Oder warum wir uns nicht als queer bezeichnen und auch nicht mit LGBT inklusive Transsexualität in Verbindung gebracht werden möchten.
Queer zu sein ist schick geworden, auch bei den Heteros, und klingt außerdem nach einer Menge Party-Spaß. Männer können Röcke tragen und rosa Spängchen im Haar, und Frauen mit falschen Bärten und weiten Unisex-Shirts aufkreuzen. Und auch für Lesben ist es irgendwie cooler und hat nicht so den Beigeschmack von verbissenem Politkampf in lila Latzhosen. Queerdenken und queerfühlen ist also angesagt, und mit diesem Motto geht es dann gegen den Dualismusterror und die Heteronormativität. Nur Mann und Frau waren gestern, jetzt aber ist Toleranz angesagt und das lustvolle Spiel zwischen den Geschlechtern.
Die Heteros schielen nach den Schwulen und machen ihre Mode, ihre One-Nigh-Stands und Partytrends nach. Die Schwulen und auch Lesben haben die Transsexuellen in ihre Gemeinde aufgenommen, bewundern sie für ihren Mut und ihren unbedingten Willen die beengenden Geschlechtergrenzen einzureißen. Und die Transexuellen selbst sehen sich als intersexuell im geistigen Sinne, ein richtiger Geist in einem falschen biologischen Körper, aber die plastische Chirurgie und lebenslange Hormongaben können da schon Abhilfe schaffen. Und dann blos nicht die vielen, sich selbst als Transident- Bezeichenenden zu vergessen. Magnus Hirschfelds Anfangsidee vom Dritten Geschlecht hat sich Dank ihnen zu einer Utopie über unendliche Geschlechteranzahlen ausgeweitet.
Anything Goes eben, Mann und Frau, Hetero, Bi, Lesbisch, Schwul, Trans, Inter-was auch immer, munter werden sexuell/emotionale Handlungen und Begehrenswünsche mit Identitäten durcheinandergewürfelt. Und jeder benutzt jeden/jedes für die eigenen Belange und Projektionen.
Doch ist wirklich alles so harmlos, tolerant und modern, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat? Und wie/wann ist überhaupt die Vorstellung vom Dritten Geschlecht (in Europa) entstanden, oder dass jeder irgendwie männliche und weibliche Anteile hat. Lesben lieben eine andere Frau mit einem „inneren“ Mann, Schwule haben eine feminine Seite, und Heteros werden androgyn queerdenkend- und liebend sich immer ähnlicher. (Äußerlich zumindest.)
Schauen wir uns also mal die Hierarchie der „Verwertungskette“ etwas näher an: Hetero-Schwul-Lesbisch-Transident-Transexuell-Intersexuell; und beim letzten und schwächsten Glied der Kette bin ich dann auch fündig geworden. Und einigen sehr interessanten Texten (die ich hier auch schon mehrmals vorgestellt habe) wird relativ verständlich erklärt, wie das alles historisch und ideologisch zusammenhängt. Das mit den Intersexuellen (biologischen Zwittern), den Sexualforschern des 19. Jahrhunderts (haben die Identität der Homosexualität überhaupt erst erschaffen), dem § 175 des deutschen Strafgesetzbuchs von 1872, dem Mitbegründer der ersten Homosexuellenbewegung Magnus Hirschfeld, bis hin zu der heutigen Queer-Trans-Homobewegung:
Mit Einführung des § 175 des deutschen Strafgesetzbuchs am 1. Januar 1872 wurden sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts als “widernatürliche Unzucht” unter Strafe gestellt. Zehntausende Männer wurden aufgrund des § 175 verurteilt, das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung aller Homosexuellen mit Füssen getreten.
Karl Heinrich Ulrichs (1825-1895), Ahnherr der Schwulenbewegung, verschrieb sich dem Kampf gegen den diskriminierenden Paragraphen und veröffentlichte ab 1864 zwölf Schriften “Forschungen über das Räthsel der mannmännlichen Liebe”.
Seine Forderung nach Straflosigkeit homosexueller Handlungen begründete Ulrichs mit seiner Theorie von der weiblichen Seele im männlichen Körper, was beweise, dass Homosexualität nicht krankhaft, sondern eine natürliche, angeborene Veranlagung sei, wie eben der Hermaphroditismus. Ulrichs sprach deshalb von ‚psychischem Hermaphroditimus’ oder ‚psychischer Zwitterbildung’. Das hatte Programm, wurden doch Hermaphroditen damals zwar als eigenartige, aber nicht illegale Wesen betrachtet, die für ihre Zweigeschlechtlichkeit nichts konnten, und waren somit im Gegensatz zu Homosexuellen nicht gesellschaftlich geächtet und kriminalisiert. Was lag also näher, als zwecks Entkriminalisierung von Homosexualität diese als besondere Form von Hermaphroditismus zu propagieren und somit zu legitimieren? Ulrichs setzte hier den Grundstein für die Vereinnahmung und Instrumentalisierung von Hermaphroditen.
Und dann kam Magnus Hirschfeld:
Der Sexualforscher und Mitbegründer der ersten Homosexuellen-Bewegung Magnus Hirschfeld (1868-1935) führte Ulrichs Kampf gegen den § 175 fort und übernahm dessen Vorstellungen von der Homosexualität als psychischem Hermaphroditismus weitgehend in seiner “Lehre von den sexuellen Zwischenstufen” oder unter dem Schlagwort vom “dritten Geschlecht”. Hirschfeld versuchte, diese Theorie immer wieder wissenschaftlich zu untermauern, u.a. durch Untersuchungen über Hermaphroditen (siehe z.B. “Sexualpathologie 2. Teil: Sexuelle Zwischenstufen. Das männliche Weib und der weibliche Mann”). Zur Untermauerung der Analogie von Homosexualität und Hermaphroditismus prägte Hirschfeld die Begriffe “Intersexualität”, “intersexuell” und “Intersexueller”.
Um glaubwürdiger zu wirken, verleugnete der Eugeniker Hirschfeld (Mitglied der Gesellschaft für Rassenhygiene) öffentlich lange seine eigene Homosexualität und schilderte Homosexuelle als minderwertig…
(Quelle: Rede von der „psychischen Intersexualität„)
Von von da an nahm alles seinen „queer-transgenden“ Lauf – und natürlich alles unter einem männlichen Vorzeichen, da der Schwule/Mann als homosexuelle Geschichte und Norm angesehen wird. Queer ist also unwiederbringlich mit etwas Problematischem verknüpft, denn Schwule und auch Lesben vereinnahme Transsexuelle, die sich an Intersexuelle hängen, diese Querverdindung wiederum der Homosexualität einen biologischen Außenseiter-oder auch Krankheitstatus verleiht und die Heterosexualität zur unbedingten Norm erhebt … das den Heteros es wiederrum erlaubt sich lustig als queer zu bezeichnen:
Ich sage das, weil es ein Phänomen gibt, Hermaphroditen unter solche neueren Zeichen wie Queer und Transgender zu subsumieren. Eine solche Entdifferenzierung kommt nur der Medizin entgegen, weil dadurch einerseits die je spezifische Problematik verdeckt wird und weil andererseits damit das von der Sexualmedizin begründete Konzept des Dritten Geschlechts aus der Anfangszeit des 20. Jahrhunderts neu aufgelegt wird. Gelingt es der Medizin, einen solchen dritten Geschlechtssektor zu okkupieren und unterschiedslos Transsexuelle, Homosexuelle und Hermaphroditen darunter zu fassen, haben auch Lesben und Schwule eine pathologische Medizin wieder am Hals. Beispielsweise ist bereits jetzt an der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf sowie an der Universität Lübeck ein millionenschweres Forschungsprojekt mit dem Titel „Störungen der körpergeschlechtlichen Entwicklung und Intersexualität“ angelaufen, und als erster Schritt wird mithilfe eines Umfragebogens ein Daten-Profiling nicht nur von Hermaphroditen, sondern auch von Transsexuellen sowie Lesben und Schwulen durchgeführt.
Durch die Queer- und Transgender-Modelle entstehen darüber hinaus Kolonialisierungskaskaden: Lesben und Schwule kolonialisieren Transsexuelle, und diese wiederum kolonialisieren Hermaphroditen. So haben etwa in der Berliner Partyszene die Tunten den Begriff Transgender für sich okkupiert und verneinen damit die Differenz, die zwischen ihnen besteht und Leuten, die die leidvolle Erfahrung machen müssen, dass ihre Einbildungskraft ihnen die Zugehörigkeit zu einem anderen Körper aufgibt als den, den sie besitzen. Gleichzeitig beginnen Transsexuelle für Hermaphroditen zu sprechen, sich unter Umständen sogar selbst als intersexuell zu bezeichnen. Aber damit verleugnen sie die Tatsache, dass genau die Operationen, die ihnen den Geschlechtsübergang erleichtern sollen, unter Umständen an der Verstümmelung von Hermaphroditen entwickelt wurden. Und vergessen Lesben und Schwule, wenn sie die Konstruiertheit von Geschlecht hervorheben, nicht allzu leicht, dass diese Formulierung für Hermaphroditen einen bitteren Beigeschmack hat? Denn an ihnen wurde versucht, ein Geschlecht zu konstruieren, und das mit katastrophalem Ausgang. (Quelle: Fürsorgliche Belagerung)
Harmlos, tolerant und modern ist das alles eher nicht- und ein Party- Spaß schon gar nicht…
Deswegen möchten wir uns weder als queer bezeichnen, noch mit Transsexuellen in einen LGBT-Topf geworfen werden. Diese Community basiert nämlich auf einer männlich/schwulen Geschichte (in der wir uns nur bedingt wiederfinden) und ihre Ideologie fußt u. a. in der Vereinnahmung inklusive zahlreicher gewaltsamen Zwangsoperationen intersexueller Menschen. Wir sehen uns daher mehr in der Tradition der Romantischen Frauenfreundschaften, sind einfach Frauen, die andere Frauen lieben, mit einem weiblichen Körper, einer weiblichen Identität und einem weiblichen Begehren. Und wir denken auch nicht, dass die lesbische- die Frauenliebe etwas Angeborenes (biologisches) ist, sondern eher eine kulturelle Errungenschaft und eine Eigenschaft, die (versteckt) in sehr vielen Frauen schlummert.
