vielleicht bei der männlichen (homosexuellen) Kulturgeschichte, oder der Lesbischen, oder der Frauenbefreiung/dem Feminismus insgesamt…
Ja Wissen und damit einhergehendes Bewusstsein hilft einem schon sehr die Welt und die Geschlechterverhältnisse besser zu verstehen, z. B. dass die homosexuelle Identität (also diese Tatsache, dass eine Handlung das Wesen einer Person definiert/ als eine von der „Norm“ abweichende Identität katalogisiert wurde) erst in der Zeit von ca. 1890-1930 von Sexualwissenschaftlern/Ärzten/Psychologen wie Karl Heinrich Ulrichs, Havelock Ellis, Magnus Hirschfeld, Richard von Krafft-Ebing (die Namen mal bei Wikipedia nachlesen, das kann auch schon beim Verständnis etwas helfen…) ect erschaffen wurde, deren Vorstellung sich größtenteils von der männlichen Sexualität ableitet…und Frauen da einfach hinzugepackt wurden und die Kategorie/Identität „Lesbe“ geschaffen wurde…Just zu dem Zeitpunkt, als sie auf den neu geschaffenen Arbeitsmarkt drängten (Städtebildung, Industrialisierung ect) und somit erstmals in der Geschichte für eine größere Anzahl von Frauen ein von Männern unabhängiges Leben möglich war…
Und auch, dass die Frauenbewegung/Frauenbefreiung (es gibt drei Wellen) so richtig erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts anfing, dann in den 1960er und den 1990er…nicht lange her also…und in der zweiten Welle (also ab 1960) gab es sehr viel Ansätze zu gesellschaftlichen Utopien und nicht nur dieses „Alice-Schwarzer-und-Gleichstellungs-Ding“ (also Frauen sollen wie Männer sein und gewinnbringend auf den Arbeitsmarkt gebracht werden), die aber heute in den konventionellen Medien nicht erwähnt werden…
Alles in allem eine geschichtlich gesehen erst sehr kurze Zeitspanne…
Und da sind wir wieder eben beim Wissen, dass neben dem eigenen inneren Gefühl- dass es trotz gesellschaftlicher Benachteiligung/vorherrschender hegemonialer Männlichkeit ect sich irgendwie richtig anfühlt eine Frau zu sein und man sich auch Aktivität vorstellen kann- ein helfender Faktor sein kann. Und Wissen/Informationen sind im Zeitalter des Internets (=hat gesellschaftlich/informationstechnisch ungefähr die gleich Bedeutung wie die Erfindung des Buchdrucks!) jetzt so leicht zu bekommen wie noch nie in der Geschichte, es gibt zahlreiche Blogs, die alte feministische Texte wieder hervorholen, es gibt Wikipedia, Amazon und, und , und…(und was diese Informations-und Kommunikations bzw Vernetzungsstrukturen für Auswirkungen haben können, kann man zb an den Befreiungsaufständen in der arabischen Welt sehen…)
Ich bin noch in den Zeiten des print, also Zeitungen, Zeitschriften und Bücher aufgewachsen…und da war alles viel schwieriger und ich hatte vielleicht Glück, dass meine Mutter eine „Leseratte“ war und vieles Zuhause im Regal stehen hatte…
Wie gesagt, ich weiß irgendwie gar nicht, wie ich dir helfen soll, bei deinem Gefühl lieber ein Mann sein zu wollen-denn ich sehe/und sah das für mich nie als eine Lösung an, habe mir lieber eine Welt ausgedacht, in der Frauen andere Möglichkeiten haben… (siehe Artikel https://femininelesbians.wordpress.com/2011/07/31/der-planet-urlaubsort-und-versuchslabor/)…und vielleicht ist gerade diese Fähigkeit sich Dinge (jenseits der gerade gesellschaftlich gelebten „Realität“) auszudenken, vorzustellen sehr, sehr wichtig…
Und ich denke auch, dass die (westlichen) Gesellschaften insgesamt zurzeit ein riesiges Geschechterproblem haben..es ist wie eine Art „Psychose“, einerseits soll die Frau dem Mann „gleichgemacht“ werden, vom Kindergarten über die Schule bis in den Arbeitsmarkt hinein gibt nur noch eingeschlechtliche Menschen…und andererseits gibt es eine Art „Feminisierungswahn“, was man in der Spielzeugwerbung im TV am besten sehen kann: Rosa und Prinzessin Lillifee für Mädchen…. und Dinosaurier und Kampffiguren für Jungs…
An meiner recht wirren Antwort siehst du, dass es für das alles keine einfachen Lösungen gibt…die Frau in die öffentliche Welt zu holen, sie zum Menschen zu machen, ohne sie zum Mann zu machen (die konsequenteste Ausprägung ist eben Trans)…Aber ein „Weibchen“ zu bleiben ist ebenso keine Lösung…
Es ist ein in der Menschheitsgeschichte ganz neuer gesellschaftlicher Prozess, der im vollen Gange ist und niemand kann sagen, wohin er führen wird…
P.S.: Und sich über die Frauen-Geschlechterfrage zu informieren ist leider mit dem Lesen von ein paar Büchern nicht abgegolten, denn die Frauen-Geschlechterfrage ist wie ein sehr dicker Sirup, der alle Bereiche durchdringt…Aber hier schlage ich dir ein paar Bücher vor, die zumindest mir zum Verständnis etwas weiter geholfen haben…..
Simone de Beauvoir- das andere Geschlecht (1949)
Lillian Faderman – odd girls and twiligt lovers (USA 1992)
Leila J. Rupp – Sapphistries, a global history of love between women. (USA 2010)
Camille Paglia – Die Masken der Sexualität (1994)
(leider oft auf Englisch…)
S. sagte:
http://youtu.be/lW3kuHNc6lo so wie hier beschrieben. eine gemeinschaft sollte es sein. ich sah das video bevor ich den kommentar schrieb und es brachte so ziemlich auf den punkt was ich mir wohl wünsche. die transgemeinschaft ist wenigstens eine gemeinschaft (von „brüdern“). bei den üblichen frauen sehe ich die nicht. bei den lesben gibt es sie wahrscheinlich auch nicht. außer, dass man mit allen schon mal sex hatte oder so. das ist traurig. ich möchte kein mann sein aber oftmals ertappe ich mich dabei wie ich so gekleidet sein möchte wie der und der oder die frisur oder wie ich gehen möchte etc. oder jetzt denke es wäre cool mal T auszuprobieren. ich beneide männer um ihre gemeinschaften, um den gegenseitigen support, den sie sich geben, die gegenseitige anerkennung und förderung, wie sie zusammenarbeiten.
vielen dank für deine antwort. mir gefällt, dass du einfach spontan geschrieben hast, was dir in den sinn kam. es wirkt ehrlich. sehr bald noch etwas dazu von mir.
Claudia sagte:
… ja ich kenne das Video von Antje Schrupp…und genau das wollte ich dir damit sagen, als ich schrieb, dass die zweite Welle der Frauenbewegung (60er und 70er Jahre) weit mehr als nur Gleichstellungspolitik beinhaltete, d. h. Aufnahme der Frauen in die Männer/Brüderbünde und Übernahme von deren Interessen als eine Art Mann, da ja alle „Menschen“ sind, und Menschen sind seit jeher eben Männer…:
Philosophen, Theologen, Naturwissenschaftler, Mediziner und Kunsthistoriker argumentierten bis weit ins 20. Jahrhundert hinein mit der „natürlichen“ oder „gottgegebenen“ Unterlegenheit der Frau gegenüber dem Mann und begründeten damit ihre untergeordnete Stellung in der Gesellschaft. Noch bis in die 1920er Jahre hinein wurde von einigen infrage gestellt, ob Frauen überhaupt Menschen seien, beispielsweise Max Funke: In seiner 1910 erschienenen Schrift Sind Weiber Menschen? Mulieres homines non sunt berief sich Funke unter anderem auf den biblischen Schöpfungsbericht, der in ähnlichem Sinn bereits von den christlichen Kirchenvätern diskutiert worden war, und auf die Philosophie des Aristoteles, um den Nachweis zu führen, dass die Frau nicht als vollwertiger Mensch, sondern als dem Mann unterlegen zu betrachten sei. In Anknüpfung an die neuere Evolutionstheorie vertrat er zudem die Auffassung, dass die Frau aufgrund ihres geringeren Schädelvolumens evolutionsgeschichtlich als „missing link“, als Bindeglied zwischen Mensch und Menschaffen, einzustufen und ihr die Stellung eines „Halbmenschen“ zuzuweisen sei. Dies macht Funke bis heute zu einem immer wieder zitierten Autor des Antifeminismus.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Feminismus
…und in den 70er gab es Strömungen im Feminismus, die versuchten eben gemeinsam ein „weibliches Menschsein“ (symbolische Existenz ca. 3:29 bei youtube) zu erschaffen, Frauen trafen sich, redeten miteinander und machten auch Politik…Es entstanden Freundschaften zwischen ihnen und die Übergänge zwischen Freundschaft, Liebe und Sex wurden fließender, d. h. während der gemeinsamen Arbeit, der gemeinsam verbrachten Zeit, den ehrlichen Gesprächen kamen sich viele Frauen näher und verliebten sich…(so ähnlich wie früher die romantischen Frauenfreundschaften, nur geschah dieses jetzt im öffentlichen Raum und nicht in der Ehe und im Haus versteckt…) Und irgendwann begannen dann einige Frauen sich als Lesben zu definieren (als Identität) und ab dem Zeitpunkt wurde die Frauenbewegung gespalten, in die „Lesben“ und in die „normalen“ Frauen… (Es gibt auf einem Blog, den ich mir leider nicht abgespeichert habe, einen sehr guten Artikel über diesen Prozess.)
Und darin sehe ich auch das Hauptproblem von Frauengruppen denn wenn Frauen zusammen sind, entstehen sehr schnell emotionale und erotische/sexuelle Spannungen/Begehrlichkeiten untereinander (ich weiß nicht wie ich es sonst benennen soll…) und der Weg zum „Lesbischsein“ ist meist nicht mehr sehr weit und das ist, meiner Erfahrung nach, echt bei fast allen Frauen so (!), zumindest bei Frauen, die mehr auf ihre Gefühle hören als auf ihren Kopf.(Irgendwie mehr als bei Männern, deren Bünde zwar auch homoerotisch aufgeladen sind, sie aber dennoch mehr auf die Frau fixiert bleiben, von ihr abhängig sind. Wohlmöglich liegt es an dem „Monopol“, der „Ressource“ des Kinderkriegens, das die Frauen in ihrem Körper haben und zur Fortpflanzung zwar viele Frauen, aber nicht so viele Männer vonnöten sind, es reichen ein paar „Zuchtexemplare“ wie es bei der Tierzucht auch gemacht wird;)
Naja…und als „Lesbe“ will ja kaum eine Frau gesehen werden, deswegen beteuern ja auch so viele jüngere Feministinnen auf keinen Fall gegen Männer zu sein, ihre besten Freunde seinen Männer ect. Aber da ja sehr viele Frauen sich in irgendeiner Art und Weise von Frauen angezogen fühlen mit ihren zusammen sein wollen, wären ja sehr viele Frauen „lesbisch“, was die Kategorie ja irgendwie erübrigen und Männer irgendwie fast überflüssig machen würde (bis auf die wenigen „Zuchtexemplare“, einige Liebhaber für „heterosexuelle“ Gelüste und die Restlichen wären dann Arbeitskräfte für körperlich schwere Arbeiten oder so….
