Da Transsexuelle/Transgender ihr Schicksal oft mit dem von Geburt an biologisch geschlechtlich nicht eindeutigen Menschen vergleichen und diese für ihre Zwecke instrumentalisieren, hier mal ein sehr interessanter Text, den ich auf einem Blog zum Thema Intersexualität gefunden habe:
Die Rede von der „psychischen Intersexualität“
150 JAHRE INSTRUMENTALISIERUNG UND AUSBEUTUNG VON INTERSEXEN DURCH HOMOSEXUELLE, TRANSSEXUELLE UND FEMINISTINNEN
Zwischengeschlechtlich geborene Menschen müssen sich nicht nur mit der Problematik auseinandersetzen, dass ein Zweigeschlechtssystem ihre geschlechtlich uneindeutigen Körper nicht gelten lässt und mittels Skalpell der Norm anpasst. Sie werden zusätzlich mit der Tatsache konfrontiert, dass homosexuelle und transsexuelle Bewegungen sowie die feministische Frauenbewegung ihre geschlechtlich uneindeutigen Körper oft als Mittel zum Zweck für eigene Interessen verwenden. In der öffentlichen Wahrnehmung sind zwischengeschlechtlich geborene Menschen längst im (Trans)Gender-Diskurs untergegangen – was den selbsternannten Vertretern der bipolar normierten Gesellschaft noch mehr Macht in die Hände spielt. Die Instrumentalisierung und Ausbeutung von Intersexen durch andere Randgruppen hat Tradition, wie der folgende historische Abriss zeigen soll.
1. Karl Heinrich Ulrichs
2. Magnus Hirschfeld
3. John Money
4. Kate Millet / Alice Schwarzer / Judith Butler
5. Transsexuelle
6. Transgender
7. Aufruf zur Wiedergutmachung
1. KARL HEINRICH ULRICHS
Mit Einführung des § 175 des deutschen Strafgesetzbuchs am 1. Januar 1872 wurden sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts als “widernatürliche Unzucht” unter Strafe gestellt. Zehntausende Männer wurden aufgrund des § 175 verurteilt, das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung aller Homosexuellen mit Füssen getreten.
Karl Heinrich Ulrichs (1825-1895), Ahnherr der Schwulenbewegung, verschrieb sich dem Kampf gegen den diskrimierenden Paragraphen und veröffentlichte ab 1864 zwölf Schriften “Forschungen über das Räthsel der mannmännlichen Liebe”.
Seine Forderung nach Straflosigkeit homosexueller Handlungen begründete Ulrichs mit seiner Theorie von der weiblichen Seele im männlichen Körper, was beweise, dass Homosexualität nicht krankhaft, sondern eine natürliche, angeborene Veranlagung sei, wie eben der Hermaphroditismus. Ulrichs sprach deshalb von ‚psychischem Hermaphroditimus’ oder ‚psychischer Zwitterbildung’. Das hatte Programm, wurden doch Hermaphroditen damals zwar als eigenartige, aber nicht illegale Wesen betrachtet, die für ihre Zweigeschlechtlichkeit nichts konnten, und waren somit im Gegensatz zu Homosexuellen nicht gesellschaftlich geächtet und kriminalisiert. Was lag also näher, als zwecks Entkriminalisierung von Homosexualität diese als besondere Form von Hermaphroditismus zu propagieren und somit zu legitimieren? Ulrichs setzte hier den Grundstein für die Vereinnahmung und Instrumentalisierung von Hermaphroditen.
2. MAGNUS HIRSCHFELD
Der Sexualforscher und Mitbegründer der ersten Homosexuellen-Bewegung Magnus Hirschfeld (1868-1935) führte Ulrichs Kampf gegen den § 175 fort und übernahm dessen Vorstellungen von der Homosexualität als psychischem Hermaphroditismus weitgehend in seiner “Lehre von den sexuellen Zwischenstufen” oder unter dem Schlagwort vom “dritten Geschlecht”. Hirschfeld versuchte, diese Theorie immer wieder wissenschaftlich zu untermauern, u.a. durch Untersuchungen über Hermaphroditen (siehe z.B. “Sexualpathologie 2. Teil: Sexuelle Zwischenstufen. Das männliche Weib und der weibliche Mann”). Zur Untermauerung der Analogie von Homosexualität und Hermaphroditismus prägte Hirschfeld die Begriffe “Intersexualität”, “intersexuell” und “Intersexueller”.