(Mehr Erklärungen siehe wie immer Kommentare)
Claudia sagte:
ABER HALLO !
SPRICHT DA DER BLINDE VON DEN WUNDERBAREN FARBEN DES SONNENUNTERGANGS AN DER KÜSTE SÜDITALIENS ?
WER GIBT EUCH DAS RECHT, SO ÜBER TRANSGENDER ZU
URTEILEN ?
ICH BITTE UM ANTWORT.
CLAUDIA
Claudia sagte:
Eine Antwort. Sehr gerne:
Auch Claudia, du kannst dich von mir aus auch weiterhin sowohl an den „italienischen Sonnenuntergängen“, als auch an deiner „transgender Identität“ erfreuen. Ich habe lediglich ausgeführt, warum WIR uns damit nicht idetifizieren wollen und als Frauen, die Frauen lieben damit erneut in die „pathologische Dritte Geschlecht Ecke“ geschoben werden möchten. Und die Gründe hierfür stehen ja ausführlich in dem Text drin.
Trans hat einfach mit Homosexualität nichts zu tun, (und daher hat es auch in solchen Organisationen wie LGBT nichts zu suchen.) Und auch die Kategorie Homosexuell oder Lesbisch halte ich für problematisch. Weil das Wort sexuell impliziert, dass es sich nur um was Körperliches handelt. Das negiert aber völlig die frauenliebende Identität/Realität, die meistens weit über das rein sexuell- körperliche hinausgeht… Und es schafft auch separierende Kategorien, die Frauen voneinander trennt (lesbisch-hetero) was gänzlich den/meinen Lebensrealitäten widerspricht. Kaum eine Frau ist lesbisch „geboren“, sehr viele entdecken ihre Liebe zu Frauen erst im fortgeschrittenem Alter und mit zunehmender Beziehungs-und Lebenserfahrung.
Und dass sich eine eher Heteroseite wie die Mädchenmannschaft fast schon mehr mit Trans-als mit Frauen identifiziert, (Geschlechter gibt es ja angeblich so nicht mehr…) zeigt mir A) die fehlende Lebenserfahrung und damit Ideologie/Zeitgeistanfälligkeit dieser jungen Frauen und B) dass in der Symbolischen Ordnung die Frau schon beinahe abgeschafft ist. Auch Frauen sind jetzt sozusagen Männer, alles sind Menschen- aber unter einem männlichen Vorzeichen.
Trans ist irgendwie die Ideologie/Religion der Zeit. Und Kritik daran = Häresie.
P.S.1: Und dir ist hoffentlich auch klar, dass sich dies alles eigentlich widerspricht. Die „emanzipierten“, „queeren“ Heteros meinen es gäbe keine wirklichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern. (Stichwort: Frauenemazipation/Gleichheitsfeminismus) Und die Trans pochen eben auf diese Unterschiede, denn sonst müssten sie ja nicht so zwanghaft den „Körper wechseln“… Irgendetwas stimmt ja daran wohl nicht – und wieso unterstützen die (Heteros) dann eine Gruppe, die dann doch wieder auf die „biologischen“ Unterschiede pocht…? Wohl nicht so völlig durchdacht das Ganze.
P.S.2: Und da unsere Seite hier nie von „Biomännern“ negativ zukommentiert wird (wie so viele heterosexuelle Feminismusseiten)- aber umso mehr von Transmännern nehme ich mal stark an, dass die Transmänner hier eben die Männer unter den Frauen sind. D. h. Transmänner verteidigen stellvertretend für Männer die Symolische männliche Ordnung, die wir aufzubrechen versuchen. Auch die Lesbenszene ist männlich orientiert und eine „Schummelpackung“: Frau steht drauf und Mann ist drin.
P.S.3: Und dann noch ganz zum Schluss eine „Message“ an alle Transmänner: Da ihr so viel auf dieser Seite hier rumhängt zeigt mir, dass ihr euch immer noch irgendwie als lesbische Frauen identifiziert. Denn wenn ihr Männer seid, dann geht doch einfach in Heteromännerforen wie „der Heimwerker“, „Technik-Autisten“ oder „Auto, Motor, Sport“ ;-), oder eben in das Schwulenforum Gay Romeo. Oder werdet ihr da nicht so akzeptiert?
Damit meine ich, auf ins wahre Leben und sich mit Männern messen. Statt immer nur hier rumzukreischen.
sarahblogging sagte:
Hallo Claudia.
Ich bin mir nicht ganz schlüssig, wie du das in deinem Kommentar bei mir gemeint hast:
( http://badhairdaysandmore.blogspot.com/2009/11/erstaunlich.html )
da du obigen Text einleitest mit; „Antwort auf euren Kommentar auf unserer Seite: „, dann aber einer anderen Claudia antwortest.
Im Wesentlichen wiederholst du ja genau die Punkte, mit denen ich mich auf http://badhairdaysandmore.blogspot.com/2010/02/blogosphare.html , dem Post den du kommentieren wolltest, bereits auseinandergesetzt habe.
Ich werde dich auch nicht überzeugen können, wenn Transsexualität für dich eine Glaubensfrage ist. Im LGBTTI Kontext sind Transsexuelle, seltener Transgender und eher selten Intersexuelle die jenigen, die auf medizinische Hilfe angewiesen sind. Wie kommst du auf die Idee, das damit einer Patologisierung von Frauenliebe Tür und Tor geöffnet wird. Eigentlich tut ihr das viel mehr, wenn ihr sexuelle Orientierung als Wählbar bezeichnet und damit genau jenen Elementen folgt, die dies auch behaupten, um gleich „Heilung“ anzubieten (wie z.B. Wüstenstrom) oder gar Zwangsbehandlung zu fordern (NARTH) oder gar die Todesstrafe für Liebende damit Begründen (Uganda).
> Kaum eine Frau ist lesbisch “geboren”, sehr viele entdecken ihre Liebe zu Frauen erst im fortgeschrittenem Alter und mit zunehmender Beziehungs-und Lebenserfahrung.
Die sexuelle Orientierung (und damit wen man liebt) ist im INAH3 (Ein Bereich des Hypothalamus) verordnet. Ist er kleiner, ist eine Person Androphil, grösser Gynephil. Die Grösse ist pränatal geprägt und fixiert sich mit der Pubertät. Nun bedeutet das aber nicht Zwangsläufig, dass es NUR Gynephil oder Androphil gibt. Sicher ist dir die Kinsey Skala ein Begriff, und wie du es selbst sagst, ist fast jeder Mensch ein wenig Bi. Manche Leute sind sehr im Zentrum, halten sich aber für Eindeutig, weil es ihnen noch nie passiert ist, dass sie sich entgegen ihrer Gewohnheiten verliebt haben. Wenn es dann geschieht, ist es natürlich leicht, zu glauben, die eigene Orientierung hätte sich geändert. Das sie trotzdem schon angeboren war, wird dadurch weniger verständlich.