Das war jetzt die „radikale“ Sicht auf die Dinge ;)
S. sagte:
haha! sehr interessant was du schreibst. geschichtlich betrachtet können frauen vlt. wirklich nicht als menschen bezeichnet werden. zumindest ist der begriff von männern besetzt. es sollte weniger emotional/sexuell sein. Ich vermute du hast recht mit deiner Beobachtung über Frauen- und Männergruppen. Frauen sind wahrscheinlich sehr emotional. Und nehmen vieles persönlich. Ich möchte weniger emotional sein. Mir gefällt es nicht, weil es den zusammenhalt stört. man muss das menschliche in den anderen frauen sehen. man muss sie als denkende und fühlende, reifende menschen ernst nehmen. leider fällt es mir selbst so schwer… dabei nehme ich mich mittlerweile selbst schon halbwegs ernst. es muss aber noch besser werden.
Claudia sagte:
…mit emotional meinte ich eigentlich, dass Frauen die ihre Gefühle ernst nehmen, bzw mehr auf ihr Herz hören und sich vom „Kopf „(was sein „müsste“)…nicht „dazwischenfunken“ lassen, sich öfters eingestehen, dass sie sich von anderen Frauen angezogen fühlen….Und das meinte ich nicht negativ. Und was dieses Gruppending angeht und wie es unter Frauen funktioniert ,müsstest du vielleicht mal Antje direkt fragen, da sie viel mehr Erfahrungen mit politischer Arbeit hat als ich…aber dieses „lesbisch-frauenliebeding“ ect ist glaube ich DAS große Schweigethema dort…;)
kiwi sagte:
ach so? ist das so? seid IHR denn an männer gebunden??
also ich bin zwar eine feminine frau, aber dennoch eigenständig und wüsste auch nicht, warum frauen an männer wie pech und schwefel gebunden sein sollten? erklär diese aussage doch bitte genauer! ich jedenfalls kann z.b. sehr gut mit bohrer, hammer, säge und co umgehen und habe dafür noch nie einen mann gebraucht. und auch sonst wüsste ich nicht, wozu man einen mann brauchen sollte (ausser um nachwuchs zu bekommen).
kiwi sagte:
das mag von aussen betrachtet so scheinen, bei deiner obigen aussage vergisst du jedoch eines, liebe claudia – dass frauen auf dieser welt durchaus schon sehr viel macht besitzen, wenn man bedenkt, dass ohne frauen die menschheit aussterben würde. und doch, frauen haben natürlich forderungen und wünsche. sie fordern nur nicht lautstark, sie agieren meist subtil im hintergrund, und bekommen so letztendlich fast immer was sie wollen.
Claudia sagte:
…das „im Hintergrund agieren“ nennt man auch „manipulieren“, das Werkzeug der Schwachen, bzw der sich nicht an der Macht Befindlichen. ;)
Und natürlich habe Frauen die Macht der Reproduktion (des Kinderkriegens) – die dunkle Seite des Mondes sozusagen – aber sie haben aber leider kaum die Möglichkeit, die Welt nach ihren Vorstellungen und Wünschen zu gestalten. Sie kommen wahrscheinlich oft nicht einmal auf die Idee, das dieses möglich sein könnte…
Yorinde sagte:
So viel ich mitbekommen habe, hat sich die Welt für Frauen seit der Generation meiner Mutter und Großmutter doch beträchtlich geändert.
Von Manipulation aus dem Hintergrund war da auch nicht immer die Rede, sondern sehr wohl auch von der Durchsetzung gewisser Freiheiten, die wir heute ganz selbstverständlich genießen.
Warum ist Kinder kriegen für Dich die dunkle Seite des Mondes? Es gibt kaum eine Möglichkeit, die eigene Weiblichkeit noch tiefer zu empfinden, als während einer Schwangerschaft und bei der Geburt. Und es gibt kaum einen erhellenderen Moment als der erste Blickkontakt mit dem eigenen Kind.
Claudia sagte:
…die Dunkle Seite des Mondes insofern, da es eine Macht ist, die zwar da ist, über die aber kaum gesprochen wird, fast schon ein Tabu.
Und natürlich hat sich die Welt für Frauen schon geändert, und sie haben mehr Rechte und so (auch wenn zu Zeit gerade so eine Art Rückschritt stattfindet). Und es gab auch viele Frauen, die sich sehr bewusst engagiert haben, aber es war /ist immer nur eine kleine Minderheit….der Rest benutzt halt gerne weiter den traditionellen Weg der Manipulation.
Yorinde sagte:
Also bitte, Kiwi, in welchem Jahrhundert befinden wir uns denn? Agieren im Hintergrund war vielleicht die Strategie von Frauen um 1900, inzwischen gehen wir doch wesentlich direkter auf unsere Ziele zu.
Ich wüsste nicht, dass diese Hintergrund-Manipulation auch nur einen Krieg, geschweige denn die Atombombe oder sonst irgendeine Art der Menschenvernichtung verhindert hätte.
Claudia, so viel ich weiß sind gerade Schwangerschaft und Geburt keine Tabu-Themen sondern etwas, was viel zu präsent ist, als dass irgendjemand es ignorieren oder tabuisieren könnte. Gerade in Zeiten, in denen zu wenige Kinder geboren werden, sind diese Themen top-aktuell.
kiwi sagte:
warum denkst du, dass zur zeit ein rückschritt stattfindet? weil menschen, die das pech hatten im falschen körper geboren zu werden, sich das recht nehmen dies zu ändern sprich sich anzugleichen? ich lese nämlich, dass ihr das nicht gutheißt… es ist schön, dass sich für frauen schon viel geändert hat da sie für ihre rechte gekämpft haben. aber ALLE menschen haben das recht, für ihre ziele und träume zu kämpfen, findet ihr nicht?
Yoringel sagte:
Zitat:
Ich denke das Abschneiden von Brüsten und Ausweiden der inneren Geschlechtsorgane ist weiblicher Selbsthass auf die Spitze getrieben.
Du sprichst hier bei Transmännern von WEIBLICHEM Selbsthass. Doch es geht hier nicht darum, dass eine FRAU ihren weiblichen Körper hasst, sondern darum, dass ein MANN in diesem Körper gefangen ist und das hasst was er NICHT IST!
Auch umgekehrt ist es bei einer Transfrau keineswegs so, dass da ein MANN seinen männlichen Körper hasst, sondern eine FRAU in diesem Körper gefangen ist und das hasst, was sie nicht ist.
Ich denke, dass Transfrauen in einem riesigen Ausmaß genau DAS „Frau-Bewusstsein“ haben, das Ihr von Frauen so heftig einfordert. Sie wollen mit Leib und Seele Frau sein … auch wenn noch so viel (dieser verhasste männliche Körper) dagegen spricht.
Claudia sagte:
… und daran glauben wir eben nicht, an dieses „Gefangensein“ im fremden Leib. Drehe das mal bitte um, ein Schwarzer, der sich als Weißer sieht und seine Haut dann bleichen will? Michael Jackson??
Sophia sagte:
Ein gutes Beispiel wird auch in der Serie L-Word zum Thema Trans gebracht: Als Kit erfährt, dass Moira beabsichtigt sich ihre Brüste entfernen zu lassen sagt Kit darauf: „ich habe mich als schwarze Frau in einer weißen Gesellschaft ein Leben lang unbewusst als Weiße gesehen – ich könnte mich genauso da in etwas hineinsteigern.“
Yoringel sagte:
Nun, ich denke, dass dieser Vergleich hinkt, denn die Hautfarbe ist rein genetisch bedingt, während das Geschlecht auch von den im Mutterleib empfangenen Hormongaben abhängt.
Ein guter Text dazu findet sich auf
http://www.transgender.at/infos/allgemein/verstaendnissevasturm.html
Claudia sagte:
Öhöm- ja so kann man es sich schönreden ;) Was war da noch mal mit xy und xx? Und übriges habe ich gerade neulich erst gelesen, dass der Passus: „Wegen der Rasse diskriminiert“ im Grundgesetzt abgeändert werden soll in: „aus rassistischtischen Gründen“, da es Rassen nicht gibt, (also auch keine fest definierten Hautfarben, ist ein Kontinuum) Daher empfinde ich deine Argumentation als extem rassistisch. Trans stehen über allem, oder wie, das kann ja wohl so nicht sein.
Yorinde sagte:
Wieso soll es verschiedene Hautfarben nicht geben? Die sieht man doch überall wo man hinkommt.
Dass man die Umformulierung vorgenommen hat, weil Rasse eher auf Hunde und Pferde passt als auf Menschen ist wieder eine andere Sache.
Ich finde die Formulierung „aus rassistischen Gründen“ auch wesentlich treffender.
„Wegen der Rasse“ schiebt nämlich meines Erachtens die Schuld an der Diskriminierung dem Opfer zu (du hast diese Rasse also wirst du diskriminiert).
„Aus rassistischen Gründen“ schiebt die Schuld dorthin, wo sie hingehört – nämlich zum Täter. Nicht das Opfer ist schuld wegen seiner Rasse, sondern der Täter wegen seiner ausländerfeindlichen Gesinnung.
Kim sagte:
Transsexuelle Mädchen sind Mädchen, die mit Penis und Hoden geboren werden. Warum sollte man sie ausgrenzen? Weil sie mit einem Penis geboren wurden?
Wie es diesen Kindern in Deutschland ergeht, lässt sich hier nachlesen:
Klicke, um auf MT_Germany43_ge.pdf zuzugreifen
Zeit hier einmal mit dem Hirn zu denken, anstatt mit dem Schwanz bzw. eine schwanzfixierte, patriarchale Gesellschaft in ihren Lügen zu bestätigen. Was sollte das bringen?
Claudia sagte:
Ich/Wir sind nicht gegen Intersexuelle (von Geburt an) sondern gegen Transsexuelle, die mit eindeutiger Geschlechtszugehörigkeit geboren sind, und sich dann durch operativer Maßnahmen zu Mann oder Frau „ummodeln“ lassen. Ich glaube auch, dass die meisten Trans männlichen Geschlechts sind (MzF), Frauen (FzM) haben sich da (wie so immer) nur drangehängt…
Kim sagte:
„sondern gegen Transsexuelle, die mit eindeutiger Geschlechtszugehörigkeit geboren sind“. Transsexuelle Mädchen, sind Mädchen, die mit Penis und Hoden geboren werden. Und nun?
Claudia sagte:
Nein „Transexuelle“ Männer, sind einfach (Hetero) Männer – und sich dann auch noch als lesbisch zu bezeichten empfinde ich als eine Art „Frauenunterwanderung“.
Kim sagte:
„Nein ‚Transexuelle‘ Männer, sind einfach (Hetero) Männer“
Interessant, wie du hier Geschlecht am Penis festmachst. Interessant auch, dass das ja eigentlich bereits widerlegt wurde – wobei das von der Deutschen Psychoanalyse (die ja auch früher noch Homosexualität für eine psychische Störung hielt und hier gegen die Natur argumentiert hat – übrigens mit ähnlichen argumenten wie heute bei Transsexualität) bislang abgestritten wird. Die Psychoanalyse? Richtig. Das war die psychologische Ausrichtung mit dem „Penisneid“ und der Annahme, Frauen seien minderwertiger, weil sie ja keinen Penis hätten.
Interessant ist zudem, dass ein Genital eines jeden Menschen, ob Penis oder Hoden aus dem selbsen Urorgan entwickelt und jeder Mensch bis zur 7. Schwangerschaftswoche dieses Organ besitzt, aus dem sich dann später entweder Penis oder Vagina herausbilden.