Um glaubwürdiger zu wirken, verleugnete der Eugeniker Hirschfeld (Mitglied der Gesellschaft für Rassenhygiene) öffentlich lange seine eigene Homosexualität und schilderte Homosexuelle als minderwertig. Er arbeitete mit dem Wiener Physiologen Eugen Steinach zusammen (der u.a. Homesexuelle durch Implantieren von “gesunden” Hetero-Hoden von zwangskastrierten Sexualverbrechern oder von Hermaphroditen “heilte”), ebenso mit dem späteren KZ-Arzt Carl Værnet. Hirschfelds Institut führte auch die ersten operativen Geschlechtsumwandlungen durch.
d Oswald, wissenschaftliche Mitarbeit: Magnus Hirschfeld). Der Film, der die Nöte von Homosexuellen aufgrund des § 175 schildert, wurde nach wenigen Monaten verboten – als einer der ersten Filme nach der Wiedereinführung der Filmzensur. Als Reaktion auf das Verbot veröffentlichte Magnus Hirschfeld 1927 den Dokumentarfilm “Gesetze der Liebe”. Die “Schlussepisode” (die über 3/4 des gesamten Films ausmachte) enthielt eine leicht gekürzte Fassung von “Anders als die Andern”, als Alibi-Kapitel vorgeschoben wurde eine Abhandlung über das “Zwischengeschlecht beim Menschen, bei Pflanze und Tier”. Diese zweite Fassung von “Anders als die Andern”, die übrigens ebenfalls verboten wurde, beweist wiederum, wie Zwitter von Homosexuellen als Mittel zum Zweck eingesetzt wurden, um eigene Ziele zu erreichen. Während “Anders als die Andern” heute noch in beiden Fassungen restauriert erhältlich ist, sind vom Hermaphroditen-Kapitel bezeichnenderweise nur noch die Zwischentitel überliefert.
Jahrzehnte später setzte Rosa von Praunheim der Schwulenikone Magnus Hirschfeld in seinem Film “Der Einstein des Sex” ein Denkmal. Wie sehr die Ausbeutung von Hermaphroditen zu diesem Zeitpunkt in der Schwulenbewegung bereits internalisiert ist, zeigt sich darin, dass Rosa von Praunheim, einer der wohl bekanntesten und tonangebendsten Exponenten, im Jahre 1999 in seinem Film die (historisch nicht belegte) Herkunft des Geldes für die Gründung von Hirschfelds Institut für Sexualwissenschaft damit erklärt, dass Hirschfeld nach anfänglichem Zögern einem orientalischen Hermaphroditen auf Geheiss dessen Eltern das zwittrige Genital amputierte, um die ihm dafür versprochene Schatztruhe zu erhalten. Treffender als mit dieser von Rücksichtslosigkeit gegenüber Intersexen geprägten Szene lässt sich die Instrumentalisierung von Zwittern durch Hirschfeld & Co. kaum darstellen: die Entstehung des Instituts wurde erkauft mit Geld, an dem das Blut eines zwangsopierten Hermaphroditen klebt.
3. JOHN MONEY
Der Psychologe und Sexologe John Money (1921-2006) kann als Hirschfelds Erbe betrachtet werden. Money erfand und prägte die Gendertheorie vom sozialen Geschlecht als massgebendem und dem biologischen Geschlecht als vernachlässigbarem Faktor. Zeitgleich perfektionierte sein Team im Johns Hopkins Hospital in Baltimore operative Geschlechtsumwandlungstechniken für Transsexuelle. Davon ausgehend propagierte Money flächendeckend die heute noch gebräuchlichen “geschlechtsangleichenden” genitalen Zwangsoperationen an sämtlichen Intersexen in den ersten zwei Lebensjahren (damit sie sich später nicht erinnern können), wobei die Betroffenen über ihr eigentliches Geschlecht systematisch belogen werden. 100’000e Intersexe wurden und werden nach Moneys Vorgaben zwangsoperiert (allein in Deutschland 1-2 JEDEN TAG) und anschliessend ein Leben lang angelogen. Für die Mediziner ein lukratives Geschäft – mit gravierenden körperlichen und seelischen Folgen für die Betroffenen.