Auch im weiteren Teil reagierst du recht Schubladenmässig. Eine Person ist dass, also muss sie so denken, eine andere Person jenes, also gibt es ausschliesslich diese zulässige Meinung. Der Feminismus der 3. Welle basiert nicht mehr auf dem Ideal der Genderlosen Gesellschaft, und er verleugnet auch die Unterschiede zwischen den Geschlechtern nicht – aber er kämpft dafür die Gleichwertigkeit zu erreichen, für gleiche Chancen. Der Feminismus der 2. Welle stützte sich übrigens Massiv auf die „Forschung“ John Moneys der Intersexuelle beobachtete und zu dem Schluss kam, man könne Geschlechtsidentität (also das Zugehörigkeitsempfinden zu einem Geschlecht) bestimmen, indem man Kindern frühzeitig ein eindeutig Sichtbares Geschlecht zuweist. Er spaltete die Begriffe in Sex (Biologisches Geschlecht) und Gender (Psychologisches Geschlecht) auf. Da damit gleichzeitig Aufgezeigt wurde, das Geschlechtsrolle flexibel ist, und Fähigkeiten eine Rolle auszufüllen offensichtlich nicht vom „Sex“ abhängen stürzte sich der Feminismus auf die Whiteboardtheorie und man ging davon aus, dass sich Geschlechtsrollenverhalten dadurch entwickelt, wie ein Kind von seiner Umwelt behandelt wird. Eigentlich ist diese Haltung heute Allgemeingut und sie war auch Notwendig. Frauen beweisen heute Eindeutig, dass sie alles können, so sie nur wollen, und ohne den Feminismus der 2. Welle wäre das kaum möglich gewesen. Leider wurde auch Moneys Ansicht assimiliert, dass das Geschlechtszugehörigkeitsempfinden zum Gender, zum sozialen Geschlecht gehört. Daraus werden die chirurgischen Geschlechtszurechtweisungen an zwischengeschlechtlich geborenen Kindern begründet – man folgt der Annahmne, das Kind könne sich nicht normal entwickeln, wenn es kein eindeutiges Geschlechtsmerkmal zwischen den Beinen vor findet. Das wird auch heute noch in den Genderstudies gelehrt:
Obwohl Money Beweisfälschung nachgewiesen wurde, und weitere Studien ganz klar aufzeigen, dass das Geschlechtszugehörigkeitsempfinden und einige weitere Elemente durchaus geschlechtlich unterschiedlich und angeboren sind. Auch die These nach der das Geschlechtsrollenempfinden durch die Behandlung des Kindes zustande kommt, ist nicht ganz Haltbar. Zwar sind Geschlechtsrollen zum grössten Teil einfach nur dass: Zeitgeistelemente, aber ein Kind kommt mit zwei Dingen auf die Welt. Es unterscheidet schon sehr früh Geschlechter UND es hat eine instinktive Ahnung davon, was es für ein Geschlecht hat (gerne Geschlechtsidentität oder fälschlicherweise Gender Identity genannt). Und so nimmt es nicht nur war, wie es behandelt wird, sondern auch, wie sich Menschen Verhalten und sie behandelt werden, die ihrem eigenen Geschlecht entsprechen. Ein junges transsexuelles Mädchen, also eines mit Penis und Hoden, wird von der Umwelt meist schon für einen Jungen gehalten und entsprechend behandelt – nur trifft das nicht auf fruchtbaren Boden, es entwickelt kein Gefühl „besser als Mädchen“ zu sein, wie transsexuellen Frauen gerne unterstellt wird – im Gegenteil, es überhöht oft massiv die weiblichen Bezugspersonen und reagiert nur mit iritation darauf, wenn es in die Männerrolle gedrängt wird. Dennoch gibt es so eine Art „Reality Schock“. Das Kind begreifft dass es ein Junge zu sein hat, dass es für feminines verhalten bestraft wird (übrigens nicht selten, in dem der Vater dem Kind zeigt, „wofür Mädchen“ da sind und es vergewaltigt). Die meisten allerdings halten aus Selbstschutz ihren Mund. Manche haben weniger ein Problem damit, dass sie eine Bodymap haben, die ihnen vorgibt, wie sich der Körper anzufühlen hat, und was wo hin gehört. Diejenigen, bei denen das stark ausgeprägt ist, gehen in der Pubertät durch die Hölle, wenn sich der Körper immer mehr verändert. Um wenigstens nicht alle sozialen Kontakte zu verlieren, fangen sie oft an die gefordete Rolle zu spielen, manche mit so einer Effektiven Selbstverleugnung, dass sie Jahrelang aufrecht erhalten bleibt – aber irgendwann brechen sie alle zusammen. Leider sind gerade diese Betroffenen diejenigen bei denen viele geschlechtliche Aspekte nicht besonders ausgeprägt sind und auch äusserlich hatte das Testosteron viel Zeit zu wirken, so dass sie, wenn sie die Rolle wechseln, oft wie Karrikaturen wirken. Noch dazu kommt, das viele im Rahmen einer pubertären Phase so richtig jedes Klischee ausleben – wie ein Teenager, der sich erst als Frau probieren muss. Wenn nach all diesem Leid dann Menschen kommen, die davon keine Ahnung haben, aber alle möglichen Ideen ausbreiten, warum ein Mann eine Frau werden will (seltener Umgekehrt), wie hier, passiert letztlich nichts anderes, als dass Menschen versuchen, uns unser innerstes Sein abzusprechen. Transsexualität gibt es nicht erst, seit ein Name dafür gefunden wurde. Während es für Transmänner zwar keine medizinische Hilfe gab, aber oft soziale Möglichkeiten, wurde für transsexuelle Frauen die Option der Kastration offen gehalten und kulturell integriert, so gab es zum Beispiel den Kult der Sybille. In Indien Beispielsweise gibt es die Kaste der Hirja, die bis in unsere Zeit überlebt hat. Auch in der Bibel, das man ja durchaus als Geschichtsbuch bezeichnen kann, werden diese erwähnt. Je nach Übersetzung als Eunuchen oder „Zerschnittene“. Gott sei dank gibt es heute für beide bessere Behandlungsmöglichkeiten.
PS: Warum sind viele Transmänner in Lesben- und Feminismuszirkeln unterwegs? So wie viele transsexuelle Frauen erstmal „Unteschlupf“ bei Transvestiten suchen, so finden transsexuelle Männer eben wegen dem oft dominanten Butch-Rollenvorstellungen erstmal etwas Identifikationspotential. Beide merken schnell dass sie da nicht so recht dazu gehören, aber gerade für die Männer, die wertvolle Freundschaften aufgebaut haben, ist es nicht einfach, sich von heute auf Morgen ganz von diesem Umfeld zu entfernen.
(Habe meinen Antwortkommentar hierher verschoben, da wordpress ihn nach ganz unten gepackt hat und da wäre er aus dem Zusammenhang gerissen, Claudia)
@sarahblogging:
Ich glaube aber dennoch, dass sehr viele Frauen andere Frauen lieben, und mit irgendeiner INAH3-was auch immer Drüse- hat das eher weniger zu tun. Ich habe es doch in meinem Leben oft genug erlebt, das mit dem Verlieben von ehemaligen “Heterofrauen” :-) Und ich bin auch nicht so Medizin-und Forschungshörig um mir alle diese Untersuchungen bis ins Deteil zu Gemüte zu führen. Auch Medizin und Forschung ist tendenziös – und je nach der Frage, die man stellt, fällt auch die “wissenschaftliche” Antwort aus. Ich schaue mir lieber die Literatur, Kunst und Poesie (die wenige Authentische, die so von männerliebenden Männer und frauenliebenden Frauen geschaffen wurde) an und suche dort nach Antworten. Da unterscheiden sich eben unsere Herangehensweisen fundamental.
P.S.1: Und dein Beharren auf eine „biologische Ursache“ der Frauen-oder Männerliebe zeigt mir nur, wie groß die gesellschaftliche Homophobie noch ist, und wie dünn die Decke der angeblichen Toleranz/Akzeptanz- und wie eigentlich weit entfernt sie (die Gesellschaft) davon ist gleichgeschlechtliche Liebe als gelebte Normalität anzusehen. (Und ob von den „Hütern der Heteronormalität“ da jetzt an der bologischen Front- oder an der psychologischen (Umerziehung und Psychopharmaka) rumgedoktert wird, ist letztendlich doch egal. Und im Ergebnis wie den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Beides gleich grausam und grausig.) Denn/Aber Frauen sind eh ein Fremdkörper in der vom männlichen Paradigma/männlichen Symbolischen Ordnung durchdrungenen Welt, und die Frauenliebe (nicht die Szenelesbe) durchbricht das dualistische Denksystem. Sie ist nicht das „Andere“, wie die Dunkelheit sich vom Licht unterscheidet, oder der Mond von der Sonne, das Gute vom Bösen – sondern sie ist das „völlig Andere“. Sie bringt eine Ahnung von weiblicher Symbolischer Ordnung in die Welt.
Und P.S.:2Sarahblogging, du sagst es ja schon selbst:
Warum sind viele Transmänner in Lesben- und Feminismuszirkeln unterwegs? So wie viele transsexuelle Frauen erstmal “Unteschlupf” bei Transvestiten suchen, so finden transsexuelle Männer eben wegen dem oft dominanten Butch-Rollenvorstellungen erstmal etwas Identifikationspotential. Beide merken schnell dass sie da nicht so recht dazu gehören, aber gerade für die Männer, die wertvolle Freundschaften aufgebaut haben, ist es nicht einfach, sich von heute auf Morgen ganz von diesem Umfeld zu entfernen.
Trans hat eben mit Frauenliebe nichts zu tun. Eines ist die Identität (Mann/Frau) und das andere ist das Begehren (nach einer Frau). Und eine Frau, die eine andere Frau begehrt hat damit nicht gleichzeitig „Identitätsprobleme“. D. h. sie liebt weder mit einem „inneren Mann“- noch ist sie dank einer „INAH3, Hypothalamus-Drüse“ mehr „Androphil“ (die biologische Entsprechnung des eher poetischen Begriffs des „innerern Mannes“.) Und da ist eben Hirschfelds Lehre von dem „psychischen Hermaphroditismus“/“sexuellen Zwischenstufen“/“Dritten Geschlecht“ auch nicht mehr fern und der Kreis zur homophoben Vergangenheit schließt sich wieder, bzw kommt mit einer modernen Terminologie erneut hervor/ wird munter fortgeführt.
Jana sagte:
Endlich sieht mal jemand den Wiederspruch. Ich (selbst eine Transfrau (wobei, bei meinem Alter (Anfang 20) würd ich mich eher als Trans-Mädel bezeichnen) versuch schon ewig Menschen die für Queere Arbeiten und sich da auch für Trans-Menschen einsetzen klar zu machen, dass dekonstruktion der Geschlechter nichts mit Trans zu tun hat. Wir suchen uns ja 1. die Dekonstruktion nicht aus, und 2. wie du so schön erklärt hast wäre unser Angleichungsprozess ohne einen Unterschied zwischen den Geschlechtern total überflüssig. Und bei dem Leidensdruck der für Trans typisch ist würd ich das wohl kaum als überflüssig bezeichnen, da das den einzigen Ausweg darstellt.
Als ich mal meinte, dass Trans-Menschen eigentlich ziemlich konservativ seien, da sie sich in das bestehende Binäre Geschlechtsmodell einfügen, und nicht den Queer-Feministischen Ansatz der dekonstruktion verfolgen, wurde ich erst schief angeschaut, und dann selbst als konsvervativ dargestellt. Nur weil ich mich nicht mit queeren Ideen in einen Topf werfen lasse…
Danke, dass wenigstens eine mal auf meiner Seite steht…
Sophia sagte:
Frauen sind ein sich selbst kontrollierendes abgeschlossenes System. Es kommt mir hier so vor, als hätten Transmänner die Rolle von Männern in der Frauenunterdrückung übernommen.
Frauen müssen endlich lernen weibliche Autorität anzuerkennen und nicht irgendwelche patriarchalen Ideologien anzubeten, den Mann ewig weiter anzubeten und ins Welt-Zentrum zu stellen, so wie es hier die „Transmänner“ tun.
Was Mädchenmannschaft betrifft- junge Frauen ohne Lebenserfahrung bestimmen im Moment das Bild des offiziellen Feminismus – sie glauben an die Gleichheit von Mann und Frau – deswegen sage ich – sie haben keine Lebenserfahrung – und sie werden von den offiziellen Medien ohne Ende gefeatured.