Interessant auch, dass sich bei der Differenzierung der Geschlechter in dieser 7. Schwangerschaftswoche nicht nur die Genitalien herausbilden, sondern auch andere Organe sich geschlechtlich entwickeln, wie z.B. das Gehirn des Menschen, welches ja u.a. für die Hormonausschüttungen verantwortlich ist, die z.B. nach der Geburt stattfinden.
Interessant auch, dass das Gehirn des Menschen das wichtigste Organ des Menschen ist – und eben nicht ein Penis. Die sexuelle Orientierung (Hetero oder Homosexualität) und Geschlechtsidentität (ein weibliches oder männliches Gehirn) entwickelt sich auch nicht so, wie es die Psychoanalyse behauptet. Nicht das Erblicken eines Penis, oder das Feststellen keinen zu besitzen (Freud) führt zu einer Geschlechtlichkeit des Menschen, sie ist bereits vorher vorhanden.
Wer weiss, wie es den homosexuellen Menschen in den 60ern ergangen ist, wenn sie sich als „schwul“ oder „lesbisch“ geoutet haben, doch eines ist heute jedem intelligenten Menschen klar: Wenn ein Schwuler sich als „schwul“ outet (oder eine Lesbe als Lesbe), dann bedeutet dies in etwa folgendes:
Ich bin schwul. (lesbisch)
Und nicht etwa: Ich werde schwul. (lesbisch)
Ein kleiner Unterschied, der aber eine grosse Bedeutung hat. Sie wird vielleicht deutlicher, bei den Fällen schwuler Männer, die auf Grund gesellschaftlichen Drucks erst einmal eine Beziehung zu einer Frau gehabt haben.
Da heisst es in etwa so: Ich bin schwul und habe in einer hetereosexuellen Beziehung gelebt.
Und nicht etwa: Früher war ich heterosexuell und nun werde ich schwul.
Wer sagen würde „früher war ich hetero und nun bin ich schwul“ würde damit zum Ausdruck bringen, dass die sexuelle Orientierung willkürlich änderbar ist. Früher so – heute so. Freundlicherweise ist es sowohl in Medizin als auch in der deutschen Gesellschaft mittlerweile angekommen: Schwul ist man einfach. Oder eben nicht. Eine natürliche Normvariante des menschlichen Lebens. Und auch keine
psychische Störung – zumindest nicht mehr seit den 70ern, als Homosexualität aus dem Manual der psychischen Störungen, dem DSM, gestrichen wurde. Das kam übrigens nicht einfach so, sondern weil sich Schwule und Lesben zusammengetan hatten, um gegen die Diskriminierungen, die hauptsächlich von der Psychoanalyse ausgingen, zur Wehr zu setzen.
Warum schreibe ich über Homosexualität?
Ganz einfach: Bei der Homosexualität gab es einen gesellschaftlichen Wandel. Bei Transsexualität bis heute nicht. So wird Transsexualität immer noch (vorwiegend wieder von der Psychoanalyse) als psychische Störung verstanden, weil ein Mensch z.B. sagt „Ich bin eine Frau“, obwohl dieser Mensch einen Penis besitzt. Dass es tatsächlich eine Frau sein kann, hat sich bislang noch nicht rumgesprochen. Gut, fangen wir damit an, setzten wir uns ebenso wie die Homosexuellen in den 60ern endlich selbstbewusst zu Wehr gegen Fehlformulierungen und Geschlechtszuschreibungen, die nicht den Tatsachen entsprechen. Wir sollten den Mut zeigen zu erkennen, dass ebensowenig wie Homosexualität tatsächlich eine „sexuelle Orientierungsstörung“ sein konnte, genausowenig auch Transsexualität eine „Geschlechtsidentitätsstörung“ sein kann. Die Psychoanalytiker machen Fehler. Fehler die zu Diskriminierungen und Ausgrenzungen führen, wie sie noch bei Schwulen und Lesben in den 1960er zu Diskriminierungen und Ausgrenzungen geführt haben.
Wir sollten den Mut haben zu erkennen, dass das Erkennen des eigenen geschlechtlichen Selbst keine psychische Störung ist, sondern in Wirklichkeit genau das Gegenteil: Wahrheit. Wenn eine transsexuelle Frau erkennt „Ich bin eine Frau“, obwohl sie mit Penis und Hoden geboren wurde, dann IST es eine Frau. Wenn ein transsexuelle Mann erkennt „Ich bin ein Mann“, dann ist es ein Mann. Uns selbst zu respektieren ist der Anfang von einer gesellschaftlichen Veränderung, in der wir irgendwann auch einmal von den Menschen, die uns umgeben, respektiert werden. Weil wir sagen: Wir sind, wer wir sind.
Auch wenn es mühsam erscheinen mag, doch ist jeder mutige Schritt, der die Menschen an Respekt erinnert, ein wichtiger Schritt. Was das nun mit der verwendeten Sprache bei Homosexualität zu tun hat? Nur das: Es passiert uns wie den Schwulen und Lesben damals. Die, die uns nicht respektieren wollen, verwenden die falsche Sprache um daraus Dinge ableiten zu können, die Diskriminierung, Unverständnis und Ausgrenzung möglich macht.
Es ist wichtig zu erkennen, dass ein transsexuelles Outing ebenso ernst zu nehmen ist, wie ein transsexuelles Outing. Genauso wenig wie ein Mensch für sich erkennt, dass er jetzt „schwul werden“ will, so wird ein transsexuelle Mensch zum Zeitpunkt seines Selbsterkennens nicht sagen „Ich will eine Frau werden“ (oder ein Mann), sondern er wird erkennen das zu sein, was er ist.
Ich bin eine Frau.
Und nicht etwa: ich werde eine Frau.
Ein kleiner Unterschied, der eine grosse Bedeutung hat.
Ich bin eine Frau und habe früher einmal in der männlichen Rolle gelebt
und nicht etwa: Früher war ich ein Mann und nun werde ich eine Frau.
So wichtig sollten wir uns sein, dass wir diese Unterschiede auch als Unterschiede wahrnehmen – bei uns, und bei anderen. Denn die, die hier die falschen Worte verwenden, respektieren nicht, wer wir sind. Wenn sie es unabsichtlich tun, werden sie ihren Fehler erkennen. Wenn sie es absichtlich tun, werden sie uns ignorieren und uns für verrückt erklären. Und wir werden erkennen…
Interessant, dass die Diskriminierung von Schwulen und Lesben die selbe Ursache hat: Die Annahme, dass ein Schwanz wichtiger ist, als das Gehirn des Menschen. Zeit, diese Diskriminierungen zu beenden. Zeit, damit aufzuhören, sich selbst zu diskriminieren.
Claudia sagte:
Sehr schöner Werbetext für Transsexualität. Aber was mich eher verwundert, ist die große Aufmerksamkeit, die dieser kleine Text bekommen hat/bekommt. Unsere Seite richtet sich eigentlich an Frauen, die Frauen lieben, soll Perspektiven aufzeigen was Frausein jenseits von Klisches auch sein/gelebt werden kann.
Hm, und nun Kommentar nach Kommentar zu diesem leidigen Transthema, das ich eigentlich nur am Rande streifen wollte. Aber, wie auch schon in meinem neuesten Text erwähnt, scheinen sich Lesben mehr mit schwulen Männern und Trans zu identifizieren als mit Frauen.
Und dann kriegen Frauen oft leider immer noch den Mund nicht auf, sie schaffen es nicht eine eigene Perspektive in die Welt zu bringen, sie setzten sich nicht für sich und andere ein, erkennen nicht einmal die Notwendigkeit dieses zu tun. Und warum haben sie nicht die Stimmen erhoben, als wir die Brutalität angesprochen haben, mit der auf Internetsexseiten mit Frauen umgegangen wird? Warum schaffen es Trans sich zu organisieren und Frauen kaum? Sie schweigen, immer noch Sklavinnen halt.
Und im Ernst, glaubst du wirklich daran, dass eine Operation dir/einem das gewünschte (Gegen) Geschlecht geben kann? Ich meine ein Silikonbusen ist doch mit keinem echten zu vergleichen, und erst recht nicht so eine riesige Sache. Es bleibt doch ein ewiges Stückelwerk. Und wie auch schon an andere Stelle schon geschrieben, ein Mann der sich zur Frau „ummodeln“ lässt hat in 99% der Fälle immer noch eine männliche Energie. Ich habe da schon einige kennen gelernt, und ich kann dieses auch mit geschlossenen Augen spüren, dass da ein Mann neben mir steht und mitnichten etwa eine „innere“ Frau.
Ich weiß nicht was du bist, FzM oder MzF… hm, hm, irgendwie bestätigt das meine Theorie der „Frauenunterwanderung“ – um so mehr (bei MzF) Bei FzM, ist es eine extreme Gewalt am eigenen Körper und eine obsessive Beschäftigung mit ihm. Tja, so ist es.
P.S.: Kann es sein, dass ihr euch in euren Transforen irgendwie langweilt – warum solltet ihr sonst so in Massen auf unsere Seite pilgern?
Kim sagte:
„Und im Ernst, glaubst du wirklich daran, dass eine Operation dir/einem das gewünschte (Gegen) Geschlecht geben kann?“
Nein. Ich bin was ich bin. So wie du auch, oder? Wer daran glaubt, Operationen an den Genitalien würden das Geschlecht eines Menschen ändern, glaubt auch, dass die Genitalien (Penis) irgendwie geschlechtsbestimmend wären. Hättest Du meinen Text gelesen, wäre dir aufgefallen, dass ich genau das ja nicht tu. Ebensowenig wie ich Worte wie MzF verwende. Das tust: Du. Weisst Du, es ist vielleicht für manche Menschen nicht vorstellbar, aber Mädchen können auch mit Penis und Hoden geboren werden und sie wissen bereits sehr früh, dass sie Mädchen sind. Sie äussern das manchmal auch und sagen dann „Ich bin ein Mädchen“. Und nun? Sind die keine? Weil sie einen Penis haben?
Wusstest Du, dass zur Zeit in den USA/Kanada sich wieder Psychoanalytiker zusammengetan haben – rund um den Vertreter der reaparative Therapien Ken Zucker – um an neuen international gültigen Ansichten über „Geschlechtsidentitätsstörungen“ herumzubasteln? besagter Ken Zucker (und seine deutschen Kollegen) sagen bis heute: Homosexualität sowie Transsexualität im Kindesalter sind psychische Störungen. Sie nennen diese „psychische Störung“ „Geschlechtsidentitätsstörung im Kindesalter“. Sie sagen: Wenn ein Kind sich nicht verhält wie sein Penis, dann ist es entweder homosexuell oder transsexuell. Der Link ist hier offensichtlich: Das Abstreiten dessen, dass ein Mensch genausowenig „schwul werden“ kann, wie sein „Geschlecht wechseln“ kann. Bei Homosexualität hat sich das ja mittlerweile herumgesprochen, bei Transsexualität nicht.
Also nochmal (zum besseren Verständnis). Es gibt Mädchen, die mit Penis und Hoden geboren werden und Jungs, die mit Gebärmutter und Vagina auf die Welt kommen. Nicht Operationen verhelfen ihnen zu einem „anderen Geschlecht“, sondern sie sind lediglich das, als was sie geboren wurden: Menschen, die mit gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen auf die Welt gekommen sind.
Dass Du hier die Märchen von „Geschlechtsumwandklungen“ glaubst, um hinterher zu sagen „Ich glaub da nicht daran“ finde ich ein wenig inkonsequent. Richtg: Ein Mann, der sich eine Vagina operieren lassen würde wäre hinterher immer noch einer. Aber eine Frau, die als Mädchen mit Penis und Hoden geboren wurde und sich wünscht, dass auch sie den zu ihrem Geburtsgeschlecht passenden Körper erhält, hat nachher nichts weiter als einen passenden Körper – ihr Geschlecht hat sich nicht verändert.