Dem Vorwurf von Kollegen, dass seine Gender-Theorie klinisch nicht bewiesen sei, versuchte Money ein für alle Mal mit einem klassischen “Zwillingsexperiment” zu begegnen: David Reimer, einen Jungen, dem bei einer missglückten Beschneidung der Penis völlig zerstört wurde, liess Money im Alter von 22 Monaten umoperieren und anschliessend als Mädchen aufziehen, dessen Zwillingsbruder musste die Kontrollgruppe spielen. Das Experiment misslang – David Reimer hatte sich immer wieder geweigert, seine Mädchenrolle zu akzeptieren; als er mit 14 die Wahrheit herausfand, wurde er wieder zum Mann. Heute sind Bruce und David Reimer tot, beide haben ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt. Money gab das Scheitern seines “Experiments” jedoch nie zu.
2002 erhielt John Money die Magnus-Hirschfeld-Medaille, die seit 1990 von der Deutschen Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung (DGSS) für besondere Verdienste um Sexualwissenschaft und Sexualreform verliehen wird. Damit schliesst sich der Kreis.
4. KATE MILLET / ALICE SCHWARZER / JUDITH BUTLER
Moneys anscheinend wissenschaftlich untermauerte These wurde von der feministischen Bewegung begierig aufgenommen. Unreflektiert und unhinterfragt diente sie als Beweis dafür, dass das Geschlecht ein soziales Konstrukt ist, dass Weiblichkeit und Männlichkeit keine biologischen, sondern ausschliesslich psychische Identitäten sind. Was Feministinnen schon immer wusste, sahen sie bestätigt durch Moneys Experiment an David Reimer, der passenderweise bei einer missglückten Beschneidung seinen Penis verloren hatte und in der Folge unter Moneys Aufsicht zum Mädchen gemacht wurde: Die perfekte Widerlegung der “angebliche[n] Naturgegebenheit von Männerherrschaft”.
Die damals wichtigste lesbische Aktivistin, Kate Millet, übernahm in ihrem 1970 erschienenen Bestseller “Sexual Politics” Moneys Gendertheorie unter Quellenangabe und propagierte sie (Millet: “Sexus und Herrschaft” 1971, S. 39).
In ihrem 1975 erstmals erschienen Buch “Der kleine Unterschied” lobt Alice Schwarzer Moneys Reimer-Experiment als bahnbrechend und spricht von der Gebärfähigkeit als ohnehin einzigen Unterschied zwischen Männern und Frauen: “Alles andere ist künstlich aufgesetzt, ist eine Frage der geformten seelischen Identität.” Das ‚Mädchen’ werde nach Hormonbehandlung und künstlicher Scheide eine ganz normale Frau sein. Auch in der aktuellen, im September 2004 erschienenen zweiten Auflage der Neuausgabe von 2000 präsentiert Alice Schwarzer nachdrücklich den lebenden Beweis für die Gendertheorie.
Eine weitere bekannte Feministin, Judith Butler, setzt ebenfalls voll auf Moneys Gendertheorie. In ihrem 1990 erschienenen einflussreichsten Buch “Gender Trouble. Feminism and the subversion of identity” (“Das Unbehagen der Geschlechter”, 1991) greift Butler den von Money ins Leben gerufenen Begriff ‚Gender’ und die damit verbundene Theorie auf und modifiziert ihn, verzichtet jedoch konsequent darauf, Money in irgend einer Weise zu erwähnen. Butlers Gendertheorie ist die Grundlage des “Gender Mainstreaming”, das heute in der EU als feministische Errungenschaft offizielle Vorgabe ist.
