Was meint ihr zu dem Film…? Denn meine ganz persönlichen Erfahrungen sind, dass – neben den ganzen religiösen/frauenfeindlichen Unterdrückungsmechanismen – eher die Regel „jüngere Frauen sind verückt nach/verlieben sich in ältere Frauen“ gilt. Und nicht andersrum- so wie in dem Film dargestellt- also ältere Frau (Äbtissin/Isabelle Huppert) verliebt sich (wie ein Mann) in eine jüngere Frau (Nonne)… Das ist eher eine männlich-schwule Perspektive auf die Frauenliebe…
Schade, ich verstehe kein Wort. Gibt es eine Chance, dass man sich den auf Deutsch ansehen kann irgendwann?
Was ich auch nicht verstanden habe, wenn sich eine ältere Frau in eine jüngere verliebt- wie ein Mann. Wieso dann wie ein Mann? Oder bezieht sich das auf den Film selbst?
…leider noch nicht, aber ich suche mal und poste dann auch die deutsche Version. http://www.swr.de/swr2/kultur-info/kulturthema/la-religieuse/-/id=10016988/nid=10016988/did=10994440/2ybi3u/index.html
Ich meinte damit, dass Männer fast immer auf jüngere Frauen versessen sind, bei Frauen es aber meistens andersrum ist. D.h. die jüngere Frau ist meistens stärker in die ältere Frau verliebt als die Ältere die Jüngere. Wenn aber Männer lesbische Liebe beschreiben (und die Vorlage zu dem Film ist ein Buch, dass von einem Mann geschrieben wurde), übertragen sie dieses älterer Mann liebt junge Frau Muster dann auf Frauen… Was (meiner Erfahrung nach) nicht der Realität entspricht. (Bei schwulen Männern sind auch jüngere Männer/Knaben die Beliebteren, bzw. gelten in der Szene Männer ab ca. 30 schon als alt.)
Kommt mir sogar dunkel bekannt vor, kann sein dass ich die 66er Verfilmung mal gesehen hab.
Du meinst, das wäre in dem Film nicht realistisch dargestellt, weil der Verfasser ein Mann, somit wahrscheinlich auf jüngere Frauen/Männer „versessen“, aus dieser „Sicht“ der Film geprägt. Dann würde der Film, die Geschichte aus weiblicher Sicht anders aussehen?
Ich weiß ja immer nicht, ob man das nur so schwarz weiß sehen kann, finde aber diesen Gedanken nicht uninteressant.
Klar kann es auch vorkommen, dass die Ältere sich stärker in die Jüngere verliebt, aber meistens ist es bei Frauen eben andersrum. Realistischer haben es z. B. die Filme „Mädchen ind Uniform“ oder „Olivia“ dargestellt (haben wir beide auch irgendwo auf dieser Seite hier drauf) und gerade der Film „Olivia“ zeigt es sehr schön, wie sich die Schülerin in die Lehrerin verliebt, die wiederrum in eine andere Lehrerin verliebt ist und die Schülerin nur „benutzt“, weil eine ältere und gleichalte Frau zu lieben das größere Tabu ist. Noch besser wird es in dem Buch gezeigt.
„Olivia“ habe bisher ich weder gesehen noch gelesen. Mal sehen,
vielleicht bietet sich mal die Gelegenheit, danke für den Tipp.
Was mir aber nicht klar ist, warum ist es das größere Tabu, eine ältere oder gleichalte Frau zu lieben
als eine jüngere? Und wie lässt sich Verliebtheit „messen“?