Ich bin ehrlich gesagt der Ansicht, dass Menschen, die so argumentieren wie Du selbst noch kein einziges transsexuelles Kind gesehen hat, da du Klischees und Fehlinformationen übernimmst (wie der Vermutung, Transsexualität wäre ein „Geschlechtswechsel“) um dir daraus ein ebenso fehlinformiertes Bild über transsexuelle Menschen abzuleiten. Ich halte das für ziemlich billg. Ebenso finde ich es ebenso schade, warum du bisher noch nicht auf meine Frage eingegangen bist, ob du tatsächlich einen Penis für geschlechtsbestimmend hälst. Ja/nein? Ich vermute: ja. Was mich zur nächsten Frage bringen würde: Warum bist du dann lesbisch? Du müsstest dich ja dann verhalten wie deine Vagina.
Claudia sagte:
Ich glaube Intersexuelle identifizieren sich nicht mit euch.
Sie wollen sich teilweise von Transsexuellen extrem distanzieren. So sieht es aus.
nic sagte:
also ihr habt echt ein extremes problem, im gegensatz zur transsexualität ist das heilbar ! sucht euch spezialisten !
Claudia sagte:
Dazu sage ich nur, bitte lese auch den neuesten Text:
„Ausbeutung von Intersexuellen durch Transgender und Co.“
nic sagte:
ich rede auch nicht vom problem der homosexualität, sondern davon, wir ihr transsexuelle darstellt ! meinungen schön und gut, aber das ist pure hetze !
lg ein TRANSMANN, auf das, dass mein posting jetzt gelöscht wird ;)
Sophia sagte:
Bitte lese, wie Claudia schon erwähnt hat, den Artikel zur Ausbeutung von Intersexuellen durch Transgender und Co., dann wird dir einige unserer Gedanken klar (hoffentlich).
Julian sagte:
Hallo,
wahrscheinlich wird dieser post gleich gelöscht, weil er den admins zu dumm erscheint. Er ist aber wirklich ernst und als echte frage gemeint.
–> GIBT ES DENN ÜBERHAUPT EINEN NATÜRLICHEN SEELISCHEN / EMOTIONALEN UNTERSCHIED ZWISCHEN FRAUEN UND MÄNNERN?
–> IST ES NICHT EHER SO; DASS ES UNTERSCHIEDE ZWISCHEN DEN MENSCHEN GIBT. DAS ES MASKULINE UND FEMININE MENSCHEN IN DEN UNTERSCHIEDLICHSTEN AUSPRÄGUNGEN GIBT – UNABHÄNGIG VOM BIOLOGISCHEN GESCHLECHT?
Ich lebe seit jahrzehnten auf dieser erde und sehe, treffe und erfahre frauen und männer, mädchen und jungen. Ich konnte bis heute keinen unterschied zwischen den geschlechtern erkennen, fühlen.
Diese erkenntnis macht mich fast wahnsinnig, weil doch die ganze welt behauptet es gibt diese gewaltigen natürlichen unterschiede zwischen ihnen. Wieso kann ich sie nicht „sehen“.
–> DIE EINZIGEN UNTERSCHIEDE DIE ICH ZWISCHEN FRAUEN UND MÄNNERN SEHE SIND KONSTRUIERTE – ES SIND UNTERSCHIEDE IN DEN RECHTEN UND PFLICHTEN, UNTERSCHIEDE IN DEN ERWARTETEN UND ERZWUNGENEN ROLLEN UND VERHALTEN. DIESE FÜHREN AM ENDE DES AUFWACHSENS EINES KINDES ZU UNTERSCHIEDLICHEM VERHALTEN DAS GELERNT WURDE. ES SIND ABER KEINE NATÜRLICHEN EMOTIONALEN UND SEELISCHEN UNTERSCHIEDE. DIESE UNTERSCHIEDE SIND MENSCHENGEMACHT.
Und daher müsste doch jegliche art von körperlicher angleichung (durch hormone/operationen) sinnlos sein und nur ein verzweifelter akt durch körperliche „Ummodelung“ die erwünschten gesellschaftlichen rechte, pflichten und rollen bekommen zu können.
Was denkt ihr dazu?
Ein gedankenaustausch wäre sehr gut.
L. (selbst trans und komplett verwirrt über den zustand der welt)
P.S. Entschuldigen möchte ich mich bei allen, die das gefühl haben, dass dieses forum für falsche themen missbraucht wird. Aber ich fand das mein beitrag hier hineinpasste. Und die diskussion ist mir wichtig.
nic sagte:
Gerne lese ich mir den Text GENAUER durch wenn ich mehr Zeit habe ! Jedoch fängt der Beitrag ja schon so an, als hätten wir Transexuelle den Bedarf uns mit Intersexuellen zu vergleichen, was schwachsinnig ist, sofern ich den Inhalt richtig deute ?? Wenn ich falsch liege korrigiere mich bitte…!
Darf ich den Hintergrund eures Portals erfahren, was wollt ihr bewegen ? Kennt Ihr Transsexuelle ?
Claudia sagte:
nic, lese mal den Text ganz durch, er ist wirklich sehr interessant.
Fritz sagte:
Wie kann man so einen geballten Schwachsinn verfassen? Wenn ihr konsequent wärt, dann müsste für euch klar sein, dass Lesben krank sind und einfach nur mal einen dicken Schwanz brauchen. Das ist nicht eure Meinung? Nun gut, dann laßt die Trans-Leute in Ruhe – denn ihr seid selbst auch nicht der „Norm“ entsprechend.
Sophia sagte:
Na, dann lass dir mal einen schönen Schwanz aus deinem Unterarm machen ;-).
Sophia sagte:
Wir haben uns mal zur Information in einem Transforum (Frau zu Mann) eingeloggt. Waren total geschockt über die Operationen, die Schmerzen, die körperlichen Verstümmelungen, denen Frauen sich aussetzten. Wie kann ein Mensch sich so etwas freiwillig antun???
Ganz im Ernst: wenn ich plötzlich einen männlichen Körper hätte (was ich natürlich nicht will, da ich Frauen liebe und auch eine sein möchte), würden ich mich lieber mit ihm abfinden, als sich diesem Operations-Horrortrip auszusetzen.
Ich habe nie etwas ähnlich grausames, schlimmes gelesen wie in diesem Forum.
Das sind für mich einfach Dekadenzerscheinungen der westlichen Welt.
Claudia sagte:
Wie alles begann, mit der Theorie/Vorstellung von der „richtigen“ Seele im „falschen“ Körper:
Mit Einführung des § 175 des deutschen Strafgesetzbuchs am 1. Januar 1872 wurden sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts als “widernatürliche Unzucht” unter Strafe gestellt. Zehntausende Männer wurden aufgrund des § 175 verurteilt, das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung aller Homosexuellen mit Füssen getreten.
Karl Heinrich Ulrichs (1825-1895), Ahnherr der Schwulenbewegung, verschrieb sich dem Kampf gegen den diskrimierenden Paragraphen und veröffentlichte ab 1864 zwölf Schriften “Forschungen über das Räthsel der mannmännlichen Liebe”.
Seine Forderung nach Straflosigkeit homosexueller Handlungen begründete Ulrichs mit seiner Theorie von der weiblichen Seele im männlichen Körper, was beweise, dass Homosexualität nicht krankhaft, sondern eine natürliche, angeborene Veranlagung sei, wie eben der Hermaphroditismus. Ulrichs sprach deshalb von ‚psychischem Hermaphroditimus’ oder ‚psychischer Zwitterbildung’. Das hatte Programm, wurden doch Hermaphroditen damals zwar als eigenartige, aber nicht illegale Wesen betrachtet, die für ihre Zweigeschlechtlichkeit nichts konnten, und waren somit im Gegensatz zu Homosexuellen nicht gesellschaftlich geächtet und kriminalisiert. Was lag also näher, als zwecks Entkriminalisierung von Homosexualität diese als besondere Form von Hermaphroditismus zu propagieren und somit zu legitimieren? Ulrichs setzte hier den Grundstein für die Vereinnahmung und Instrumentalisierung von Hermaphroditen. …
Also alles nur ein juristischer Schachzug, der sich als Ideologie um die ganze Welt verbreitet hat?
Weiterlesen in: Ausbeutung von Intersexuellen durch Transgender und Co
nic sagte:
ne euch ist nicht mehr zu helfen !
artemis sagte:
Transsexuallität und Operation, ist das eure grösste Sorge?!?
Logo gibt es eine männliche und weibliche Energie!!!
was schon mit Yin-Yang, sogar auch in der Naturphilosophie beschrieben wurde… oder auf welche Art auch immer!
Habt ihr noch nie was von der/den tugend(en) gehört?!?
Im allgemeineren Kontext bezeichnet man mit Tugend den Besitz einer positiven Eigenschaft.
Früher waren da nur ein paar wenige Tugenden (weniger als 10 insgesammt), die der Mensch besitzen konnte…
Im laufe der Zeit kamen aber immer mehr dazu. Auch wurde plötzlich klar getrennt in „männliche und weibliche Eigenschaften“! Der Sieger eines Krieges schreibt ja bekanntlich die Geschichte!!! Folge dessen (patriarchalisch), haben wir heute X-Tugend-Lehren (und damit verbunden auch streitereien)!!!
http://de.wikipedia.org/wiki/Tugend
um das mal genauer zu erläutern:
Eine Uhrsprungs Tugend – die Weisheit/Sophia ;)
Diese gehen über die Ideenwelt hinaus und erkennen, dass sich die Wirklichkeit anders verhält als die „Schatten“, die die übrigen Menschen für die Realität halten.
Im gnostischen Philippusevangelium ist Sophia die „Gefährtin“ des Christus als sein weibliches Pendant. Diese Mittlerfunktion der Weisheit/Sophia wurde dann mehr und mehr abgelöst vom Logos, der (im Griechischen) männlichen Vernunft, als deren Personifikation oder besser Inkarnation dann Jesus Christus gilt.
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Weisheit_(Tugend)“
wo stehn wir heute?!? Sieh dir die drei Zweige der Ethik nach Schleiermacher Sittenlehre mal an, aber auch die anderen (z.B. Kirche)…
Sehr informativ… sollte über einiges in der Gesellschaft aufschluss geben!!!
http://de.wikipedia.org/wiki/Tugend
Die Tugendlehre ist nach Schleiermacher einer der drei Zweige der Ethik neben der Güter- und der Pflichtenlehre…
wichtig!!!:
um es noch direkter zu erklären… (es soll sich aber niemand beleidigt, oder angesprochen fühlen), ich nehme extra gerade solche Beispiel!!!
z.B. Tugenden mit männdlichen Eigenschaften…
http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4nnlichkeit
Mut, stark, logisch, Dominanz, Führungsanspruch, Angriffslust, aber auch Selbstbeherrschung. Soll ich jetzt laut lachen?!?Also ich habs oft anders kennen gelernt!!! Vorallem Selbstbeherschung… Aber dann sollte nun einiges klar werden!!! Also ist logo eine Frau die Mut hat und stark(im Karakter, etc.) ist, zu dominant und sowieso niemmt sie zuviel Führungsanspruch!!! Eben eine Kampflesbe…
Und siehe da… tatsächlich taucht auch wieder dieser Gender und Gender Studies auf.