5. TRANSSEXUELLE
Transsexuelle beneiden uns Intersexe darum, dass wir im Gegensatz zu ihnen ohne grosse bürokratische Hindernisse operiert werden (sofern wir nicht zufällig zu den 99% gehören, bei denen das als Baby ohne ihre Einwilligung geschah). Entsprechend dem Vorbild Ulrichs argumentieren sie heute wiederum damit, dass sie “psychisch intersexuell” sind. Ulrichs Theorie der weiblichen Seele gefangen in einem männlichen Körper als Beweis für den “psychischen Hermaphroditismus” von Homosexuellen findet “heute bei der Selbstcharakterisierung von Mann-zu-Frau-Transsexuellen weltweit Verwendung”.
– Claudia Lang: Intersexualität. Menschen zwischen den Geschlechtern, 2006
Im Internet wird Hermaphroditismus resp. “Intersexualität” auf unzähligen Transsexuellen-Homepages zur Unterkategorie von Transsexualität degradiert respektive eingangs alibimässig erwähnt, um in der Folge über Operationsmethoden zu diskutieren. Vornehm aussen vor gelassen wird dabei, dass praktisch alle Intersexe angelogen und gegen ihren Willen zwangsoperiert werden!
Einige wenige Beispiele für die unsägliche Vermengung von körperlicher Zweigeschlechtlichkeit und Transsexualität, wie sie heute den öffentlichen Diskurs dominieren:
“Man könnte sagen, daß Transsexuelle Hermaphroditen sind, solange sie noch nicht operiert wurden, denn ihre Seele ist ganz weiblich oder männlich, und der Körper ist bis auf Ausnahmen ganz männlich oder weiblich.”
Frau Dr. Inoszka Prehm, http://www.transgender.at/infos/allgemein/aspekte.html
“Trans- u. Intersexuelle Menschen werden leider heute noch oft gemobbt, diskriminiert und ausgestossen nur weil die Tatsache der Realität und Existenz von Transsexualität falsch verstanden und falsch behandelt wird.” (Beachte, wie einmal mehr im zweiten Satzteil plötzlich nur noch von der “Realität und Existenz von Transsexualität” die Rede ist.)
http://www.tas-org.ch/
Desgleichen ist das biologische Zwitter-Symbol derart von den Transsexuellen vereinnahmt, dass es in der öffentlichen Wahrnehmung nicht mehr in seinem eigentlichen Sinn verstanden wird.
http://www.genderwunderland.de/index.html
[Nachtrag: Der Inhalt der gesamten Domain wurde inzwischen ausgetauscht. Die ursprüngliche Seite mit dem geklauten Zwitter-Symbol auf archive.org: http://web.archive.org/web/20070621143429/http://www.genderwunderland.de/]
Mit dieser Vereinnahmung, Ausbeutung und Unsichtbarmachung von Intersexualität unterstützen Transsexuelle die Mediziner darin, Intersexe als Menschen mit einer Störung abzustempeln, die man operieren muss. Denn damit ist die medizinische Zwangszuweisung legitimiert und das lukrative Geschäft gesichert – zwar auf Kosten der Menschenrechte und der körperlichen und seelischen Unversehrtheit der Hermaphroditen, doch das interessiert ja eh niemand.
6. TRANSGENDER
Zur Illustration lediglich ein einzelnes Beispiel: Die Homepage mehr-geschlechter.de stellt sich nach aussen als von “Intersexuellen” betrieben dar. Im Lead-Text “Ich bin weder Mann noch Frau!” auf der Eingangsseite werden zwar im ersten Satz Intersexuelle und Operationen an diesen angesprochen, bezeichnenderweise jedoch nicht, dass diese als Zwangsoperationen und -kastrationen ohne Einwilligung der Betroffenen vorgenommen werden. Einmal mehr dient die Erwähnung von Hermaphroditen lediglich als Überleitung zu den eigenen Partikularinteressen: “Denn auch alle anderen Menschen werden von Geburt an mit dem Zwang konfrontiert männlich oder weiblich zu sein. Alle werden entsprechend eingeordnet und behandelt und ordnen selber ein und handeln.” Dieser Text ist auch Bestandteil von Plakaten mit dem Konterfei von Lesben, Transen und/oder Drag Kings, die man unter “Motive” downloaden kann. Und unter “Bücher zum Thema Intersexualität” werden AUSSCHLIESSLICH Texte über Queer-Theorie, Gender, Transsexualität und lesbischen Feminismus aufgelistet. Fazit: Vereinnahmung, Instrumentalisierung und Ausbeutung in Reinkultur.
