Wem die Verfilmung von/mit Julie Delphy zu kostümfilmhaft flach und genderkonventionell heterozentriert war, dem kann hiermit vielleicht etwas geholfen werden: „Die Blutgräfin, The Bloody Countess“ von Ulrike Ottinger.
(In Planung 2009)
„Mit Ungeduld von ihrer treu ergebenen Zofe Hermine erwartet, steigt Gräfin Erzsébeth Báthory, La Comtesse Sanglante, Tigerin in Menschengestalt, hinauf ans Tageslicht. Eine rasante Schnitzeljagd auf den Spuren der Ahnen führt das Damen-Gespann durch ein schaurig-schönes Wien.
Die Entourage: Ihr Neffe Bubi, ein aus der Art geschlagener, vegetarischer Vampir, sein Therapeut, zwei enthusiastische Vampirologen, Corps-Studenten der schlagenden Verbindung Vampiria, eine Damenkapelle u.v.a. „Wiener Blut“ fließt in Strömen und die Herzen der Habsburger und Wiener schlagen höher. Eine aberwitzige Reise zu den Wurzeln des ungebrochen starken Mythos vom Vampyre Empire! Und schließlich Showdown im Wiener Prater – beim Mitternachtssoupé im Riesenrad.“
Quelle: Homepage der Filmacherin Ulrike Ottinger
Und übrigens hieß die Lieblingsschauspielerin von Ulrike Ottinger „Tabea Blumenschein“, über die in Wikipedia folgendes steht:
In den 1970er- und 80er-Jahren zählte Tabea Blumenschein als Schauspielerin, Regisseurin, Kostümbildnerin, Schriftstellerin und Künstlerin zu den schillerndsten Persönlichkeiten im damaligen Westberlin. Mit dem Film Bildnis einer Trinkerin von Ulrike Ottinger wurde sie zum Kultstar der Szene. Eng befreundet war sie mit der Krimiautorin Patricia Highsmith, dem Schauspieler Udo Kier und der Tänzerin Valeska Gert, mit der sie auch in einem Film von Ulrike Ottinger spielte.
1981 bekam sie das Filmband in Gold verliehen für die Ausstattung in Looping, einem Film von Rolf Bührmann und Walter Bockmayer, mit dem sie sehr gut befreundet ist.Tabea Blumenschein hat Filme, Maske und Kostüme für Ulrike Ottinger, Herbert Achternbusch sowie Walter Bockmeyer gemacht. Sie ist Schauspielerin, Musikerin und hat Mode für Claudia Skoda entworfen.
Von 1982 bis 1984 war sie Mitglied der Musik- und Künstlergruppe Die Tödliche Doris und trat mit dieser in New York, Hamburg, Berlin und Helgoland auf. Für die Band schneiderte sie auch Kostüme. Mitte der 1980er war sie mit ihrer damaligen Freundin Isabell unter der Schlagzeile: „Wir sind lesbisch“ auf dem Titelbild der Illustrierten Stern zu sehen. Nach ihrem auf Super-8 von Christoph Dreher gedrehten Fernsehspiel Zagarbata (eine Koproduktion mit dem ZDF, 1985) wurde es still um die Multikünstlerin. Sie zog sich zunehmend zurück und widmete sich mehr der Malerei.
Und P.S. Es lohnt sich auch sonst mal nach den in dem Wikipedia Artikel genannten Frauennamen zu googeln, denn oft sind sie Klemmlesben gewesen. (So nach dem Motto: Hast du eine Klemmlesbe, sind auch die anderen nicht mehr weit. Stichwort: Freundinnen.) Gilt auch heute noch.
Und wer sich mehr für die „Blutgräfin“ interessiert, kann in folgende Artikeln auf unserem Blog auch noch einiges Interessantes über sie (nach)lesen:
- Erzählung: Die blutige Gräfin, Teil 1
- Erzählung: Die blutige Gräfin, Teil 2
- War die Blutgräfin Báthory lesbisch?
(Bitte auf die links klicken, sind immer die in grüner Schrift gehaltenen Textstellen;-))
Claudia sagte:
„Daughter of Darkness“, mit Delphine Seyrig als Elizabeth Bathory ist eindeutig eine lesbische Verfilmung der Blutgräfin gewesen. Und ich glaube auch, dass der Ursprung der Vampir(filme) lesbisch war bevor SIE, die/der Vampir, im 20/21 Jh. zwangshererosexualisiert wurde.
Mehr Info siehe unter: http://www.amazon.de/Vampires-Violets-Frauenliebe-Andrea-Weiss/dp/3905493756/ref=sr_1_9?ie=UTF8&s=books&qid=1255095752&sr=8-9
Claudia sagte:
Drei sehr interessante Zitate aus dem Buch, dass ich in meinem letzen Kommentar erwähnt habe:
„Wenn du dir Vertigo von Hitchcock ansiehst, bist du dann Scottie, (Jimmy Steward), der Madelaine (Kim Novak) begehrt, oder bist du Madelaine und willst, dass Scottie dich begehrt? Oder bist du abwechselnd (oder gleichzeitig) beide? In welchem Maße und wie heftig?“ (Graffiti in der Damentoilette des „Lesbian and Gay Community Center“ New York City, 1989)
„Frauenliebe bzw. lesbische Frauen und Kino sind zum selben historischen Zeitpunkt in der westlichen Welt in Erscheinung getreten. Selbstverständlich könnte man einwenden, dass sie sich bis zu den alten Griechen und Sappho zurückverfolgen lassen, doch tauchte das moderne Phänomen der Frau, deren Identität (und nicht nur ihr Verhalten) homosexuell ist, in Westeuropa und in den Vereinigten Staaten erst im ausgehenden 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf.“
„Lesben sind Haifische, Vampire, Sumpfgeschöpfe, Gorillas, Wasserstoffbomben, Laborerfindungen, Werwölfe – und alle ziehen Nachts durch Beverly Hills…“
Ram sagte:
Der Film Sternen spanische Schauspielerin (vielleicht Italienisch) Eva basteiro-Bertoli, die Rolle der Anna Báthory Nádasdy és, die älteste Tochter der Gräfin.