Naja das hängt damit zusammen, dass es eben für zwei eher ältere (also keine jungen Mädchen, die auf „bi“ machen können, oder „sich ausprobieren“) Frauen keine vorgegebenen Rollen-Vorbilder gibt/und gab. Die meisten Frauen haben deswegen damit extreme Probleme. Als Rollen gibt es z. B. Butch-Femme, zwei queere Butches, junge Bi-Mädchen, und auch Älter-Jünger (haben ZB. früher Nutten so gemacht) Und dann gab es noch das Modell der romantischen Frauenfreundschaften, die aber meistens vor oder neben der Ehe gelebt wurden. Als das Frauen im 19. Jh. arbeiten konnten, also von Männern finanziell unabhängig leben, haben sie am Anfang diese Art von Freundschaften noch weitergeführt. Bis dann die (männliche) Homo-Identität erfunden wurde und sich die meisten Frauen der anschlossen, weil sie gesellschaftlich ernstgenommen werden wollten. Und etwas sensiblere Frauen, die sich mit dieser Homoidentität nicht identifizieren können (weil sie eben-zumindest bei den älteren Lesben und in Deutschland mit Kerligkeit verbunden ist), kommen gar nicht auf die Idee, dass sie evtl. Frauen lieben könnten, sie denken dann, dass sie Hetero sind oder bleiben ihr Leben lang alleine. In den USA sind die da schon etwas weiter, da gibt es auch schon Konzepte von lesbischer Weiblickeit, die nicht mit „heteronornativität“ und zurück zum Mann ect. in einen Topf geworfen werden. D.h. da gibt es auch viel mehr ältere Frauenpärchen, die eben nicht nur das hier übliche maskuline Erscheinungsbild haben. Also mehr wirkliche Diversity, Deutschland ist da durch die zwei Weltkriege etwas ins Mittelalter zurückgebombt worden. (Und außerdem haben sie ihre ganze kulturelle Elite vernichtet oder ins Exil getrieben, also oft in die USA)
Man sucht dann nach irgendeinem „Muster“, wo man rein passt, an dem man sich orientieren kann/ dazu gehört? Von dem, was es schon „gibt“, was du so aufzählst.
Und da/wenn es nichts „passendes“ gibt, wird es noch komplizierter, unmöglicher für einen selbst.
So hinter den Vorhang gucken ist wirklich interessant. Aber warum gelingt es denn nicht, ganz individuell etwas Passendes zu schaffen? Ich frage mich, wo es da hakt und vor allem wie das zu durchbrechen ist.
Wenn man sowieso schon vom Weg abweicht, dem Bild nicht entspricht, warum lässt man sich doch wieder in vorgefertigte und subjektiv unpassende Muster pressen, beschreitet Wege, die nicht die eigenen sind. Oder lässt es eben ganz bleiben. Das ist doch deprimierend, weil es so nicht auflösbar erscheint.
Ich persönlich verstehe es auch nicht, aber die meisten (älteren ect) Frauen haben eine unglaubliche Angst vor der Homoidentität und sind auch sehr in Rollen gefangen. Das kann daran liegen, dass viele überhaupt froh sind arbeiten zu dürfen (und nicht nur Hausfrau und Mutter zu sein) und außerdem ist es ja auch nicht einfach, so ganz ohne unterstützende Gruppe was zu machen. Und vieles im Berufsleben hängt ja auch mit Männerkontakten zusammen, wenn man sich da ausklinkt kann man da ganz schnell im gesellschaftlichen Abseits landen. Ich werde da vielleicht mal meinen nächsten Artikel zu schreiben, denn ich war/bin (vielleicht da meinen Mutter schon die Frauenrolle verlassen hatte und ziemlich frei war) meiner Generation voraus, aber wenn andere Frauen es nicht sind, dann steht man damit ziemlich alleine da.
Ich habe ein gutes Zitat zu dem Thema „Männer wollen jüngere Frauen“ gefunden:
Wie kann es bloß angehen, dass es für viele Männer fast ein Tabu ist, mit einer erwachsenen Frau zu schlafen, die Krähenfüße um die Augen hat – während sie kaum Gewissensbisse plagen, mit einer 14-Jährigen ins Bett zu gehen. (Susan Sarandon, amerik. Schauspielerin/2001)
Ja, das ist ein gutes Zitat! Es trifft auf viele Männer zu!
meine persönliche erfahrung ist die, dass sich durchaus ältere frauen in jüngere frauen verlieben. nur die jüngere ist dann meist mutiger und wahrhaftiger, naiver…sie geht einen gewagten schritt auf die ältere zu. dann passiert folgendes muster: die jüngere wird von der älteren oft hart zurückgewiesen. die jüngere ist sehr verletzt, da sie sich geöffnet hat. nun wirkt es nur so, als ob die jüngere stärker in die ältere verliebt sei. die ältere hat aber nur eine dickere wand aufgebaut. ein beispiel dazu: die ältere lässt die jüngere in ihr bett, nachts, sie schlafen auch miteinander, nach dem akt sagt dann die ältere völlig schockiert über ihre „tat“, dass sie eigentlich gar keine beziehung mehr wollte. über längere sicht wird sie der jüngeren dann sagen, dass sie sie schon liebe, aber eben anders. sie schon mit ihr so glücklich sei auch ohne sex.