http://mehr-geschlechter.de/
http://mehr-geschlechter.de/buecher.de.html
http://mehr-geschlechter.de/motive.de.html
Heute ist es soweit, dass z.B. auf Wikipedia oder im google open directory Hermaphroditismus bzw. “Intersexualität” frech als UNTERABTEILUNG von Transgender/Transsexualität rubrifiziert wird!
http://de.wikipedia.org/wiki/Portal:Transgender_und_Intersexualit%C3%A4t
http://www.google.de/Top/World/Deutsch/Gesellschaft/Menschen/Transgender/Intersexualit%C3%A4t/
7. AUFRUF ZUR WIEDERGUTMACHUNG
Ulrichs, Hirschfeld, Money, Butler & Co. haben ganze Arbeit geleistet – nicht zuletzt dank 150 Jahren erfolgreicher Instrumentalisierung zwischengeschlechtlicher Menschen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts standen Homosexuelle schlecht da, waren kriminalisiert und geächtet, Frauen hatten kein Wahlrecht, beide Gruppen waren in ihren Rechten auf sexuelle Selbstbestimmung stark diskriminiert. Demgegenüber waren Hermaphroditen einigermassen akzeptiert und durften im Alter von 18 Jahren selbst entscheiden, welches Geschlecht sie annehmen wollten (wenn sie sich auch für eines von zwei entscheiden mussten). Heute ist es genau umgekehrt: Homosexuelle haben sich etabliert und sich ihr Recht auf sexuelle Selbstbestimmung erfolgreich erstritten, Frauen können weit gehend über ihr Leben und über ihre Sexualität selbst entscheiden. Intersexe werden hingegen durchgehend als Kleinkinder ohne ihre Einwilligung genital zwangsoperiert, kastriert, ein Leben lang angelogen und – totgeschwiegen. Auch von Schwulenbewegung, Feministinnen usw. Während z.B. Proteste gegen Zwangsbeschneidungen und jungen Frauen in Afrika selbstverständlich sind und zum guten Ton gehören, werden genitale Zwangsoperationen und Kastrationen von Intersexen aus nahe liegenden Gründen verdrängt und ausgeblendet.
– Konstanze Plett: “Intersexualität aus rechtlicher Perspektive” http://www.lobby-fuer-menschenrechte.de/intersexualitaet.html
– Antke Engel: Über die gewaltsame Herstellung der Zweigeschlechtlichkeit http://www.intersexualite.org/Deutsch-Index.html#anchor_481
Tatsache ist: An den an sich positiven Errungenschaften von Homosexuellen, Transsexuellen und Feministinnen klebt das Blut von Hunderttausenden von zwangsoperierten und mundtot gemachten Hermaphroditen. Über die 150-jährige Geschichte der Vereinnahmung der Intersexe und ihrer Folgen für die Betroffenen kann sich jeder Mensch informieren – wenn er denn will.
Wir rufen die Fortschrittlichen unter den Schwulen, Lesben, Transsexuellen, Feministinnen usw. auf, eure eigene Geschichte kritisch neu zu bewerten und einen Beitrag zu leisten, das Unrecht wieder gut zu machen, an dem ihr massgeblich beteiligt seid. Hört auf, in unserem Namen zu sprechen (und dabei doch nur eure eigenen Partikularinteressen zu verfolgen)! Hört auf, unser Symbol zu stehlen und zu entwerten!
Steht uns z.B. am 12.12.2007 in Köln solidarisch zur Seite, wenn es darum geht, genitale Zwangsoperationen an Intersexen anzuprangern – anlässlich eines Prozesses eines ohne seine Einwilligung operierten zwischengeschlechtlichen Menschen gegen seinen Arzt. Hört endlich auf, uns zu instrumentalisieren, sondern unterstützt uns in unserem Kampf um Selbstbestimmung, ohne uns dabei von Neuem zu vereinnahmen.