Und diese Seite hier wird, obwohl sie sehr viel gelesen wird, von den anderen feministischen Seiten permanent ignoriert, niemand traut sich sich offiziell auf unsere Seite zu stellen (sprich – uns zu verlinken), weil es einen radikalen Perspektivenwechsel bedeuten würde. Frauen müssen endlich weibliche Autorität anerkennen, sonst bleiben sie für immer die geistigen Sklavinnen von Männern.
Claudia sagte:
@Jana
…naja zumindest teilweise… Ich persönlich glaube eher weniger an Trans – nun denn wie auch immer- halte es aber für wirklich sehr problematische, dass sich so viele Gruppen ihrer bedienen. A) Hetero(frauen) um ihre Ideologie des Gleichheitsfeminismus zu erklären/festigen. (D. h. Die Welt ist ansich so wie sie ist in Ordnung, nur muss noch daran gearbeitet, dass Frauen die gleichen Chancen in ihr kriegen wie Männer. Statt mal zu schauen was vielleicht Frauen in dieser Welt anders machen würden, durch ihr anderssein, denn der Feminismus beeinhaltete immer schon auch gesellschaftliche Utopien, und nicht nur die völlige Gleichstellung/Angleichung von der Frau an den Mann.) Und B) Die ganzen Homobewegungen, die wahrscheinlich immer noch (unbewusst) ein schlechtes Gewissen haben und denken, dass Heterosein die Norm ist und sie die “Anderen” seien- und so dann diese ganzen komischen Theorien von den “Zwischengeschlechtern” (queer und Trans) in ihrem Denksystem drinnnelassen/weiterführen.
Und von der Verbindungslinie Trans-Inter will ich mal hier garnicht sprechen… Aber das Hauptanliegen der Intersexuellen ist wohl gegen die (Geschlechts) angleichenden Zwangsoperationen, die teilweise in frühester Kindheit geschehen, zu kämpfen. Sie bezeichen sich selbst als medizinische Folteropfer und – da liegt meiner Meinung nach auch die Argumentationsproblematik- sprechten teilweise selbst von “sexuellen Zwsichenformen” oder vom “Scheitern unserer symbolischen Ordnung der zwei Geschlechter an einer wesentlich komplexeren Wirklichkeit”. Das tun sie aber wohl teilweise deswegen, um nicht als “Krank” eingestuft zu werden, und wer krank ist, dem muss medizinisch geholfen, vielleicht auch gegen seinen Willen Und da fängt das Dilemma an.
Aber die ganzen Inter-Phänomene wie: “Turner-Syndrom”, “Klinefelter-Syndrom”, “Androgenitales Syndrom” sowie “Androgenresistenz-Syndrom” stellen meiner Meinung nach schon eine biologische Abweichung von der üblichen Entwicklung dar (zumal sie meistens mit einer Unfähigkeit Kinder zu bekommen/zu zeugen verknüpft sind) – und sind nicht die Vorboten eines “neuen Ü…menschen”, oder sowas Ähnliches, was wohl von den verschiedensten Gruppierungen teilweise in sie hineininterpretiert wird. Naja, was dann aber letztendlich bei der Linie Inter-Trans-Schwul/Lesbisch so im Kopf bleibt ist dann sowas wie: = Schwul/Lesbischsein ist eine (biologisch-psychische) Abweichung von der Norm und ist damit gleich irgendwie krank. Und daher halte ich sich mit Trans zu identizieren (der Vorstellung über die vielen Geschlechterzwischenstufen) für die wahre Homophobie.
Sara sagte:
@Claudia Ich habe heute gelesen, dass Beth Ditto mit einem Transmann zusammen sei. Sie sehe ihn auch als Mann. Und sie versteht sich trotzdem als lesbisch. Dann muss der Transmann ja doch irgendwo noch als Frau gelten, oder? ;)
Claudia sagte:
@Sara
ja du sagst es. Transmänner bleiben Frauen, egal was sie mit ihrem Körper und ihrem Hormonstand veranstalten. Für mich ist das ganze die höchste Ausprägung von Homophobie. Und diese Beth Ditto ist eine Femme und die machen halt diese ganzen Rollenspiele mit, bzw sind Teil davon.
Die ganze Homoszene agiert die von deutschen Ärzten (Sexualwissenschaftler des 19. Jh.) und gewissen Schriftstellern (Französische Décadence) geschaffenen Rollen aus, anstatt sich was Neues und Authentischeres zu überlegen. (Was z. B. auch den Gefühls- und Beziehungsrealitäten zwischen Frauen entspricht) Und von dem Selbsthass, der mir hier in gewissen Kommentaren und in der Szene entgegenschwappt wird mir irgendwie ganz schwindelig…
Jonas sagte:
Einige Aussagen wären wirklich witzig, wenn sie nicht so traurig wären.
„Und die Transexuellen selbst sehen sich als intersexuell im geistigen Sinne“
– Eine sehr sehr kleine Minderheit von Trans*menschen tut das und findet dafür innerhalb der eigenen Community wenig Zuspruch. Eure pauschalisierte Aussage ist also falsch.
Zum zweiten: habt ihr die 100 Jahre Diskurs seit Ulrichs und Hirschfeld verpennt, sagt mal? Oder lasst ihr die absichtlich aus, weil das eure Ansichten nicht stützt?
Trauriglustig auch, wie ihr euch in der folgenden Aussage selbst entlarvt:
„Gelingt es der Medizin, einen solchen dritten Geschlechtssektor zu okkupieren und unterschiedslos Transsexuelle, Homosexuelle und Hermaphroditen darunter zu fassen, haben auch Lesben und Schwule eine pathologische Medizin wieder am Hals.“
– sollen die Hermaphroditen und Transsexuellen nur pathologisiert werden, hauptsache wir nicht!
„Und dann noch ganz zum Schluss eine “Message” an alle Transmänner: Da ihr so viel auf dieser Seite hier rumhängt zeigt mir, dass ihr euch immer noch irgendwie als lesbische Frauen identifiziert. Denn wenn ihr Männer seid, dann geht doch einfach in Heteromännerforen wie “der Heimwerker”, “Technik-Autisten” oder “Auto, Motor, Sport” ;-), oder eben in das Schwulenforum Gay Romeo. Oder werdet ihr da nicht so akzeptiert?“
– Und was sagst uns das, eurer Logik folgend, im Umkehrschluss, dass ihr euch so gerne mit Trans* beschäftigt, obwohl das nicht eure Baustelle ist?
Was ich lese bestimmt also, was ich bin? Witzige Vorstellung! Ein Freund von mir forscht und liest grade zum Thema „Zombies und Untote“ :-D
„Frauen sind ein sich selbst kontrollierendes abgeschlossenes System. Es kommt mir hier so vor, als hätten Transmänner die Rolle von Männern in der Frauenunterdrückung übernommen.“
Hä? Bitte, was?
„Ich habe heute gelesen, dass Beth Ditto mit einem Transmann zusammen sei. Sie sehe ihn auch als Mann. Und sie versteht sich trotzdem als lesbisch. Dann muss der Transmann ja doch irgendwo noch als Frau gelten, oder? ;)“
Sara, wieso ist denn jetzt der Boyfriend von Beth Ditto gleich DER Transmann? Meine Güte, Menschen sind verschieden. Es gibt Transmänner und Lesben, die offenbar gut zusammensein können, auch wenn ich das nicht nachvollziehen kann, es gibt schwule Transmänner, lesbische Transfrauen, Transleute die nur mit Cis-Menschen zusammensein wollen, solche, die nur mit anderen Transmenschen was haben wollen. Habt ihr jetzt auch was gegen Heterogenität, weil da das Wort „hetero“ drin vorkommt, oder was? (entschuldigt den Kalauer, aber das lag nahe)
„ja du sagst es. Transmänner bleiben Frauen, egal was sie mit ihrem Körper und ihrem Hormonstand veranstalten. “
– Das ist ungefähr genauso silly, wie die Behauptung, es gäbe keine frauenliebenden Frauen. Bis in die 70er hinein wart ihr pathologisiert, und jetzt gebt ihr das weiter? Inwiefern unterscheiden sich bitte Homophobie und Transphobie? Und wieso seid ihr blind dafür, dass sie sich aus den selben Quellen speisen?
Claudia sagte:
@Jonas stellvertretend für alle Trans hier:
Sag mal meint ihr wirklich, dass irgendjemand außerhalb der Fachgemeinde bei Begriffen wie „LGBTTI Kontext“ oder „Cis-Menschen“ noch durchsteigt? Ich glaube eher nicht. Und daher noch mal: Die sogenannte „Angleichung“ macht aus einem Mann keine Frau, und aus einer Frau keinen Mann, genauso wie ein Silikonbusen nicht echt ist. Es bleibt eine Frau-oder Mann-Atrappe und verschleiert/verwässert/lenkt auf perfide Art und Weise davon ab, dass Frauenuterdrückung existiert und das männlichen Paradigma immer noch die Welt beherrscht. Und dann bitte führt doch eure Diskussion einfach in (konservativen) Heteroforen weiter, versucht die zu überzeugen warum Trans so toll sein soll, die Welt verändern könnte – oder was auch immer. Denen würde solch eine Diskussion sicher mal ganz gut tun und sie aus ihrem Rollenschlaf herausholen. Oder auf in den örtlichen Kegelclub oder die Kirchengemeinde, dann wäre da endlich mal was los.;-)
Wir haben hier lediglich klargestellt, dass wir uns mehr mit dem Geschlecht Frau (egal ob hetero, homo oder bi) identifizieren- als mit der Homoszene samt LGBT und Trans. Wir sind nur ein kleiner Blog und die ganze Aufregung die wir mit dieser Kritik hier verursachen zeigt sehr schön, dass diese ganze Homoszene in keinster Weise tolerant oder gar kritikfähig ist. Erinnert mich ein wenig an eine Sekte, die mit Kriktik oder einer vom der Ideologie abweichenden Meinung aus den eigenen Reihen ebenso harsch und ausschließend mundtotmachend umgeht. Denn auch in der soganannten Schwulen-und Lesben-Trans-was auch immmer Szene- herrscht eine männliche Ideologie vor, die dem Manne ähnlichere Frau ist dort z. B. mehr wert, denn das männliche Paradigma durchdringt eben die ganze Welt – und die Szene ist eben nur ein (vergößernder) Spiegel von ihr.