Hingegen wegen den Tugenden mit weiblichen Eigenschaften…
Wurden ich mit der gleichen Google-Such-Abrage (einfach männlich durch weiblich ersetzt) nicht so richtig fündig…! Zu oberst kam wieder das gleiche bei Wiki mit ausnahme…
Es sei eben das gegenteil von männlich, dazu noch ein paar männdliche Zitate und eben Yin-Yang… Traurig aber wahr!!!
nach längerem Suchen…
http://de.wikipedia.org/wiki/Weiblichkeit
Kulturelle Vorstellung von „Weiblichkeit“ – Weiblichkeit im westlichen Kulturraum:
Vorurteile über das, was „besonders weiblich“ sei:
Verhalten: Freundlichkeit (auch: Mitleid); Fügsamkeit; Heiterkeit, Zaghaftigkeit (gegenüber ‚männlichem‘ Mut),
und das beste… Spontannität (gegenüber ‚männlichem‘ Organisationsgeschick). Ach wie jetzt… ?!? Erst nicht logisch, aber dann ein Organisationsgeschick?!? Soll ich wieder lachen?!?
Um es noch mehr auf denn Punkt zu bringen… Auch hat diese Denkensweise, unsere Sprache geprägt!!! Da wäre mal zu erwähnen…
man sollte es so und so machen… Wer den nun?!? Also man = Mann?!? Also dann macht mal :) … Steht ja auch in der Bibel… im Schweisse deines Angesicht, gelle!!! grins
Demnach müssen die Frauen ja nicht arbeiten… aber ihr dafür, für uns ;) – kein Scherz… so stehts in der Bibel :)
Daher hat man(n) oft den Eindruck, dass ja nur der Mann hart arbeitet… Die Frauenarbeit wäre ja nicht so anstrengend! Was machen die denn… Frauen sind eh nur am Kaffe trinken mit Ihrer(n) Freundin(nen). Ach und das bisschen Wäsche, Abwasch, Kinder und so. Die haben ja eh heute für alles eine Machine. Früher wars ev. mal anstrengend… Also Frauen, worauf wartet ihr noch?!? ;)
oder da wäre auch noch zu erwähnen…
dämmlich (abgeleitet von Dame). Heutige bedeutung, brauche ich ja nicht zu erläutern…! Aber da wir ja dämmlich nähmlich Frau sind… Mach ich mir halt m-eine k-eine Gedanken (dafür Gefühle)!!!
Ach und noch aproppo viel Denken… Wusstet ihr nicht, dass die Männer eine Glatze vom vielen Denken bekommen?!?
Ohje… Wollt nicht unser geheimtipp für prächtiges Haar ausplaudern!!! ;)
soll ich weiter machen…?!? Ich glaub, ich sollt langsam Bremsen. Da aber der Glaube in die Kirche gehört…
Gibt es nicht Länder… Wo Frauen beschnitten und zahlreiche Mädchen bei geburt getötet wurden/werden?!? Haben die jetzt nicht ein Aufruf, wegen Frauennot…
Da ihre Existens bedroht ist?!? Ach ja… der Mann ist ja bekanntlich Samen träger… Er streut und blabla.
Also bei 100 Frauen und einem Mann, wiessen alle wer der Papa ist. Und umgekehrt?!?
Transsexuallität und Operation, ist das eure grösste Sorge?!? Dann kommt ev. auch noch das Thema Busenvergrösserung / Penisverlängerung?!? Ich hoffe nicht… Sonst sind wir ja auch bald noch bei der Nase etc.
Also nehmt nicht alles so ernst und geniesst euer Leben endlich!!! Das Paradis ist schon lange da… ;)
Lukas sagte:
Mein Körper ist mein Körper. Ich kann damit machen was ich will. Das muß niemandem gefallen, außer mir selbst.
Dieser Gedanke dürfte der Frauenbewegung doch nicht ganz unbekannt sein ( § 218) ?
artemis sagte:
Transsexuallität und Operation, ist das eure grösste Sorge?!?
Dann kommt ev. auch noch das Thema Busenvergrösserung / Penisverlängerung?!? Ich hoffe nicht… Sonst sind wir ja auch bald noch bei der Nase, Fettabsaugen, etc. z.B. Muttermahl…
– Eher sollten wir uns mal etische Fragen stellen… Im
Bezug auf Sitte und Moral ;)
– Was sind die heutigen Wertvorstellungen in der
Gesellschat und wie sahen diese früher aus?!?
Und vorallem, was ist denn eigentlich mit der Liebe??? Liebe ist nicht = sex!!! Wird leider heufig verwechselt…
Jedenfalls verletzt, zerstört oder verstümmelt niemand, jemand den er liebt!!!
Leute wacht auf… Love, peace and happiness ;)
Claudia sagte:
Lukas, nun natürlich kannst du mit deinem Körper machen was du willst. (Ob das aber unbedingt auf Kosten der Allemeinheit/Krankenkassen sei mal dahingestellt…) Was ich allerding viel problematischer finde, ist dein Vergleich mit § 218. – Ist für mich so ähnlich, wie wenn die Nichtanerkennung von Transfrauen mit Frauenunterdrückung gleich gesetzt wird.
Männer bleiben Männer, und werden auch nicht durch ärztlichen Basteleien zu (Neo)Frauen. Durch diesen perfiden Mechanismus wird Frauen auch die Möglichkeit genommen, auf Geschlechterungerechtigkeiten hinzuweisen, sie zu benennen. Denn eine Frau kann ja auch mit Schwanz geboren werden, ergo gibt es auch keine Frauen und keine Ungleichheit in der Welt.
Und früher wurde Frauen Gewalt angetan, das ist aber heute garnnicht mehr nötig, sie tun diese sich schon selbst an – und schaffen sich auch noch (im vorrauseilenden Gehorsam) gleich selbst mit ab.
Nostromo sagte:
Was ist das denn für ein, pardon, bullshit hier? Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten!
Also:
1. Ich mag das weibliche, ich mag Frauen, ich liebe Frauen, ich mag die primären und sekundären Geschlechtsmerkmale einer Frau (und in einer Partnerschaft trage ich die Frauen auf Händen, ob ihr es glaubt oder nicht) – aber an mir selber haben sie nicht gepasst, sie waren einfach deplaziert. Ich habe keinen direkten Ekel gegen meinen damalig weiblich aussehenden Körper gehabt, er passte einfach nur nicht zu meinem Identitätsempfinden. Und um als Mann ganz normal und unauffällig leben zu können, als Mann akzeptiert und WAHRGENOMMEN zu werden und was der wichtigste Aspekt ist, mich in meiner eigenen Haut wohlzufühlen, war die körperliche Angleichung lebensnotwendig. Ich wollte einfach nur ich selbst sein, mich selber leben können, stimmig mit mir selber sein und das habe ich durch die Angleichung erreicht.
Um es mal ganz flappsig zu formulieren: Titten sind schön, aber bitte nicht an mir!
2. Ich habe meine damaligen Brüste nie bis zum absterben oder Luftnot abgebunden, im Gegenteil, sondern nur soweit, daß sie unter dunklen karierten Hemden und unter einer Jacke nicht mehr aufgefallen sind. Ja, ich habe sogar meinen damalig weiblich aussehenden Körper gepflegt, aber so mehr nach dem Motto: Du gehörst zwar nicht zu mir aber ich wasch / pflege dich trotzdem. Und heute wasche und pflege ich wie selbstverständlich meinen männlich aussehenden Körper. So what, wo ist das Problem?
3. Man kann aus einer Frau keinen Mann machen und aus einem Mann keine Frau. Da habt ihr Recht, da stimme ich euch sogar zu. Aber man kann aus einem weiblich aussehenden Mann einen männlich aussehenden Mann machen und aus einer männlich aussehenden Frau eine weiblich aussehende Frau (natürlich auch nur innerhalb der medizinischen Grenzen)
4. Ich habe bisher keine derart frauenfeindlichen Schwulen erlebt, aber ich erlebe immer wieder derart männerfeindliche Lesben. Ich muß nicht alles verstehen, aber eure Art (Verhalten und Meinung) ist bei mir genau der Grund, warum ich mich von Lesben fernhalte. Ok, gottseidank sind nicht alle Lesben so dermaßen boniert wie ihr und ich habe einige wenige in meinem Freundkreis (Femmes, Butches, „0-8-15-Lesbe“), ob ihr es glaubt oder nicht, aber lieber kämpfe ich an der Seite der Schwulen für homosexuelle Rechte (die ja automatisch auch euch zugute kommen) anstatt an der Seite der Lesben. Wären ALLE Lesben da mal ein bißchen lockerer, würde das ganze, zumindest bei mir, anders aussehen und ich hätte kein Problem damit, auch mit Lesben für die homosexuellen Rechte zu kämpfen.
5. Apropo, weil ich gut anknüpfen kann: Nur weil ich endlich als Mann leben kann und auch so aussehe, heißt das nicht, daß ich mich mit Frauen nicht solidarisch fühle. Im Gegenteil, ich habe diesen ganzen Mist, diese Ungleichberechtigung am eigenen Leibe erfahren müssen
(weil Umwelt glaubte, ich sehe aus wie eine „Frau“, also sei ich auch eine – welch Trugschluß. Nicht die äußere sichtbare Anatomie ist geschlechtsbestimmend, sondern das Gehirn! Oder ist eine Frau, die ihre Brust durch Krebs verloren hat in euren Augen keine Frau mehr? Und ein Mann ohne Penis kein Mann mehr?).
Ich beschwere mich noch heute darüber, daß Frauen beim Friseur mehr bezahlen müssen als Männer, auch wenn die Frisur bei beiden gleich ist und der Friseur-Aufwand sich ebenfalls nicht unterscheided, ich rege mich darüber auf, das Frauen mehr in die Pflegeversicherung etc. bezahlen müssen, als Männer, aber im Gegenzug weniger verdienen als Männer, auch wenn die Arbeit und die Arbeitsleistung die völlig gleiche ist. Ich rege mich darüber auf, das Frauen im Beruf mehr leisten müssen als Männer, um die gleiche Anerkennung zu bekommen, ich rege mich darüber auf, daß heute immer noch viele Frauen darunter leiden müssen, vor allem beruflich, aber auch teilweise gesellschaftlich, nicht wirklich ernst genommen werden.
6. Ja, vieles in der Gesellschaft ist, was das Geschlecht betrifft, ein Konstrukt, ein soziales Konstrukt. Die ganzen Erwartungen an die soziale Geschlechterrolle und wie Frau und Mann im Verhalten zu sein haben, gehen auch mir mächtig auf den Keks, aber da bin ich nicht allein. Ich kenne genug sogenannte „Biomänner“, die ebenfalls so empfinden. Alles was erlernt und anerzogen wird, ist ein Konstrukt. Ausnahme mache ich bei biologisch angeborenen Dingen. Es gibt tatsächlich Verhaltensweisen im sozialen Kontext, die angeboren sind und eben völlig geschlechtsverschieden / geschlechtsspezifisch sind. Und das sind genau diese Dinge, bei denen trans“sexuelle“ (ich mag diesen letzten Wortbestandteil nicht wirklich und finde ihn unpassend) Menschen, die noch keine Angleichung gemacht haben, in der Gesellschaft anecken. Mir selber wurde nachgesagt, ich sei viel zu burschikos und sollte mich doch mal wie eine Frau benehmen und geben, obwohl ich doch eigentlich einen sehr „weichen“ Charakter habe und auch damals von den rauhen Jungsspielen nie wirklich was gehalten habe, viele halten mich heute aufgrund meines „weichen“ Wesens für schwul. Aber das ist mir egal, denn heute stimmt das alles, es passt zu mir, ist stimmig mit mir selber und kein Schwein macht da irgendwelchen Aufhebens drum. Ich war nie eine burschikose Frau, sondern seit ich denken kann ein „weicher“ Mann.