Nostromo sagte:
Vereinnahmung durch Trans“sexuelle“? Bitte was? Also jetzt schlägt es wirklich 13!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Wer uns TS kennt, weiß, daß wir Zwangsoperationen bei IS im Kindesalter bis aufs äußerste ablehnen! Überhaupt lehnen wir Zwangsoperationen ab!
Wir TS wurden von Mutter Natur anatomisch mit etwas ausgestattet, was wir nicht haben wollten. Uns wird aufgezwungen, entsprechend des ursprünglich angeborenen Erscheinungsbildes zu leben, man setzt uns Hürden in den Weg, wenn wir beginnen wollen, einfach nur wir selbst zu sein.
Wir wollen selber entscheiden, wann, als was und wie wir leben wollen. Es reicht doch schon, wenn wir einen inneren Zwang haben, gar nicht anders leben zu können, da muß man nicht auch noch von außen Druck aufbauen!
Wir wollen unabhängig sein!
Die meisten IS wurden von Kindesbeinen an durch Ärzte mit etwas ausgestattet, was sie nicht haben wollten. Ihnen wird aufgezwungen, eindeutig zu sein und sich dementsprechend auch zu verhalten. Ihnen werden Hürden in den Weg gelegt, wenn sie beginnen wollen, einfach nur sich selbst zu sein.
Sie wollen selber entscheiden, wann, als was und wie sie leben wollen. Es reicht doch schon, wenn sie im Kindesalter zwangsangepasst wurden und dadurch zutiefst leiden, da muß man nachher nicht auch noch von außen Druck aufbauen, wenn sie nun gegen die Ärzte von damals angehen wollen.
Sie wollen unabhängig sein!
Wie man sieht, gibt es doch viele Berührungspunkte und Gemeinsamkeiten. Der einzige Unterschied ist der, daß die meisten IS bereits im Kindesalter OHNE deren eigene Einwilligung eine Operation erfahren mußten.
Womit sich der Kreis wieder schließt. Wir TS lehnen Zwangsoperationen bei IS im Kindesalter ohne deren eigene Einwilligung ab!
So ihr lieben IS, und jetzt hört auf, dauernd uns TS anzugehen, und hinter jedem Busch einen Mann mit Messer zu vermuten.
In diesem Sinne
Claudia sagte:
Ich denke die erwähnten historischen Tatsachen sprechen für sich… Ansonsten bitte diese Diskussion im Intersexuellen Forum weiterführen.
Trude sagte:
Sophius, das ist ja echt haarsträubend! Lass die TS in Ruhe!
Johanna-Michaela sagte:
Hier lesen:
http://atme-ev.de/index.php?option=com_content&view=article&id=22:das-wichtigste-geschlechtsorgan&catid=23:medizinisches&Itemid=7
nachdenken
dann vielleicht entschuldigen?
Der D2/D4 Index von Männer liegt im Schnitt bei 0,8, der von Frauen im Schnitt bei 1. Mein D2/D4 Index liegt bei 1,2
Es gibt in meiner (vorgeburtlichen) Biographie Ereignisse, die diese Tatsache erklären.
Mein ganzes Leben habe ich mich wie ein Alien gefühlt. Ich verstand meine Geschlechtsgenossen nicht, ich fühlte Abscheu gegenüber meinem körperlichen Erscheinungsbild. Letztendlich fühlte ich mich einfach nur pervers – ein so maskuliner Mann der sich wünscht als Mädchen geboren zu sein.
Mein körperlicher und sozialer Wechsel hatte KEINE politische Gründe, nur mein unerträgliches Leiden trieb mich an. Ich bin kein Mann der einen weiblichen Körper vereinnahmen will, ich will in keine Frauenräume eindringen – nur ich selbst sein. Ich will gesehen werden. Es ist die Hölle nicht gesehen zu werden. Es tut so weh, wenn Feministinnen davon sprechen, dass sie keine Männer in ihren Frauenräumen haben wollen.