P.S.: Und ansonsten werden jetzt nur noch Kommentare von „BioHeteros“, oder „BioMännnern“, „BioFrauen“ bzw „Cis-Menschen“ (Cis-Gender ist das Gegenteil von Trans-Gender) freigeschaltet. Denn was die ganze um sich selbst kreisende/narzisstische Transgemeinde über sich selbst zu sagen hat, ist zb hier: https://femininelesbians.wordpress.com/2008/09/11/ja-wir-sind-gegen-trans/ schon ausführlichst erörtert worden. Wer also mehr Interesse hat kann sich ja durch alle 76 Kommentare lesen.
Und wie schon gesagt, was uns eben sehr erschrocken hat war, dass Frauen/Femininismusblogs (wie zb mädchenmannschaft) sich wohl mehr mit Trans identifizieren, als mit dem eingen Geschlecht, dass es ja dank Gleichheitsfeminismus ja angeblich nicht mehr gibt. Frauen sind höchstens noch „weiblich identifizierte Personen“, die aber auch Transfrauen sein können (Mann zu Frau), da diese sich ja auch als weiblich identifizieren… Perfide eben.
Samuel sagte:
Auch auf die Gefahr hin, dass dieser Beitrag NICHT freigeschaltet wird.
1. Ja, ich bin Transmann.
2. Nein, ich nehme (noch) keine Hormone und habe (noch) keine Operationen machen lassen… wenn ich nackig bin bin ich also noch komplett Frau.
3. Ich bin überwiegend schwul und auf Seiten wie Gayromeo zu haus. Und wenn Frau, dann bitte auch eine, die Kontra geben kann, die weiß was sie will und das auch sagt, keine ja und amen Frau.
Sooo und nun das eigentliche was ich wollte, ein Gedankenspiel.
Nehmen wir mal an, du triffst DIE Frau deiner Träume. Weiblich, elegant, sexy, intelligent, humor- und verständnisvoll, was weiß ich, was dir wichtig ist. Es werden Zukunftspläne gemacht, irgendwann…. sagen wir mal nach 2 Jahren beginnen die Hochzeitsglocken zu leuten und dann, am Abend vor der Hochzeit die Offenbarung „sie“ war mal ein „er“ so… at least the body of her.
Was machst du? Knarre aus dem Schrank holen und drauflosfeuern?….. Sie dafür hassen, dass sie dich angelogen hat? Sie dafür hassen, dass sie dich „zur hetera gemacht hat“.
Und jetzt bitte kein „das wäre mir sofort aufgefallen, das merkt man doch“. Schließlich gibt es zahlreiche Beispiele aus weniger aufgeklärten Ländern, wo Männer JAHRELANG mit einer Transfrau zusammen sind und nix bemerken, auch wenn sie Sex mit ihr haben.
Dann erfahren, sie dass da mal anstatt ner „entschuldige die krasse Wortwahl“ Muschi ein Pimmel war. Das untergräbt ihre Heterosexualität, macht sie „nachträglich schwul“ und in Folge dessen erschiessen sie sie.
Würdest du das auch so tun? Nun mal ehrlich, man liebt doch den Menschen und nicht das Geschlechtsteil. Klar es gibt Neigungen, Präferenzen. Aber so eine künstliche Mumu kann schon ziemlich echt sein…..
Gruß und *gespannt auf Freischaltung ist*
PS: Was soll der Einwurf mit dem „Machtding“? Wieso soll ich eine Lesbe mit einem männlichen Körper beeindrucken wollen? Ich dachte Lesben stehen auf Frauen??? Oder hab ich da was falsch verstanden.
Meine letzte Freundin war lesbisch aber die hat mir ganz klar gesagt „sobald du da was hängen hast, ist schluss“.
Claudia sagte:
@Samuel wie du siehst habe ich dich freigeschaltet- Und ja, ich persönlich bemerke es recht schnell, wenn ich eine Transfrau vor mir habe, denn um es nicht zu erkenne,n muss man emotional schon arg unbegabt sein;-) Aber da gebe ich dir recht, dass Männer sich oft und gerne von Transfrauen blenden lassen und nicht selten die „Traumfrau“ in ihnen sehen, kenne da auch einige Fälle aus meiner Familie/Bekanntenkreis. Was nicht ganz unlogisch ist, weil die „Transe“ (in welchen Verwandlungsstadien sie sich auch gerade immer befindet), keine Frau sondern ein feminisierter Mann ist, und somit dem Mann perfekt seine Projektion von Frau erfüllt. Sprich: Sie fickt gerne und oft und oft auch ohne Beziehungsaunsprüche, „bastelt“ sich alle Fetische (wie Riesenbusen, blonde Haare, High-Heels, Ferrarilippen) freudig an sich ran, bekommt keine Cellulite… ist halt Mann in einem Kunstfrauenkörper. Und meine Erfahrung ist auch, dass viele angebliche Heteromänner heimlich auf so was stehen und auch zu solchen Prostituierten gehen. Insofern ist das schon eine „verkappte Homosexualität“- das Begehren des Mannes nach etwas ihm Ähnlichem, nach dem Mann eben.
Bei der Frau ist das etwas koplizierter, aber was die „Transe“ für den Mann ist- könnte für sie mit „Traumprinz“ übersetzt werden. Auf ihn projeziert sie oft eine andere Frau. Die Begegnungen der Geschlechter hat daher in den allermeisten Fällen wenig mit „den anderen in seiner geschlechtlichen Realität wirklich wahrzunehmen“, sondern viel mit gegenseitgen Projektionen zu tun. Und dann kommt bei Frauen noch erschwerend hinzu, dass die meisten von ihnen sehr oft weder wissen was für ein, oder ob sie überhaupt ein eigenständiges Begehren haben (suchen meisten bei einem Partner einfach nach Status…). Die Sexualität/das Begehren der Frau ist (wie auch der olle Siegmund Freud am Ende seines LebensWerkes zugegeben hat) immer noch ein unbekanntes Land. Und das eben leider oft nicht nur für andere (sprich Männer)- sondern auch für sie selbst.
Und dann gibt es noch das Rollen- und Identitätsproblem… Frauen erfinden (haben in der 2000 jährigen Menschheitsgeschichte) kaum etwas Eigenes erfunden, sondern hängen sich an die Rollenvorgaben der Männner ran/übernehmen sie unhinterfragt. Das gilt natürlich/und besonders auch für die Lesben und ihre diversen „Lebensentwürfe“….Butch-Femme (kommt urprünglich aus der Schwulenszene), Queer-auch ein schwules Männerding…und über Transmänne, die schwul werden will ich hier erst gar nichts sagen. Kann natürlich gemacht werden, aber mit (authentischer) Frauenliebe und weiblicher Identität hat das natürlich wenig zu tun.
Amen, das war mein Wort zu Ostern sozusagen. Jesu Auferstehung, die zweite und frauenlose Geburt des Menschen, als Mann und Transfrau. Stufe Drei ist dann die „Wiedergeburt“ der Frau als Transmann. Frauen abgeschafft, Mission erfüllt. Nochmal Amen und nochmal Ende.
P.S.: Samuel = hebräisch שמואל : Sein Name ist Gott. Und Gott ist seit Jesu Auferstehung nur noch männlich (wenn man von Maria Himmelfahrt mal absieht, die es aber im Protestantismus nicht mehr gibt…) Und um am „Göttlichen“ wenigsten etwas teilhaben zu können, muss/kann die Frau eben zum Transmann werden. Und am allerbesten zu einem schwulen Transmann.
Und da wären wir auch gleich beim „pädagogischen Eros“. Interessantes Zitat aus der Taz:
Bei Platon wird zwischen zwei Formen des Eros, einem niedrigeren und einem höheren, unterschieden. Durch jene höhere sexuelle Beziehung zwischen Mann und Jüngling wird darüber hinaus so etwas wie eine zweite Geburt unter Männern begründet, unter Ausschluss des Weiblichen. Dezidiert wird bei Platon mit diesem pädagogischen Verhältnis homosexuelle und homosoziale Praxis grundsätzlich legitimiert, denn Eros sei ein Gott, der ohne Mutter geboren sei, und deshalb sei es nur nachzuvollziehen, dass es die besten Männer zu diesem von einem Mann geborenen Eros ziehe. Die Geburt aus dem Schoß einer Frau wird in dieser Erzählung ausgeschlossen – und durch eine männlich symbolisierte ersetzt. Damit ist der gebildete Jüngling das Ergebnis einer pädagogischen Geburt des Mannes (Freund), an dem jedoch auch der Körper und seine Lüste Teil hatten. Es handelt sich bei der pädagogischen Geburt also um einen männlichen Zeugungsakt unter Umgehung der Frau.
http://www.taz.de/1/zukunft/bildung/artikel/1/das-ende-des-schweigens/
Claudia sagte:
@Samuel
du hast u.a. mit deiner eigenen (beabsichtigten oder unbewussen?) Namensgebung nur sehr schön bewiesen, wie sehr Frauen um Männer kreisen. Und Transmänner noch umso mehr, denn sie sind Frauen, die sich komplett dem Mann (der männlichen symbolischen Ordnung) unterworfen haben. Sich daher, im vorauseilenden Gehorsam, gleich selbst abgeschafft haben.
Yorinde sagte:
Claudia, Samuels Frage zu seinem Gedankenspiel hast du aber trotz des langen Beitrags nicht beantwortet.
Claudia sagte:
@Yorinde
Und die wäre…?