Und was noch besser ist, trotz meiner „Weichheit“ ecke ich heute nicht mehr an, ich falle nicht mehr auf, ich kann unbehelligt leben, werde nicht mehr angeglotzt. Auf meiner Arbeit weiß keiner mehr um meine Vergangenheit und das genieße ich in vollen Zügen, denn endlich werde ich als Mann nicht nur akzeptiert sondern auch WAHRGENOMMEN.
Und welch höheres Gut im Leben eines Menschen gibt es sonst, als daß man endlich glücklich und gesund mit sich selber leben kann?
In diesem Sinne.
Ehemals weiblich und nun endlich männlich aussehender Mann
Julian sagte:
Mmh, mich würde immer noch interessieren, was denn nun die Unterschiede zwischen Männern und Frauen sein sollen. Mal ganz ehrlich – es gibt doch gar keine (außer der dem bisschen Biologie).
Und daher erübrigen sich doch im Grunde auch krasse Maßnahmen wie Hormone nehmen / Operationen… .
:) Tja, Love and Peace auch von mir J.
Claudia sagte:
Nostromo: Ja Lesben/Frauen sind oft verbittert und „stutenbissig“- und die Frauenfeindlichkeit von Schwulen ist vielleicht nicht so offensichtlich. Ich empfinde z.B. diese ganze Modeszene als sehr frauenfeindlich, die Models sehen aus wie Transfrauen auf dem CSD, dürre Jungs von schwulen Modedesignern gemacht. Und auch diese extremen Weiblichkeitsinszenierungen von Transen wie z.b. Olivia Jones machen Weiblichkeit lächerlich, als ob sie etwas obsönes/künstlich konstruiertes wäre.
Aber ich finde halt, dass dieses ganze Transding nichts mit lesbischer Liebe zu tun hat. Weil lesbisch= Frauen, die Frauen lieben, oder? Und die Lesbenszene orientiert sich sehr an schwulen Männern, hat kaum eine eigene weibliche Identität, was wahrscheinlich nur die gesamte gesellschaftliche Lage der Frau wiederspiegelt. (Selbst die Paarung Butch-Femme ist ursprünglich von Schwulen übernommen)
Die Frau hat keinen Ort auf der Welt – und merkt es nicht einmal.
Nostromo sagte:
@ Julian:
Dann gehe in die Welt hinaus und beobachte mal, wie sich Männer unter sich benehmen, wie sich Frauen unter sich benehmen und wie Männer und Frauen untereinander miteinander umgehen. Befrage einfach mal Männer und Frauen, stelle ihnen die gleichen Fragen und warte mal auf deren Antworten. Du wirst staunen.
Ein Mann wird niemals als Mann für voll genommen, wenn er nicht wie ein Mann aussieht. Und bei Frauen das gleiche in grün.
Ich frage Dich nun persönlich: Schließe mal Deine Augen und blende Deinen Körper vollständig aus, horche in Dich hinein, was fühlst Du, wie fühlst Du Dich, fühlst Du Dich als Mann, bist überzeugt davon und fühlst Dich als Mann so wie Du bist wohl? (Ich gehe einfach mal davon aus, weil Julian für mich ein Männername ist) Wenn es keine Unterschiede gibt, warum willst Du dann Deinen männlichen Körper behalten? Anscheinend gibt es sie, sonst gäbe es keine Trans“sexuellen“.
Du glaubst gar nicht, wie sehr die „Software“ eines Menschen schon biologisch geschlechtlich geprägt ist. Und die „Software“ bestimmt halt auch, welcher Körper mit der Software am besten kommunizieren kann.
Blödes Beispiel aber durchaus passend: Ein PC funktioniert auch nur dann einwandfrei, wenn Hardware und Software aufeinander abgestimmt sind, eine Einheit bilden, nichts anderes strebt auch der Mensch an, eine Einheit mit Körper und Geist, unabhängig davon, was irgendwelche sozialen Geschlechterregeln vorschreiben.
@ Claudia:
Ich finde diese elend dürren Dinger in der Mode auch nicht schön, viele sind fast schon magersüchtig, auch nicht wirklich gesundheitsfördernd. Wenn ich mit einer Frau zusammensein möchte, dann möchte ich sehen und spüren, daß ich eine Frau vor mir habe. Und es gibt tatsächlich trans“sexuelle“ Frauen, bei denen ich diese weibliche Ausstrahlung gefühlt habe und die auch äußerlich nachher sehr unauffällig waren.
Im übrigen mag ich Frauen, die wissen was sie wollen und die sich von Männern nicht unterbuttern lassen, mit Mauerblümchen und Ja-Sagern kann ich nichts anfangen. In einer Partnerschaft bevorzuge ich das gleichberechtigte Miteinander.
Schau mal hier, ich erlaube mir einfach mal einen Link zu setzen:
http://ai.eecs.umich.edu/people/conway/TSsuccesses/TSgallery1.html
Und hier die Männer:
http://ai.eecs.umich.edu/people/conway/TSsuccesses/TransMen-German.html
Also wenn da keine männliche Energie rüberkommt, dann habe ich irgendwas verpasst.
Hm, da liegt also der Hase im Pfeffer begraben. Ihr habt Angst, euch in eine Frau zu verlieben, die dann irgendwann mal aus Liebe offen zu euch ist, und euch ihre Vergangenheit verrät. Und schwups gerät euer Weltbild ins Wanken.
Also wenn die Frauen im ersten Link keine Frauen sind, dann hab ich Tomaten auf den Augen.
Was ist so schlimm dran, sich in eine unscheinbare unauffällige Transfrau zu verlieben? Transfrauen sind Frauen, nichts weiter. Und ich kenne genug feministische Transfrauen.
Aber irgendwie seltsam: Transfrauen sind für euch „Männer“, die die Frauenwelt unterwandern und keine weibliche Energie haben. Also verliebt ihr euch auch nicht in sie. Egal wie authentisch sie aussehen.
Bei Transmännern aber widerspricht ihr euch. Für euch sind Transmänner „Frauen“, die keine männliche Energie haben, also in euren Augen weiblich bleiben. Und da Du ja geschrieben hast, lesbisch = Frau und Frau, warum verliebt ihr euch dann nicht auch in Transmänner, wenn sie für euch doch eh nur „Frauen“ sind? Oder sind die für euch dann doch wieder zu männlich? Haben eine männliche Energie, mit denen ihr als lesbische Frauen nichts anfangen könnt, da ihr ja Frauen wollt, die eine weibliche Energie haben?
Für mich haben Frauen eine weibliche Identität und für mich haben sie auch ihren Platz auf dieser Welt.
Aber warum seid ihr so wild darauf, darauf zu achten was andere, besonders Männer von euch denken? Lebt doch einfach euch selber, macht euer Ding und laßt die anderen links liegen. Ich tue es auch, denn mir ist es scheiß egal, was andere über mich denken. Hauptsache ich bin glücklich. Solange ich niemand anderen angreife, keinem Schaden zufüge – und das tue ich nicht damit, indem ich als Mann lebe – solange kann es mir egal sein, was andere denken!
Und Transmänner nehmen euch doch nichts weg. Sie leben als Mann und lassen euch als Frauen leben.
In diesem Sinne
Yorinde sagte:
Der Grund, warum hier das Thema „Trans“ immer wieder auftaucht ist, weil IHR immer wieder darüber schreibt.
Aus irgendeinem Grund könnt ihr von diesem Thema nicht lassen, müsst es immer wieder hervorholen, euch damit befassen? Warum eigentlich?
Was genau bringt euch denn dazu, gerade diese Menschengruppe so sehr mit euren Hasstiraden zu verfolgen?
Sie berühren euch als feminine Lesben doch absolut kein bisschen, oder?
Wenn mich etwas nicht betrifft, tangieren mich die Probleme etc. dieser Menschen ganz ehrlich gesagt peripher. Ich befasse mich nicht damit.
Warum schreibt IHR immer wieder über Trans? Hat eine von euch damit zu tun?
Claudia sagte:
Wenn Lesben in einem Atemzug mit Trans genannt werden, hat das auch was mit uns zu tun. (Heißt ja immer: Schwule, Lesben und Trans) Trans hat halt auch eine politische Dimension, hängt eng mit der Definition von Homosexualität zusammen, siehe den Artikel über Intersexuelle. Und ich denke immer noch, dass sie u.a. die Frauenunterdrückung und die Probleme der Existenz zweier Geschlechter (und ihre gesellschaftliche Ungleichheit) ausagieren.
Und wenn hier eine Menge (femininer) Frauen ihre Kommentare unter die Texte setzen würden, fänden wir es natürlich noch besser. Aber Frauen schweigen sehr oft und schaffen es nicht ihre Meinung in die Welt zu setzen – wie schon an anderen Stellen zichmal angemerkt.
Nostromo sagte:
@ Claudia:
Wer hat den Riot in der Stonewall Street angefangen? Wem ist es zu verdanken, daß es heute den CSD gibt? Daß ihr heute so selbstverständlich für eure Rechte kämfden könnt? Wem? Richtig, den Trans“sexuellen“, den Transvestiten, den Cross-Dressern. Nicht die Homosexuellen haben den Stonewall-Riot begangen, sondern die trans*-Menschen, die endlich so leben wollten, wie sie fühlten.
Und was ist heute der Dank dafür auf den CSD’s? Wir haben die Lawine des Widerstandes losgetreten, aber man will uns nicht wirklich mit Infoständen auf dem CSD haben. Na vielen Dank auch, überheblicher geht es wohl nicht mehr!
Die Homosexuellen (Schwule wie Lesben) waren damals viel zu feige, um für sich selber einzustehen. Hier in der BRD hat es Rosa von Praunheim erstmals geschafft, daß sich die Homos mal endlich organisiert haben. Aber vorher wurden vermehrt nur die trans*-Menschen verfolgt, weil sie notgedrungen aufgefallen sind. Erst unser Widerstand hat dazu geführt, daß durch Rosa von Praunheim auch die biederen Homosexuellen angefangen haben, sich zu wehren.
Es sind unwissende, die trans* und Homosexualität in einem Atemzug nennen, vornehmlich gerne die Privatsender! Auch wir finden es immer wieder haarsträubend, wie sehr wir mit Homosexuellen verglichen werden.
Homosexualität hat damit zu tun, mit wem Du ins Bett gehst.
Trans“sexualität“ hat damit zu tun, wer Du bist.
Nichts desto trotz gibt es schwule und bisexuelle Transmänner. (Ich selber bin bi, jetzt staunste was?)
Und es gibt lesbische und bisexuelle Transfrauen.
Und genau da ist die Brücke zwischen den Homosexuellen und Trans“sexuellen“.
Warum nicht da gemeinsam für Rechte kämpfen wo es Gemeinsamkeiten gibt und dort abgrenzen, wo es Unterschiede gibt?