Ich will keine Zwitter vereinnahmen oder ausbeuten. Aber ich bestehe auch drauf, dass ich kein Perverser bin, dass mich kein sexueller Fimmel motiviert oder irgend so ein psychischer Knacks. Mein Leiden hat eindeutig nachweisbar prenatale Ursachen.
Früher habe ich Männer gehasst, weil ich deren Verhalten mit meinem Wesen verglichen habe. Heute kann ich ganz entspannt mit beiden Geschlechtern umgehen, ich muss mich auch nicht den Feministinnen andienen, wenn die mir gegenüber Vorurteile haben. Aber es nervt gewaltig wenn man zum Sündenbock zweier Gruppierungen gemacht wird, nur weil die Natur einem verarscht hat.
Claudia sagte:
@Johanna-Michaela: Wir glauben leider nicht an den Dualismus von Körper und Geist und somit ist Transsexualität für uns nichtexistent. Es ist eine Ideologie und keine biologische Tatsache (zmindest was Frau zu Mann angeht).
Taliana sagte:
nur weil ihr nicht daran glaubt, heißt das nicht, dass es nicht existent ist. es IST existent, genug beispiele dürften dies längst bewiesen haben!
natalie sagte:
@talina
also ich kann dich verstehen.
es ist aber nichts bewiesen weil eine seele unsichtbar ist.
also ich bin der meinung das die seelen von frauen und männern sowie ihre biologie anders ist.
ich teile es nicht in gut oder böse ein.
und auf einer anderen ebene zusätzlich zur seelischen gibt es noch einen geist und dieser bildet den charákter da aber der geist mit der seele zusammenwohnt in einem haus und die biologie auch beeinflusst sich alles gégenseitig.
und somit kann ich zwar charkterlich über all alles sehen aber trozdem im zusammenhang sehen.
ein sehr gutes besipiel beobachte mal kinder die spielen jungen und mädchen du wirst zwar erkennen das gewisse charkterlichkeiten wie z.b.peter ist lebendiger und lustiger,tina ist sonnenschein,andrea ist ein ads kind,bernd nimmt immer den anderen ihre spielsachen weg.dann musst natürlcih nach verhaltensurachen oder dem wesen sehen aber du wirst immer erkennen das es grundverschiedenheiten bei mädchen und jungen gibt die in verbindung mit ihrem charkater schon ein gesammtbild ausmachen.jungen egal ob schwul,hetero,pan sonstige namen einer sexuellen orientierung haben eine andere spieldynamik und verhalten sich anders.
das ist nicht nur erziehung sondern wircklich biologisch gegeben sie haben andere hormone oder mehr davon sie haben einen anderen körperbau andere geschlechtsteile eine etwas andere gehirnform.es ist sehr vieles ähnlich aber es ist anders.
auch spielen sehr oft mehr jungen mit jungen und mehr mädchen mit mädchen es spielen auch alle miteinander.
aber es passt einfach oft nicht so ganz zusammen.
es gibt auch mädchen die hauen keine frage aber es geschieht auf eine andere art und auch völlig anders.
jungen spielen viel öfter töten und zerstören als mädchen ob das nur ursache von erziehung ist nicht unbedingt weil es auch bei sehr kleinen sie wenige einflüsse von außen haben zu beobachten ist.auch in waldorfkitas und sonstigen einrichtungen und überall sind unterschiede zwischen frauen und männern zu sehen.
der körper die seele und die hormone der geist beeinflussen sich gegenseitig und bilden ein gesammtbild.
Bea sagte:
Was ist das für ein Quatsch??? Seit Jung (Psychologe) sollte jeder wissen, dass jeder MENSCH eine weibliche und eine männliche Seite hat!
Claudia sagte:
@Taliana: Ja das ganze Transding ist existent, in dem Sinne von, dass es viele Individuen gibt, die daran glauben und danach zu leben versuchen. Aber ob es auch die immerwährende Frage lösen kann/die Lösung dafür ist, warum es überhaupt Männer und Frauen gibt und warum sie so grundverschieden sind – auch wenn sie aus dem gleichen weiblichen Leib kommen. Ich glaube es eher nicht.
natalie sagte:
@claudia
Es gab mal letztes Jahr ein Film zu dem Thema Intersexualität.