Yorinde sagte:
Zitat:
„Nehmen wir mal an, du triffst DIE Frau deiner Träume. Weiblich, elegant, sexy, intelligent, humor- und verständnisvoll, was weiß ich, was dir wichtig ist. Es werden Zukunftspläne gemacht, irgendwann…. sagen wir mal nach 2 Jahren beginnen die Hochzeitsglocken zu leuten und dann, am Abend vor der Hochzeit die Offenbarung “sie” war mal ein “er” so… at least the body of her.
Was machst du? Knarre aus dem Schrank holen und drauflosfeuern?….. Sie dafür hassen, dass sie dich angelogen hat? Sie dafür hassen, dass sie dich “zur hetera gemacht hat”.“
Die hier meinte ich, Claudia.
Claudia sagte:
@Yorinde
diese Frage habe ich doch beantwortet und zwar hier: Und ja, ich persönlich bemerke es recht schnell, wenn ich eine Transfrau vor mir habe, denn um es nicht zu erkennen, muss man emotional schon arg unbegabt sein;-)
D. h.: Klar Transfrauen sehen auf den ersten Blick oft sehr gut aus, aber eben nur auf den ersten…Denn von vom Verhalten und von der Energie sind es eben immer noch Männer, und das spüre ich auch. Daher wird die Knarre wohl eher unnötig sein.
Yorinde sagte:
Claudia, die Frage hatte aber einen anderen Kern:
was machst du, wenn du die Frau deiner Träume kennenlernst, dich vollkommen in sie verknallst… und dann feststellst, dass es eine Transfrau ist?
Ich finde, dass das eine interessante Frage ist. Was macht man dann wirklich? Liebe kann man ja nicht einfach so ein- und ausschalten, wie man das vielleicht manchmal gerne möchte.
Claudia sagte:
@Yorinde
ich glaube nicht, dass ich mich jemals in eine Transfrau verlieben werden, da sie eben eine andere Energie als Frauen haben. Und ich will eben eine weibliche Energie haben. Das habe ich aber schon in den vorigen Kommentare ausführlichst beantwortet.
Yorinde sagte:
Also ist es dir noch nie passiert, dass du dich in die „falsche“ Frau verliebt hast? Eine, bei der du später festgestellt hast, dass sie einfach nicht zu dir passt?
Eine junge Frau könnte sich im Laufe der Jahre sehr verändern. Würdest du sie dann nicht mehr lieben, wenn sie nicht mehr dem Bild entspricht, das du dir von ihr machst?
Liebe und Anziehungskraft lassen sich meistens nicht kontrollieren. Oder schaffst du es bei dir selbst, diese Gefühle an und auszuschalten?
Claudia sagte:
@Yorinde
natürlich habe ich mich schon in Frauen verliebt, bei denen sich später herausgestellt hat, dass sie charakterlich nicht so ok sind. Wird aber mit zunehmender Lebenserfahrungen eher seltener, da ich immer mehr auch das sehe was wirklich da ist- und nicht das, was ich sehen möchte und dann in die Frau reinprojiziere. Aber was hat das mit Transfrauen zu tun? Für mich sind Transfrauen keine Frauen sondern sind/bleiben Männer, bzw. feminisierte Personen. Und daher habe ich mich noch nie in eine verliebt und werde es auch künftig nicht tun.
Frage endlich beantwortet?
Diana sagte:
Hallo Claudia
Ich bin doch sehr überrascht, dass Du bei Deiner Vorstellung, was eine transsexuelle Frau ist, eher der Pornoindustrie folgst als den Fakten, verwechselst Du vielleicht SheMales und Transvestiten mit transsexuellen Frauen?
Seit meiner Kindheit fühlte ich mich weiblich, was mein Leben sehr schwer gemacht hat. Heute mit 43 Jahren lebe ich meine wahre Geschlechtsidentität, erfülle aber kaum die von Dir hier verbreiteten Klischees, abgesehen davon, dass ich hochhakige Schuhe mag und seit Geburt blonde Haare habe.
Ich werde weder Silikonbrüste noch aufgespritzte Lippen haben, an mir wird abgesehen von der geschlechtsangleichenden Operation nichts getunt. Ich stehe auf Frauen (bin also aus meiner Sicht lesbisch), hatte noch nie etwas mit einem Mann und Sexualität ist für mich unwesentlich. Ich hatte seit etwa zwei Jahren keinen Sex und auch mit meiner Freundin, mit der ich seit Anfang Jahr zusammen bin, ist da bisher nichts derartiges gelaufen. Deine Vorstellung von der ewig-geilen und männer-fressenden Silikon-Transe trifft auf mich definitiv nicht zu.
Seit einem Jahr führe ich ein glückliches Leben, weil mein Äusseres und vorallem meine soziale Rolle endlich einigermassen dem Inneren entspricht. Ich werde nie so toll aussehen wie eine nicht-transsexuelle Frau und das ist auch nicht wesentlich, für mich zählt vorallem, dass ich Ich sein kann. Mehr will ich gar nicht, einfach mich selbst sein, so schlimm kann das ja nicht sein, oder?
Ich weiss nicht, mit was für „transsexuellen Frauen“ Du schon Kontakt gehabt hast, aber diejenigen die ich kenne, entsprechen nicht im Geringsten dem Bild, das Du in Deinem Kopf hast und hier verbreitest. Und dieses Bild empfinde ich persönlich als verletzend.
Sam sagte:
Claudia ich nutze mal einen deiner Sätze über sogenannte „Transfrauen-Männer“ für einige wilde Thesen.
Du hast geschrieben:
„Sie fickt gerne und oft und oft auch ohne Beziehungsaunsprüche, “bastelt” sich alle Fetische (wie Riesenbusen, blonde Haare, High-Heels, Ferrarilippen) freudig an sich ran, bekommt keine Cellulite… ist halt Mann in einem Kunstfrauenkörper. “
So, die Transfrau, weil Mann, „fickt gerne und oft“. Das hört sich für mich so an wie: „Echte“ Frauen haben keinen Spaß an Sex. Weißt du was du damit machst? Du bestätigst in mir das Vorurteil, Lesben ziehen Händchen haltend durch die Gegend, verwickeln alles und jeden in politische Grundsatz-Fragen-Diskussionen, aber haben, eben keinen Spaß an Sex. Dir brauch ja nicht sagen, dass noch bis ziemlich weit ins letzte Jahrhundert niemand von einer weiblichen Sexualität gesprochen. Viele haben nicht einmal dran geglaubt, dass Frauen Spaß am Sex haben können.
Und nun schreibst du, Transfrauen – weil Männer – haben Spaß am Sex. Eben „weil Männer“.
Folglich heißt das auch in meinem Fall, dass ich – weil ich ja laut dir eine Frau bin – habe keinen Spaß „oft zu ficken und das wohlmöglich auch ohne Besitzansprüche“ … dies ist aber mitnichten der Fall. Ich habe gerne Sex, aber derzeit keine Lust auf eine feste (monogame) Beziehung. Wieso dann auf Sex verzichten?
Und die meisten TMs, die ich kenne denken genauso wie ich, haben gerne Sex. Und viele TFs, die ich kenne, haben absolut kein Spaß an Sex, oder warten noch auf die/den Richtige/n.
Und ich kenn ebenso viele Biomänner, die noch auf die Richtige warten (und das mit teilweise weit jenseits der 30) und sich Sex ohne Gefühle nicht vorstellen kann, wie Biofrauen, die gerne Affären und ONS haben – oder wenigstens hätten, sich aber wegen den Gesellschaftsnormen nicht trauen.
Die ganze „transsexuelle Weiblichkeit“ auf das Mögen oder Nichtmögen von Sex zu reduzieren, ist diskriminierend, nicht nur für die TFs, auch für Biofrauen.
Zudem, wie schon Diana schrieb, die wenigsten Transfrauen hängen sich Schilder um den Hals, wackeln mit den gemachten D-Cup Brüsten und rufen durch die Gegend: Hallloooooo ich bin eine geile Transfrau. Das Bild was du da – wahrscheinlich dank Lory Glory und Pornos – hast, ist vollkommen überzogen und entspricht nicht der Allgemeinheit. Eine Transfrau will als Frau anerkannt werden und eine Durchschnittsfrau hat keine gemachten Brüste und läuft auch nicht nur in 20-cm-Highheels rum. So etwas zu machen ist vollkommen kontraproduktiv und bedeutet ein lebenslanges Outing als „halbe Frau“. Drum laufen ja die meisten Transfrauen vollkommen normal durch die Gegend und bleiben oft auch unerkannt.
Übrigens: auch wenn ich als Frau geboren bin, ich hatte noch nie im Leben den geringsten Anlass einer Cellulite. ;)
Ich hoffe ich konnte dir helfen.
Taliana sagte:
Danke Sam, genauso hab ich auch gerade gedacht. Also Frauen haben keinen Spaß an viel Sex und suchen nur den romantischen, labernden, philosophischen prinz charming, dem sie sich dann schweren Herzens auch sexuell mal „ergeben“, damit sie weiterhin ihren Traumprinzen in ihn hineinprojizieren können, aber eigentlich wollen sie alle platonische Beziehungen führen und suchen ständig nur seelische Verbundenheit…
Nicht falsch verstehen, das ist alles sicher auch schön, aber doch hoffentlich nicht Alles, wenn das so wäre, wäre mein Leben sicher sehr viel weniger aufregend und erfüllend. Du verstärkst hier tatsächlich oft, das oft verbreitete Lesbenbild, die wenn überhaupt mal Blümchen- und Kuschelsex haben. Ich bin zwar Niemand, der wild in der Gegend rumschläft, wenn sie keinen festen Partner hat, habe aber nichts gegen Menschen, die das gerne mal machen, wobei ich wirklich finde, dass man’s da auch übertreiben kann! Sowohl Frauen wie aber auch Männer meiner Meinung nach! Aber ich habe sicherlich Spaß an meiner Sexualität, wenn ich einen Partner habe und es ist mir auch sehr wichtig!