@lisl
also ich kann jetzt langsam aus beiden Perspektiven (aus der der jüngenen, und auch aus der der älteren Frau) sprechen. Und meine Erfahrungen sind, dass sich Frauen mit einer jüngeren eher auf Sex einlassen als mit einer älteren oder gleichaltrigen. Da kann daran liegen, dass die Gefühle gegenüber einer jüngeren Frau meistens nicht so stark sind und sie deswegen auch nicht so viel Angst haben. (Das heißt nicht, dass da gar keine Gefühle im Spiel sind, nur sind sie in den meisten Fällen gegenüber einen älteren Frau stärker) Und ein schlechtes Gewissen kriegen fast alle Frauen, weil sie zu sehr an die Norm der Heterosexualität glauben, die Dynamiken der frauenunterdrückenden Mythen nicht durchschauen und auch denken, dass Frauen irgendwie Männern genören…
Schön und sehr treffend hat Frau Sarandon das gesagt.
Also bei dieser älter- jünger Geschichte verstehe ich eins nicht. Auch die jüngere Frau ist ja eine Frau, dieser gelingt es dann aber, stärkere Gefühle zu haben (zu einer ja auch älteren Frau dann), Sexualität zu leben oder was auch immer. Es wird ja häufig aus Sicht der älteren Frau(was bedeutet älter? Die Ältere von beiden, älter in welchem Sinne?) gesprochen.
Für die ist es schwerer, dies und jenes mit einer gleichalten oder älteren Frau. Aber ist das nicht aus der Sicht der jüngeren(von beiden) Frau dann auch so? Ich verstehe den Unterschied nicht.
Wenn es nur wirklich möglich, lebbar ist mit einer jüngeren Frau, wo soll denn das enden?
Dass „Frauen Männern gehören“, das kann ich schon mehr nachvollziehen, diese Gedanken, Gefühle und dass dies ein schlechtes Gewissen macht bei den meisten.
Liebe Claudia,
gib mir doch bitte einen Rat, wie ich als jüngere auf die ältere zugehen kann, ohne mich jedes Mal in die bewundernde Kindchen-Rolle drängen zu lassen… Bei älteren Frauen (ca. + zehn bis fünfzehn Jahre), die mir gefallen, bin ich immer viel unsicherer als bei jüngeren.
Liebe Lola Morena,
da kann ich dir leider keinen Rat geben, denn Souveränität (also nicht in der bewundernden Kindchen-Rolle zu landen) kommt von innen heraus. Durch Lebenslalter und vorallem durch Erfahrungen, in denen man lernt nicht mehr zu idealisieren.
Hallo Claudia, ich bin das erste mal auf die Seite gekommen da ging es um Bhuddismus, da sagtest Du wie eine Frau überhaupt Religiös sein kann.Ich möchte etwas wissen was ich jetzt nicht so bearbeiten kann jedenfalls bin ich durch Die Outings von sophia auf die Idde gekommen nach sehr langer Zeit, mit meiner Mutter Kontakt aufzunehmen. Ich meine Enen Zaertlicheren Kontakt.Wie sie darauf reagiert weiß ich nicht.Das Outing und so muss ja im Kopf / Herz Bauch passieren, aber ich habe das Gefühl das das nichts wird.Liebe Grüße Collie
Liebe Collie, ich glaube deine Mutter wird evtl. „durchdrehen“, weil sie sich (durch dein Outing) ihrer eigenen „Heterosexualitätslüge“ bewusst wird…
Liebe Claudia ich glaube du hast recht.Sie ist schon immer auf mich durchgedreht,liegt auch daran dass sie sich einen jungen gewuenscht hat.Ich tue mir also nihts gutes wenn ich persöhnlich zu ihr hingehe.Der klene Fehler den sie sieht, kann sie nicht verarbeiten.ok Außersem wird sie denken sie ist doch nicht Gott.Danke Claudia (sie ist es)