XXY
natalie sagte:
@claudia
Zu dem Film XXY leider ist der Film auch aus einer Queeren Sichtweise gemacht da kritisiert wird das Menschen in Mann und Frau eingeteilt werden.
Aber die Meeresaufnahmen und Bildaufnahmen sind schön.
Und die Handlung des Filmes ist auch sehr herzens bewegend da es doch sehr selten besonderen Menschen gibt die tatsächlich biologisch beides haben und es in unserer Welt kaum Raum und Sichtbarkeit für sie gibt.
Und natürlich Intersexuelle Menschen für Queere Männerinteressen ausgebeutet werden.
Bea sagte:
Ich finde, dass du Recht hast und du hast auch alles optimal recherchiert und dargestellt. Als vermeintliche Feministin schäme ich mich nun für Alice Schwarzer und die anderen Erwähnten.
Claudia sagte:
@Bea
Das sind nicht unsere Recherchen, sondern der Text ist von der Intersexuellen Seite übernommen. (Quellenlink siehe ganz oben). Und zu Alice Schwarzer und dem Gleichheitsfeminismus (Frauen sind wie Männer und alle Unterschiede sind nur auf die Sozialisation zurückzuführen): Ich denke, dass dieses um den Frauen eine bessere Chance in der Welt zu geben vorrübergehend vielleicht notwendig war. Aber langsam ist die Zeit zum Umdenken gekommen, denn Frauen sind eben nicht wie Männer und sehr viele fühlen sich zb auch in der nach männlichen Paradigmen funktionierenden Arbeitswelt nicht so wirklich wohl. Denn es gibt immer noch eine strikte Trennung von dem privaten (alle Arbeiten im Bereich der Familienpflege, Kindererziehung…) und öffentlichen Bereich (Bezahlarbeit). Und wenn dann alle Frauen wie Männer werden ändert sich an der Wertsetzung rein garnichts, das System kollabiert höchstens, außer man holt sich billige polnische Haushaltshilfen ins Haus. Das ist aber fast schon Sklaverei.
Bea sagte:
Ich bin auch nur der Intersexuellen wegen hier gelandet, danke für den Linkhinweis! Ich halte nach wie vor sehr viel von Alice Schwarzer und bin mit ihr völlig konform, dass Sozialisation alles ist. Ich erlebe das als Pädagogin auch. Ich denke, dass alle Menschen eine männliche und eine weibliche Seite haben, sie werden ja auch von beiden sozialisiert. Diese Seiten sind natürlich verschieden dominant, manchmal passts mit dem Geschlecht überein und manchmal halt nicht. Laut Jung ist auch heilsam, wenn wir beide Seiten in uns ausleben. Ich finde nur die Befürwortung von OP`s bei Intersexuellen nicht okay von der Alice, da man die Vielfalt der Natur annehmen sollte und wenn wir bzw. die Gesellschaft nicht so rollenfixiert wäre/n, müsste man Intersexualität nicht als Problem auffassen.
Claudia sagte:
@Bea
…das mit der „männlichen und weiblichen“ Seite in jedem Menschen wird im dem Text aber gerade wiederlegt… Lese ihn also noch mal genau, besonders die Stelle mit Magnus Hirschfeld und dem „geistigen Hermaphroditismus“ bzw. der Theorie über das „Dritte Geschlecht“ und wie das alles mit dem deutschen Strafgesetzbuch zusammenhängt. Und dann noch das Zwilligsexperiment von Money, dessen Ergebnisse dann verfälscht wurden. Ich persönlich denke auch nicht, dass nur die Sozilisation die Männer zu Männern und die Frauen zu Frauen macht, das widerspricht auch komplett meiner persönlichen Lebenserfahrung. Eine Frau zu lieben hat zb. eine gänzlich andere (spirituelle ) Dimension als mit einem Mann zusammenzusein. Es ist eine andere Qualität von Lieben und Begehren, und das hat nichts mit Rollen zu tun, die ja für Frauen oft noch einengend sind. Eine Frau ist in ihrem SEIN irgendwie anders. Schau dir doch mal auch mal die Sexualität an, da liegen doch oft Welten dazwischen….