Und nochmal zu den Transmännern. Ich habe zwar nicht viele in meinem Leben kennengelernt, aber die, die ich kenne entsprechen nicht im mindesten deinem Klischee von „überzogener Männlichkeit“. Die, die ich kenne, sind einfach ganz normale Männer, ohne den überzogenen Macho zu geben oder sonstwas. Je mehr ich darüber nachdenke, erkenne ich zwar auch immer mehr Dinge, die meiner Meinung nach gegen körperliche Transitionen sprechen, aber es ist jedem sich selbst überlassen, womit er glücklicher wird! Ich für mich persönlich nur zum Beispiel könnte einen Transmann auch als Mann akzeptieren und würde ihn auch als solchen wahrnehmen, OHNE dass dieser körperliche Eingriffe hätte vornehmen müssen. Das wichtige ist, wie er sich selbst IDENTIFIZIERT! Ich war lange selbst der Meinung transsexuell zu sein und noch immer denke ich oft, ich hätte lieber einen männlichen Körper, obwohl ich aber im Verhalten eigentlich alles andere als maskulin bin, aber trotzdem! Aber das ist eben nur ein Körper, ich habe für mich entschieden, dass ich einfach so bin, wie ich bin, ich brauche und will keine körperliche Veränderung, denn das würde mein Selbst nicht ändern! Und ich identifiziere mich ja auch als Frau, aber eben nicht nur, es ist schwer zu erklären. Ich kann Menschen aber sehr gut verstehen, die auch nach außen hin als das wahrgenommen werden wollen, wie sie sich fühlen und unter anderem deswegen die Operationen auf sich nehmen. Das ist wie gesagt, von Fall zu Fall eine sehr persönliche Entscheidung! Es gibt auch Transmänner und sicher auch Transfrauen (da kenn ich mich nur nicht so aus), die keine Operationen durchführen lassen und trotzdem als Männer bzw. Frauen leben (wollen). Kann aber auch die Gegenposition verstehen. Einen gesundheitlich einwandfreien Körper so großer Risiken zu unterziehen, um danach als das „andere“ Geschlecht zu gelten? Man sollte die jeweiligen Personen aber akzeptieren wie sie sind, und sie ihren eigenen Weg gehen lassen, auf dem sie glücklicher werden können!
Sam, hab ich das richtig wahrgenommen, dass du ein Transmann bist, der auf Frauen steht? Oder stehst du auf Männer? Bist du überhaupt ein Transmann? Wenn nicht, hab ich was falsch verstanden.
Lory Glory hast du übrigens wie ich finde unrecht getan. Die ist zwar tatsächlich sehr aufgetakelt und erfüllt das Klischee der hochhakigen Blondine, aber soweit ich weiß, und meine Informationen auch stimmen, hatte sie in ihrem leben noch keinen (?) oder auf jeden Fall nur SEHR wenig Sexualpartner! Ich bin nicht sicher, aber ich glaube wirklich, ich habe mal gehört, sie hatte noch nie Sex!! Also auch hier nicht das Klischee der männerfressenden Transe erfüllt!
Claudia sagte:
@Sam und Taliana
…und täglich grüßt das Murmeltiert.
Maja sagte:
Ich bin eine Frau, und ich bin Lesbe, und ich habe außerdem auch noch einen transsexuellen Hintergrund. Ich sehe mich ganz und gar nicht als „Queer“. Ich bin eine lesbische Frau. Punkt. Dieses ständige Gerede geht einen wirklich auf die Nerven. Bin nicht ich es die ihre Identität bestimmt?
Möge sich jeder und jede sehen wie er oder sie will. Ich bin eine Frau, eine Lesbe, und nichts anderes.
Claudia sagte:
@Maja
Kult der Großen Mutter/Dionysoskult: (männliche) Kastrationen und Transvestitentum:
Die animalische Fruchtbarkeit der Göttin fand im Ritus eine ebenso grausame wie dramatische Darstellung. Ihre Anhänger und Anhängerinnen übten Selbstkastration und Brustamputationen, geißelten sich, fügten sich Schnittwunden zu und zerstückelten Tiere. Damit, dass sie die Erfahrungen des Opfers bis zum Äußersten trieben, beschworen sie die Schrecken der chthonischen Natur.
Die Selbstkastration war ein irreversibler Weg zur rituellen Verkörperung der Gottheit. Der Priester der Großen Mutter wechselte das Geschlecht, um ihr gleich zu werden. Transsexualität war die radikale Lösung, Transvestitentum die abgeschwächte Version. Bei Zeremonien in Syrakus vollzogen die Männer die Initiation im Purpurgewand der Demeter. Im alten Mexiko wurde einer Frau, die die Göttin verkörperte, die Haut abgezogen, die sich dann ein männlicher Priester anlegte. (Man denke an den Film „Das Schweigen der Lämmer“…!) Der priesterliche Eunuch wurde „sie“ genannt; nachdem Attis sich kastriert hat, wechselt das Fürwort, mit dem er bei Catull (römischer Dichter) bezeichnet wird, von der männlichen zur weiblichen Form. (Auch heute ist es noch üblich den Transvestiten als weiblich zu behandeln und ihn, selbst wenn er männliche Kleidung trägt, als Tunte oder Fummeltrine zu bezeichnen.)
Spirituelle Erleuchtung zieht beim Mann stets Feminisierung nach sich. (…) Frazer schildert, dass die Stadien der sexuellen Umwandlung des Schamanen (Priester); sie gleichen denjenigen, welchen die Kandidaten für chirurgische Eingriffe zur Geschlechtsumwandlung heute durchlaufen. Die religiöse Berufung kann im Traum erfolgen, in dem ein „weiblicher Geist“ vom Mann Besitz ergreift. Er legt sich weibliche Redewendungen zu, Frisur und Kleidung und nimmt sich schließlich einen Mann (oder heute eben auch eine Frau…).
Aus: Camillie Paglia „Die Masken der Sexualität“
Siehe auch „Galloi“, kastrierter Priester: http://de.wikipedia.org/wiki/Galloi
Bad Hair Days sagte:
Verfolgt man das zurück, ist die Quelle ein Katholischer Geschichtsschreiber… ja, die sind bekannt für die neutrale Beurteilung „Heidnischer“ Kulte. Aber selbst bei einer anderen Quelle wäre dem kaum zu trauen, man muss sich nur einmal die westliche Sicht und Beschreibung der indischen Hirjas ansehen.
Das ganze geht übrigens auf die Zeit vor der „Machtübernahme“ des Patriarchats in Griechenland mit seinem entsprechendem Pantheon zurück.
Eine sehr interessante Abhandlung findet ihr hier: http://gallae.com/cathy/His2.html
Claudia sagte:
@Bad Hair Days
Ich denke, dass man zwischen männlicher und weiblicher Trans-(sexualität) unterscheiden muss. Männliche, also Mann zu Frau in all ihren Zwischenstufen gibt es schon sehr lange, weibliche, also Frau zu Mann erst seit der Neuzeit.
Und ich denke, dass könnte daran liegen, dass das Leben an sich weiblich ist und Männerkörper, durch die fehlende Gebärfähigkeit, einen niedrigeren Energie-Spiritualitätslevel haben und sich durch das „Trans“ aufzuwerten versuchen. Oder vielleicht haben alle Männer, da sie einem weiblichen Körper gezeugt, neun Monate in im wohnen, von einer Frau gesäugt und erzogen werden eine ganz tief sitzende Erinnerung daran, wie es sich anfühlt eine Frau zu sein:
Anima, die innere Persönlichkeit, ist für Jung eine innere Einstellung im Unbewussten des Mannes, eine „weibliche Seite“ in seinem psychischen Apparat. Anima ist nach Jung synonym mit Seele und von Persona (äußere Persönlichkeit) abzugrenzen. „Jeder Mann trägt das Bild der Frau von jeher in sich, nicht das Bild dieser bestimmten Frau, sondern einer bestimmten Frau. Dieses Bild ist im Grunde genommen eine unbewusste, von Urzeiten herkommende und dem lebenden System eingegrabene Erbmasse“ (Animus-Anima Wikipedia)
Oder vielleicht gibt es zusätzlich noch körperlich-biologische Gründe:
Embryo-die Entwicklung zum Weiblichen/zur Frau bevorzugt:
Schon kleine Entwicklungsfehler lassen den Mann wieder zur Frau werden. Eine komplizierte Kaskade von genetischen und hormonellen Programmen ist nötig, um ein männliches Wesen wachsen zu lassen. Schon kleine Störungen in der Embryonalentwicklung stellen den Schalter wieder auf „weiblich“.
Glaubt man den Ergebnissen der modernen Wissenschaft, ist es sehr viel wahrscheinlicher, daß nicht Adam, sondern Eva am Anfang stand. Die Natur jedenfalls favorisiert das Weibliche: Damit das männliche Geschlecht entstehen kann, bedarf es raffinierter genetischer und hormoneller Gegenstrategien, um „Mutter“ Natur von ihrer eigentlichen Vorliebe abzuhalten. (…)
Denn in der Frühphase der Embryonalentwicklung besteht zwischen den männlichen und weiblichen inneren Geschlechtsorganen kein Unterschied: Die ersten Wochen im Mutterleib erlebt jeder Mensch als Zwitterwesen.
Die gleichsam unentschlossene Keimanlage ist mit je zwei Gängen ausgestattet, nach ihren Entdeckern Wolffsche und Müllersche Gänge genannt. Beim männlichen Fötus (XY) bilden sich die Müllerschen Gänge zurück, die Wolffschen Gänge werden zu den Samenleitern. Genau das Umgekehrte passiert beim weiblichen Fötus (XX). Hier werden die Wolffschen Gänge eingeschmolzen. Aus den verbleibenden Müllerschen Gängen gehen Eileiter und Gebärmutter hervor.