Aber bitte, behaltet doch einfach eure Überheblichkeit, ihr manövriert euch damit doch selber ins Aus.
kiwi sagte:
tja meine liebe claudia, mit deiner/eurer haltung wir das mit den kommentaren femininer frauen wohl ein wunschdenken bleiben, denn auch wenn ich selber eine feminine frau bin, habe ich dennoch selten so einen geballten schwachsinn gelesen und da verwundert es mich kaum, dass meinereiner lieber ihrem trans* oder butch-partner die stange hält. *lächel* denn wenn jemand den mund aufzumachen und für seine rechte zu kämpfen weiss, ja, es tagtäglich zu spüren bekommt, was es heißt unterdrückt u. angefeindet wird, da man „gesellschaftlich ungleich“ ist, dann DIESE. aber das wirst du / werdet ihr wohl niemals verstehen, geschweige denn respektieren können, denn ihr seid ja gleicher als gleich, gell? ;-)
Claudia sagte:
Wir sind nicht überheblich, wir üben nur Kritik an der ganzen Homosexuellenszene aus, da wir sie als frauenfeindlich/ignorierend empfinden. Und an interne Kritik traut sich auch kaum jemand ran, da sonst sofort Diskriminierung und Homophobie geschrien wird. Es gibt schwul, aber lesbisch kommt in der ganzen Glaubens/Seinsmatrix nicht vor. Eine schwule Männerveranstaltung das Ganze. Aber sie spiegelt eben nur die Welt wieder. Leider.
Claudia sagte:
Kiwi, traurig für dich, dass du mit diesem Kommentar dich, und auch andere Frauen so diskreditierst. Du bestätigst genau meine Theorien über Frauen. Eine Femme, die ihrem Ehemann die Stange hält. Kennen wir das nicht aus unzähligen Heteroveranstaltungen? Bitte fange endlich an selbstständig zu denken!
Wir wollen Frauen und keine Femmes – den Unterschied hast du gerade auf vortrefflichste vorgeführt.
Claudia sagte:
Und P.S.: Kommentare, die sich inhaltlich wiederholen werde ich nicht mehr freischalten, da sie uns in der Diskussion in keinster Weise weiterbringen.
Julian sagte:
@Nostromo
Du schreibst: „Dann gehe in die Welt hinaus und beobachte mal, wie sich Männer unter sich benehmen, wie sich Frauen unter sich benehmen und wie Männer und Frauen untereinander miteinander umgehen. Befrage einfach mal Männer und Frauen, stelle ihnen die gleichen Fragen und warte mal auf deren Antworten. Du wirst staunen.“
–> Klar, das weiß ich. Aber es gibt (und ich kenne sie) Männer, die sich wie Frauen benehmen und geben (auch untereinander) und Frauen, die sich wie Männer benehmen und geben (auch untereinander) – und die sind nicht Trans.
–> Also, doch wieder keine Unterschiede zwischen Frauen und Männern.
Du schreibst: „Ein Mann wird niemals als Mann für voll genommen, wenn er nicht wie ein Mann aussieht. Und bei Frauen das gleiche in grün.“
–> Dann hättest du ohne die Gesellschaft, die dich nicht für voll nimmt, ja gar keine „Geschlechtsangleichung“ gebraucht.
–> Dann hast du die Angleichung ja nur getan, um dich der Masse anzupassen, aus FEIGHEIT, als sehr feminin aussehender Mann zu leben. Du hättest ja auch nur deinen Vornamen ändern können.
–> Und erzähl doch allen Männern und Frauen, die aufgrund deines Aussehens denken, du wärst ein Mann – erzähl allen mal, dass du eine Vagina hast (oder hattest) und welche Chromosomen du hast. Sehr viele würden dich dann auch nicht mehr als Mann für voll nehmen.
–> Also wirst du zeit deines Lebens mit einer Lügen und Verbergen verbringen müssen. Du bist im Grunde immer noch in deinem „falschen“ Körper gefangen. Frei wärst du und alle anderen erst, wenn ihr den MUT hättet als feminin aussehende Männer (anstatt FTM) bzw. maskulin aussehende Frauen (anstatt MTF) zu leben. Dadurch würde sich die Welt ändern. Aber ihr wollt euch lieber anpassen und verstecken und euch verleugnen. Weil ihr unglaublich schwach seid und um die Anerkennung durch falsche gesellschaftliche Regeln buhlt, anstatt die Welt im kleinen anzufangen zu verändern.
Aufgrund von feigen, ängstlichen Anpassern wie euch wird es noch länger dauern, bis die Welt so weit ist, dass Männer feminin sein und wie frauen leben dürfen und Frauen maskulin sein und wie Männer leben dürfen, ohne dass sie sich krassen gesundheitsschädlichen Operationen und Hormoneinnahmen aussetzen müssen.
VG
J.
Julian sagte:
Sorry, noch ein Nachtrag.
Ich habe schon unzählige frauenverachtende und offen sexistische schwule Männer erlebt. Z.b. Professoren an der Uni, Vorgesetze Manager in der Arbeitswelt. Alle schwul, alle auf dem unglaublichen Frauen-fertig-machen-Trip.
Solchen Sexismus habe ich bei heterosexuellen Männern dagegen noch nie erlebt.
Claudia sagte:
Julian: Ja, Schwule sind eben (emotional) nicht von Frauen abhängig und hassen/beneiden sie wohl auch um die Fähigkeit Kinder bekommen zu können. Ich habe da auch schon sehr viel Hass und Verachtung erlebt.
Nostromo sagte:
@ Claudia:
Darum geht es also: „Es gibt schwul, aber lesbisch kommt in der ganzen Glaubens/Seinsmatrix nicht vor. Eine schwule Männerveranstaltung das Ganze.“
Dann laß uns TS in Ruhe und konzentriere Dich auf Dein eigenes Gebiet!
@ Julian:
Sehr interessante Gedankengänge, die ich der Fairness halber nicht unbeantwortet lassen möchte.
–> Klar, das weiß ich. Aber es gibt (und ich kenne sie) Männer, die sich wie Frauen benehmen und geben (auch untereinander) und Frauen, die sich wie Männer benehmen und geben (auch untereinander) – und die sind nicht Trans.
–> Also, doch wieder keine Unterschiede zwischen Frauen und Männern.
Das sich benehmen und geben sagt nichts darüber aus, wie sie sich im inneren fühlen. Frag doch mal ne burschikose Biofrau ob sie sich als Mann oder als Frau fühlt. Frag sie mal. Bin gespannt was sie antwortet.
–> Dann hättest du ohne die Gesellschaft, die dich nicht für voll nimmt, ja gar keine “Geschlechtsangleichung” gebraucht.
Selbst auf einer einsamen Insel ohne jegliche Menschen um mich herum, wäre ich aufs Festland in ein KH gefahren um mich chirurgisch angleichen zu lassen, weil ich mit meinem damaligen Körper nicht klargekommen bin. Es ist mein Körper und nur ich habe zu entscheiden, wie ich mich darin am besten wohlfühle. Weder Du noch irgendjemand anders, hat sich in diese sehr persönliche Entscheidung einzumischen!
Lange bevor ich überhaupt was von sozialen Geschlechterrollen und gesellschaftlicher Interaktivität wußte, und da war ich noch ein Kind von 5 Jahren, wußte ich, daß ich nicht den Körper habe, der mir eigentlich hätte von der Natur gegeben werden müssen. Ich habe als Kind jeden Tag vor dem zu Bett gehen gebetet, daß mich der liebe Gott am nächsten morgen als Junge aufwachen läßt. (Den einzigen Unterschied den ich im Alter von 5 Jahren greifbar hatte, war das Ding zwischen den Beinen) Und ich war bitter entäuscht, wenn ich jedesmal feststellen mußte, daß sich „da unten“ doch nichts getan hat.
Wie gesagt, von sozialen Dingen wußte ich noch nichts. Ergo mein körperliches Problem war schon lange vorher existent. Das soziale kam erst mit der Pubertät hinzu und hat das schon vorhandene körperliche Problem nur verstärkt.
–> Dann hast du die Angleichung ja nur getan, um dich der Masse anzupassen, aus FEIGHEIT, als sehr feminin aussehender Mann zu leben. Du hättest ja auch nur deinen Vornamen ändern können.
Nur meinen Vornamen, aber mit weiblichen Attributen unter dem Hals, die der Masse sagen „Frau“ und auch alles andere fraulich, wie z. B. breites Becken, schmale Schultern, Frauenstimme, kein Bartwuchs. Und was hätte das geändert? Nichts! Habe ich alles schon hinter mir. Die VÄ habe zufällig noch vor den Hormonen etc. bekommen. (§ 1 TSG) Ich habe es versucht. Selbst als feminin aussehender Mann wollte ich als Mann akzeptiert und wahrgenommen werden, aber das ist in unserem Kulturkreis ja gar nicht möglich. Im Gegenteil, Du wirst zur Freakshow, und auf Freakshow hatte und habe ich keinen Bock. Ich wurde diskriminiert und ausgelacht ohne Ende. Daher war bei mir die körperliche Angleichung das Mittel letzter Wahl. Weil ich wollte endlich in Ruhe und ohne Diskriminierung ein Leben als Mann führen können ohne Auffälligkeiten schwimmen gehen können.
Selbst ein Biomann, der sehr androgyn bis feminin aussieht, hat es schwer in unserer Gesellschaft und da soll ich es mir schwerer machen? Noch dazu mit Titten an mir dran? Es hat mit Feigheit nichts zu tun, sondern ich bin lediglich den Weg des geringsten Widerstandes gegangen. Das machen alle Menschen, das liegt in der Natur und selbst ein Wassertropfen geht den Weg des geringsten Widerstandes.
–> Und erzähl doch allen Männern und Frauen, die aufgrund deines Aussehens denken, du wärst ein Mann – erzähl allen mal, dass du eine Vagina hast (oder hattest) und welche Chromosomen du hast. Sehr viele würden dich dann auch nicht mehr als Mann für voll nehmen.
Warum sollte ich das? Es gibt nichts mehr zu outen. Ich bin ein unauffälliger Mann und Punkt. Und meine Vergangenheit ist Vergangenheit, sie ist für mein heutiges Leben absolut nicht mehr relevant. Davon abgesehen, kennen mich sehr viele Leute noch von früher, auch Frauen und alle haben sie bisher einstimmig gesagt, daß es gut war, daß ich diesen Weg gegangen bin, weil ich nun um vieles authentischer wirke als früher.
Davon abgesehen reduzierst Du jetzt wieder Mann- und Frau-sein auf den Körper. Seit wann bestimmen die Chromosomen Deine Geschlechtsidentität? Seitwann bestimmt das Vorhandensein eines Schwanzes den Mann? Ist ein Mann ohne Schwanz kein Mann? Ist ein Biomann der durch einen Unfall penisverlustig geworden ist kein Mann mehr? (Für mich wird der passende Körper durch die gefühlte Geschlechtsidenität bestimmt und nicht umgekehrt.)
Erzählst Du anderen unverblümt, was Du in der Hose hast? Bei allem Respekt, aber das sind wirklich sehr intime Details, die niemanden was angehen. Ich frag Dich ja auch nicht, was Du in der Hose hast! Oder soll ich Dich das fragen und Dir sagen, daß ich Dir erst glaube, daß Du ein Mann bist, wenn ich ein Foto von Dir und Deinem Schwanz sehe?
Im übrigen wissen einige Frauen, die mich nicht von früher kennen, ebenfalls von mir und sie verschwenden keinerlei Gedanken an meine Vergangenheit.
–> Also wirst du zeit deines Lebens mit einer Lügen und Verbergen verbringen müssen. Du bist im Grunde immer noch in deinem “falschen” Körper gefangen. Frei wärst du und alle anderen erst, wenn ihr den MUT hättet als feminin aussehende Männer (anstatt FTM) bzw. maskulin aussehende Frauen (anstatt MTF) zu leben. Dadurch würde sich die Welt ändern. Aber ihr wollt euch lieber anpassen und verstecken und euch verleugnen. Weil ihr unglaublich schwach seid und um die Anerkennung durch falsche gesellschaftliche Regeln buhlt, anstatt die Welt im kleinen anzufangen zu verändern.