Um zu enträtseln, was diese Rückbildungen in der eigenartigen Doppelanlage bewirkt, entfernte Jost weiblichen Kaninchenembryonen die Keimdrüsen: Die Föten entwickelten sich davon unbeeindruckt weiterhin weiblich. Als Jost jedoch einem männlichen Kaninchenembryo die Keimdrüsen entnahm, erlebte er eine Überraschung. Der XY-Fötus schlug fortan den weiblichen Entwicklungspfad ein. Aus seinen Kastrationsexperimenten schloß Jost, daß die Hoden des heranwachsenden Fötus Signale aussenden müssen, die in zwei Prozesse eingreifen: Sie fördern die Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane und blockieren die Weiterentwicklung der Weiblichen.
Die bedeutende Erkenntnis der Experimente von Jost ist, daß kastrierte Säugetierföten unabhängig von ihrem genetischen Geschlecht zu Weibchen werden. Das heißt: Die Natur bevorzugt das weibliche Geschlecht – wenn nicht Signalstoffe aus den fötalen Hoden die Entwicklung in männliche Richtung lenken. (…)
Das Y-Chromosom zählt zu den kleinsten Chromosomen. Vergleicht man es unter dem Mikroskop mit dem wohlgeformten X, erscheint es wie dessen armselig verkrüppelter Partner. Im Gegensatz zum großen X-Chromosom, auf dem zahlreiche Gene für geschlechtsunabhängige Merkmale gefunden wurden, konnten die Wissenschaftler bislang nur sehr wenige Gene auf dem Y-Chromosom identifizieren.
Ein großer Teil des Y, nehmen die Forscher an, ist wahrscheinlich einfach leer von Informationen, genetischer Müll. Angesichts solcher Befunde meint der Molekularbiologe Prof. Jens Reich vom Berliner Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin: „Ein Mann zu sein, ist der häufigste genetische Defekt in der Natur.“
Quelle: http://www.bild-der-wissenschaft.de/bdw/bdwlive/heftarchiv/index2.php?object_id=10092091
Wie auch immer, männliche Transsexualität (Transfrau) ist nicht so wirklich unser Thema hier-und weibliche (Transmann) halte ich (u.a. wegen den oben genannten Gründen) für eine ziemliche Idiotie und Selbstverstümmelung. Denn warum sollte man so eine fantastische Möglichkeit, wie jene im eigenen Körper Leben entstehen lassen zu können (auch wenn nicht jeden Frau Kinder bekommen will und es auch nicht muss) freiwillig aufgeben?! Nur weil es jahrtausendelang (von Männern) ausgebeutet wurde um z.B. genügend Soldatennachwuchs für territoriale Eroberungen zu haben? Und Transfrauen würde ich persönlich außerdem nicht als Frauen einstufen (fehlende Gebärfähigkeit) sondern als nachträglich feminisierte Personen.
P.S.: Sind nicht fast alle Intersexualitätsformen eigentlich auf Fehler/Störungen, bei der Vermännlichung der Embryos zurückzuführen..?
Bad Hair Days sagte:
Mir musst du die biologische Seite nicht erklähren, ich kenne die Zusammenhänhänge sehr gut, aber ich freue mich, das du dich mittlerweile damit offenbar ein wenig auseinandergesetzt hast. Nichtsdestotrotz ist dein Post nicht ganz in sich konsistent, dein Schluss nicht nachvollziehbar und ihr habt verschiedentlich sehr deutliche Denunzierungen in Transrichtung gepostet, inklusive eines uminterprierten Artikels von Nella und Seelenlos, die sich von eurer Interpretation deutlich distanzierten.
Was die transsexuelle Männer betrifft, so gab es sie genauso schon immer. Nur gibt es keinen einfachen Chirurgischen Weg, die falsche Hormonproduktion zu unterbinden, wie im umgekehrten Fall. Die patriarchale Fixierung auf die, das Männlichkeitsbild schwächenden Kandidaten hatte allerdings schon immer und hat immer noch, nur die Transfrauen im Auge. Die wenigsten z.B. Wissen, dass die Hirja, Mixu oder Kathoe, die man ja auch gerne mal als Kastratenkaste, letztere auch verächtlich als Ladyboy, bezeichnet, das gesamte TG, TS und IS Spektrum umfasst. Oder dass es mittlerweile letztlich genau soviele transsexuelle Männer in medizinischer Behandlung gibt, wie Frauen.
Sind für dich alle Frauen mit fehlender Gebährfähigkeit keine?
Claudia sagte:
@Bad Hair Days
…wie gesagt, bei den Transmännern habe ich so meine Zweifel, denn z.B. nach Lillian Faderman oder Leila Rupp haben Frauen in der Vergangenheit vorrangig nach Männerkleidung gegriffen um gesellschaftliche Vorteile (freies Leben und Arbeiten) zu erlangen. Das sexuelle Motiv, d.h. eine Frau heiraten zu können, war dem eher nachgestellt und nicht zwingend. Z.B. fallen mir da die albanischen „sworn virgins“ ein, die um ihre Familien zu ernähren oft (wenn der Mann in der Familie fehlt) zu einer Männerrolle griffen/greifen. Mir wäre das Phänomen eigentlich auch eher egal, wenn nicht sowohl bei den Lesben als auch bei dem (jüngeren) queer-Femininistinnen die Transmänner als eine Art „modern Heroes“ hochgespielt werden würden, bei gleichzeitig offen schwelendem Frauenhass. Männer sind auch dort mehr wert. Vielleicht erhoffen sich die (heterosexuellen) Feministinnen durch dieses Trans eine Art Vermischung der Geschlechter, männliche und weibliche Anteile in der Seele, weil sie merken, dass Männer und Frauen eher nicht so gut zusammenpassen. Und Lesben haben eh sehr oft Frauenhass, weil sie die männliche homosexualität Identität der Sexualwissenschafter des 19. Jh. übernommen haben ect…
Nun ja und für mich sind Transfrauen keine Frauen, sondern eben Transfrauen.
P.S.: Und die Gebärfähigkeit ist eine sehr starke Macht, die aber gesellschaflich und mythologisch immer verdrängt wird- und auch viele Frauen sind sich darüber nicht bewusst- denn sonst würden sie nämlich dieses innehabende „Monopol auf die Menschenproduktion“ viel mehr als Druckmittel verwenden um z.b. den Arbeitsmarkt frauenfreundlicher zu gestalten- oder eben die ganze Welt.
P.S.2: Und bei diesem queer „die Grenzen der Geschlechter sind fließend bzw. das Geschlecht spielt keine Rolle“ bin ich eher skeptisch, weil ich befürchte, dass dieses sehr schnell wieder in einer Art „alle Menschen werden Brüder…“ Einstellung enden könnte.
Ritual sagte:
Eure Auffassung von Frauenliebe („Und wir denken auch nicht, dass die lesbische- die Frauenliebe etwas Angeborenes (biologisches) ist, …“) teile ich nicht – für mich ist die sexuelle Orientierung angeboren, genetisch bedingt, wobei ich eher Heterosexualität als etwas Unnatürliches, gesellschaftlich Konstruiertes, durch patriarchale „Kulturen“ erzwungene Lebensweise empfinde (die beiden verschiedenen Geschlechter passen weder äußerlich noch innerlich zusammen), die
eine „versteckt in sehr vielen Frauen schlummernde Eigenschaft“ unterdrückt (ihre angeborene Eigenschaft, Frauen zu lieben). Wenn Frauen lernen weibliche Autorität und Kompetenz anzuerkennen statt sie bei Männern zu suchen, können sie ihre Eigenschaft, Frauen zu lieben als normal empfinden.
Wichtig im Prozess weiblicher Selbstverwirklichung wäre auch „dass Frauen die gleichen Chancen in ihr kriegen wie Männer. Statt mal zu schauen was vielleicht Frauen in dieser Welt anders machen würden, durch ihr anderssein, denn der Feminismus beeinhaltete immer schon auch gesellschaftliche Utopien“ – Gemeinschaft, Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Umwelt nach weiblichen Vorstellungen gestalten, weibliches / lesbisches Selbstbewusstsein in der Welt umsetzen (z. B. Wohn- und Arbeitsgemeinschaften für (lesbische) Frauen oder eine umweltfreundlichere, weniger gesundheitsschädliche Art von Güter- und Personentransport als Autos und Lkw). „Frauen erfinden (haben in der 2000 jährigen Menschheitsgeschichte) kaum etwas Eigenes erfunden, sondern hängen sich an die Rollenvorgaben der Männner ran/übernehmen sie unhinterfragt.“
Weibliches Begehren nach anderen Frauen als kulturelle Errungenschaft (erworben) zu bezeichnen, das gleichzeitig sogar eine versteckte Eigenschaft heterosexueller Frauen ist (angeboren / innewohnend), widerspricht sich.
Worin ich mit euch übereinstimme, ist eure eindeutige Ablehnung von Geschlechtsumwandlungen, (vor allem von Frau zu Mann, weil „das Leben an sich weiblich ist“), weil sie eine Verstümmelung des Körpers darstellen. Transsexuelle sind Kunstprodukte moderner Chirurgie; ein Blick auf die moderne Gesellschaft offenbart Menschen, die mit viel belastenderen körperlichen Voraussetzungen leben müssen, als den (vermeintlich) falschen Geschlechtsorganen.
Zu Claudias Kommentar:
„Das Y-Chromosom zählt zu den kleinsten Chromosomen. Vergleicht man es unter dem Mikroskop mit dem wohlgeformten X, erscheint es wie dessen armselig verkrüppelter Partner. Im Gegensatz zum großen X-Chromosom, auf dem zahlreiche Gene für geschlechtsunabhängige Merkmale gefunden wurden, konnten die Wissenschaftler bislang nur sehr wenige Gene auf dem Y-Chromosom identifizieren. Ein großer Teil des Y, nehmen die Forscher an, ist wahrscheinlich einfach leer von Informationen, genetischer Müll. Angesichts solcher Befunde meint der Molekularbiologe Prof. Jens Reich vom Berliner Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin: “Ein Mann zu sein, ist der häufigste genetische Defekt in der Natur.”“ passen auch die „fehlende Gebärfähigkeit“ und die unvollständigen Brüste, die kein Kind mehr nähren können.