Wovon träumst Du nachts eigentlich? Ich sehe in Deinen Äusserungen eine tiefgreifende Angst. Du bist nichts anderes als homophob und transphob sowieso eingestellt. Denn man könnte Dich ja als schwul „abstempeln“, würdest Du Dich in eine Frau verlieben, die eine körperlich männliche Vergangenheit hatte.
Komm mal wieder auf den Teppich zurück. Glaubst Du wir haben uns dieses Leben aus Jux und Dollerei ausgesucht, haben uns aus Spaß mal soeben diskriminieren lassen? Wenn ein Mensch eine solche Strapaze auf sich nimmt, dann muß doch viel mehr dahinter stecken oder? ;-)
In diesem Sinne.
re-laxed sagte:
In einem der ersten Postings in diesem Blog geht es um das Outing vor sich selbst. Ich finde dieses Posting zu weiten Teilen sehr ansprechend und ehrlich. Ich kann den Gedanken und Wünschen, den Sehnsüchten und den Zweifeln an sich selbst gut folgen.
Unter anderem findet sich dort folgender Satz:
„„Ich hatte stets den Eindruck eine Art Behinderung mit mir rumzutragen, eine Behinderung die niemand sieht und die sich aus diesem Grund ins Unendliche potenzierte. Ein seltsames Stigma das mir die Luft zum Atmen nimmt.“ (Zitat Claudia)“
Kann ich gut verstehen – kenn ich von mir selbst, kenn ich von anderen mit denen ich über genau diese Empfindung gesprochen habe – viele davon sind Trans-Menschen. Es kann verdammt mühsam sein mit so einer unsichtbaren Behinderung rumzulaufen. Es ist äußerst legitim irgendwann festzustellen ich bin gar nicht behindert – ich bin bloß ich und ich ich passe nicht in gängigen Bilder der Heteros oder Schwulen oder Lesben oder Gothics oder was auch immer.
Ich kann auch gut verstehen, dass man nach außen tragen möchte was man für sich selbst erfahren hat, dass man anderen, denen es ähnlich geht den langen Weg ersparen möchte, ihnen die Möglichkeit geben möchte sich früher zu finden. Auch das geht mir ähnlich.
Ich kann nicht verstehen, warum man deshalb mit Worten scharf schießen muss – auf diejenigen, die sich selbst anders definieren, deren „Behinderung“ eine andere ist oder war als die eigene und die einen anderen Weg für sich finden „gesund“ zu werden.
Ich würde mir für euch wünschen, dass ihr zurückfindet Berichten vom persönlichen Erleben, zu Texten, Literatur, Empfindungen, die euch beschreiben. Dies würde positiv beschreiben wer ihr seid und wie ihr euch seht. Sachliche Kritik oder auch mal persönlicher Ärger über bestehende Systeme müsste dabei gar nicht außen vor bleiben.
Jetzt hab ich es doch getan – auf diesen Blog geantwortet. :)
Claudia sagte:
Hallo re-laxed,
schöner Kommentar. Dieses Stigma, welches mir die Luft zum atmen nahm war nicht meine eigene Person, sondern das Gefühl, dass die Welt falsch war (meine eigene Person fühlt sich komplett richtig an). Ich empfand/empfinde mich aber als eine Art Alien, das von einem anderen Planeten kommt.
re-laxed sagte:
Es gibt sicherlich sowohl unterschiedliche Arten des sich unwohl oder falsch fühlens (in dieser Welt) und es gibt mit Sicherheit sehr individuelle Lösungsansätze um damit umzugehen. Ich würde mir wünschen, dass diesen verschiedenen Möglichkeit und Lebenswegen der Respekt gezollt wird, den sie verdienen: Sie sind der Ausdruck einer persönlichen Entscheidung und des individuellen Umgangs mit einer Welt die nicht zu einem selbst passt oder in die man nicht passt. Dabei gibt es nach meinem Verständnis zunächst einmal kein richtig oder falsch, das von außen zu bewerten wäre.
Ich fühle mich übrigens auch immer schon komplett richtig an – so in mir drinnen – ärgerlich war und ist, dass mein Spiegel mich bescheißt und mir zeigt was ich nicht bin.
Artemis sagte:
Und wenn hier eine Menge (femininer) Frauen ihre Kommentare unter die Texte setzen würden, fänden wir es natürlich noch besser. Aber Frauen schweigen sehr oft und schaffen es nicht ihre Meinung in die Welt zu setzen – wie schon an anderen Stellen zichmal angemerkt.
na na…
also ich fühle mich in dieser Welt auch oft alleine…
nicht nur im Bezug auf die Sexuallität!
Da sind wir an dem Punkt angelangt… Was mich eben so traurig stimmt!!!
1. wieviel Leid und Elend, dass es leider gibt…!!!
Genau das macht mich traurig… Nicht spezifisch nur im Bezug auf „Transen und co“, es gibt ja auch noch andere Lebewesen!
Eigentlich bin ich hier gelandet, eben weil ich eine richtige Frau bin und mir richtige Frauen schon lange gefallen… :) Wohlgemerkt richtige Frauen ;), keine Transen und co, auch keine männliche Lesbe!!! Aber wegen diesem „Gender“, dass ist nicht so eingach… Da ich med. Personal bin, werde ich’s wohl wissen ;)! Aber dazu gibts auch nichts relevantes mehr zu schreiben… Habt ihr ja schon fleissig!!!
Schade finde ich, dass das Thema „Transen und co“ anscheinend hauptsächlich diskutiert wird… Wie ihr ja selber bereits erwähnt habt, gibt es ja genügend solche Foren?!? Aber eben was für
nur F E M I N I N E F R A U E N ist schwieriger!!!!!
Wieso eigentlich?!? Eben da wir (feminine Frauen), manchmal selbst von sogenannten Lesben (Kampflesben) beleidigt werden…
Wieso den eigentlich?!?Na, dass könnte ich nun schon genauer erläutern… jedoch wurde es ja auch schon bereits
erwähnt ;)!!!
Leonard sagte:
Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Warum die Verwunderung über die Flut der Kommentare? Der Beitrag sollte doch polarisieren, oder nicht…;)???
Es ist wirklich schade, dass feminine Frauen nach wie vor nicht über genügend Selbstbewusstsein verfügen, um andere „real existierende“ Lebensformen neben sich stehen zu lassen. Nein, Transmänner sind keine Bedrohung für Sie. Lassen Sie sich dies von einem solchen versichern. Wir sind souverän genug, um unsere eigene Aufgabe, die uns das Leben stellt, mit den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten lösen zu können. Erst wenn wir unsere männliche Energie, die übrigens von heterosexuell und lesbisch orientierten Frauen gleichermaßen gerne bestätigt wird, auch nach außen leben und zeigen können, geraten wir in Einklang mit uns selbst. Das muss nicht immer mit den aktuellen OP-Methoden geschehen; nicht wenige verzichten aus unterschiedlichen Gründen darauf. Es gibt – wie überall – sehr differenzierte Betrachtungsweisen. Ich wünsche Ihnen, dass auch Sie vielleicht irgendwann zu solchen gelangen können.
Beste Grüße
L.
Claudia sagte:
Leonard, wenn ihr so souverän seid, warum ignoriert ihr nicht einfach dieses Posting, den Text und überhaupt unseren ganzen Blog (wie viel Tausende gibt es davon in Deutschland)? Aber nein, ihr schickt Hunderte an Mails ab, Messenger Nachrichten, nur um alle zu informieren: „Hilfeee, hier gibt es einen transphoben blog…!“Sogar den LSVD wolltet ihr informieren. Wie irre ist denn das??! (Wir haben dank euch Unmenge neuer Aurufe pro Tag…)
Und dann „bombardiert“ ihr uns mit Rechtfertigungstexten, warum, weshalb, wieso es sinnvoll, gut und richtig sei Hormone zu nehmen, ein Mann werden zu wollen und sich einer dann Trans-Operation zu unterziehen. Was erwartet ihr jetzt von uns, eine Absolution…? Das beweist aber sehr schön- ihr seid immer noch Frauen, denn Männer scheren sich meistens „einen Dreck darum“, was andere von ihnen denken, sie ziehen einfach ihr „Ding durch“…Nun denn, Spaß beiseite, und klar gibt es Frauen, die auf Männer stehen, man nennt sie im allgemeinen Hetero oder in Lesbenzusammenhängen eben Femmes. (Gibt es da aber einen Unterschied…?)
Claudia sagte:
Artemis:
„Eigentlich bin ich hier gelandet, eben weil ich eine richtige Frau bin und mir richtige Frauen schon lange gefallen… :) Wohlgemerkt richtige Frauen ;), keine Transen und co, auch keine männliche Lesbe!!! Aber wegen diesem “Gender”, dass ist nicht so eingach… Da ich med. Personal bin, werde ich’s wohl wissen ;)! Aber dazu gibts auch nichts relevantes mehr zu schreiben… Habt ihr ja schon fleissig!!! Schade finde ich, dass das Thema “Transen und co” anscheinend hauptsächlich diskutiert wird… Wie ihr ja selber bereits erwähnt habt, gibt es ja genügend solche Foren?!? Aber eben was für
nur F E M I N I N E F R A U E N ist schwieriger!!!!!“
Keine Sorge, das Thema „Trans, männliche Lesben und Co“ ist für uns hiermit abgeschlossen- und wir werden uns auf diesem Blog wieder mit Frauen, FEMININEN/WEIBLICHEN FRAUEN, beschäftigen….
Neue Texte dazu sind schon in Arbeit ;)
Claudia sagte:
P.S.: Wir werden keine neuen Kommentare zu diesem Text mehr freischalten, das Thema ist beendet, fini und Vorhang zu.
Unsere Erkenntnis: TRANS ZEMENTIEREN DIE GESCHLECHTER-MACHT-VERHÄLTNISSE MEHR ALS BETONFEST.
Vanita Cabral sagte:
Vielleicht wäre es an der Zeit, zwischen „Transfrauen“ mit in bestimmten Arealen eher „männlichen“ Gehirnen und denen mit eher „weiblichen“ zu unterscheiden?
Ja, solche Menschen, wie sie hier beschrieben werden, GIBT es.
Und sie fallen auch auf.
Sie prägen sich ein und gehen daher in die Privat-Statistik ein.
EINE der VIELEN bekannten Motivationen lautet hier: „Geschlechtsrollenflucht“.
Andere sind zum Beispiel im Bereich „(Anti-) (hyper-) sexuelle“ Motivation einzuordnen.
Wieder anderen erliegen Traumata, psychischen Störungen, Ängsten, BPS etc.
Und es gibt eben auch die anderen, die als Frau geboren wurden und deren KÖRPER sich auf Grund der falsch ausdifferenzierten Gonaden und der damit verbundenen falschen hormonellen Verhältnisse in die falsche Richtung entwickelte.
Hier liegt also ein rein medizinisches Problem vor.
Sie fallen von ihrem VERHALTEN her so wenig auf, dass sie oft nicht einmal nicht wahrgenommen werden (höchstens auf Grund der schlechten medizinischen Behandlung) und daher nicht in die persönliche Statistik eingehen.
Alle in einen Topf zu werfen, wird NIEMALS zum Verständnis der Sache beitragen.
Wir zählten bisher über 20 verschiedene Motivations-Räume.
Insofern sind die Beweggründe interessanter, als der idiotische Sammelbecken-Stempel „TS“.
Nur, weil Menschen das Selbe zu tun scheinen, sind sie nicht identisch.