Wenn eine Frau sich zum ersten Mal in eine andere Frau verliebt wird sie sich vielleicht auf die Suche nach Gleichgesinnten und Informationen zum Thema Frauenliebe/lesbisch begeben. Die Mutigen unter denen, die es sich eingestehen können, wagen sich in die Lesbenszene und werden dort dann mit den kerligen Lesben konfrontiert, die sehr abschreckend und traumatisierend wirken, da sie behaupten, dass sie Frauen lieben, aber einer Ideologie/Diktatur der Maskulinität nacheifern, die frauenfeindlich, unsinnlich und primitiv ist. Viele verdrängen ein solches Erlebnis, heiraten oder sehen sich als bi – im Gegensatz zu Claudia, die sich über Jahre mit der Szene auseinandergesetzt hat und sich immer gefragt hat warum die so anders sind als sie und dann durch feministische Literatur und Schriftstellerinnen wie Shere Hite sich eine eigene, positive frauenliebende Identität jenseits der Szene erschaffte/zusammenbastelte, habe ich mich lange Zeit davor gedrückt mich ehrlich mit dieser Thematik auseinanderzusetzten.
Im folgenden werde ich mein individuelles Problem, die Angst vor den kerligen Lesben, die ich aber über Jahre aus einem bestimmten Grund verdrängt habe und weswegen es mir nicht möglich war mich zu meiner Liebe zu Frauen zu bekennen, analysieren.
In meinem „Coming-Out“-Text „Suche nach Vorbildern“ von Juni 2008 habe ich darüber geschrieben, wie ich mich früher z. B. an Frauen wie meiner Geigenlehrerin identitätsmäßig festhielt (die mir eine Welt der Kunst und Musik eröffnete und die von den romantischen Freundschaften wusste und dass Greta Garbo frauenliebend war), mich immer wieder in Frauen verliebte, dies mir aber nicht so ganz eingestehen konnte, bzw. lehnte ich es ab mich als lesbisch zu sehen/zu bezeichnen. Ich habe darüber geschrieben, wie ich im Jahr 2000 mit 16 in New York mit einer lesbischen Freundin meiner Mutter auf der „Gay-Parade“ war, wo die femininsten Frauen die aufgetuckten Transen waren und mir dort schon sehr stark auffiel, dass die meisten Lesben maskulin und unattraktiv sind (das war ein ganz starker Eindruck, der sich dort mir vermittelt hat und weswegen ich mir damals gedacht habe, dass ich nicht so bin, bzw. „hetero“ bin).
Was ich aber, als ich den „Coming-Out“-Text schrieb, völlig verdrängte ist die Tatsache, dass ich in meiner Familie eine lesbische Tante habe, die mit ihrer Freundin außerdem in einer Regenbogenfamilie lebt (beide haben Karriere als Ärztinnen gemacht) und mit der ich früher sogar recht viel Zeit verbrachte. Sie und ihre Freundin sind eher maskulin und männlich identifziert, d.h. man sieht und merkt es ihnen an, dass sie die homosexuelle Identität angenommen haben. Ich hätte sie auch in meinem „Coming-Out“-Text erwähnen und mein Verhältnis zu ihr beschreiben müssen, was ich aber aus einem bestimmten Grund nicht gemacht habe, ich habe sie stattdessen völlig verdrängt. Es ist wie ein weißer Fleck, eine Leerstelle in meiner persönlichen Lebensgeschichte und meine Frage ist, warum war ich damals nicht in der Lage ehrlich und überhaupt über sie zu schreiben.
Als ich noch jünger war, war meine Tante noch nicht so maskulin (und angepasst), sie hätte auch als eine toughe Heterofrau durchgehen können und ich habe sie sogar ein wenig bewundert, weil sie relativ attraktiv und beruflich erfolgreich war. Als ich sie mit 14 Jahren einmal besuchte lief gerade der Film „Aimee und Jaguar“ in den Kinos, den wir uns dann zusammen mit ihrer Freundin anschauten. Es war ein Erlebnis, dass mich sehr stark prägte, in dem mir so stark wie nie bewusst wurde, dass ich Frauen liebe und welches mich aber gleichzeitig in tiefe Verwirrung stürzte. Als ich in der Dunkelheit des Kinos saß war es so, als hätte sich ein helles, warmes Licht sanft um mich gelegt, ich spürte, dass da etwas anderes war, mein Herz verstand, mein Kopf verstand nicht. Ich spürte, dass irgendetwas nicht stimmte, dass die dramatische Liebesgeschichte zwischen der Jüdin Felice und der verheirateten Lilly etwas vollkommen anderes war, als das Beziehungs-Lebens-Modell, welches meine Tante mit ihrer androgynen Freundin mir vorlebte. Ich verdrängte das Erlebnis, aber tief in meinem Herzen war dieser innere Konflikt immer noch da und wirkte jahrelang auf mich und mein Selbstbewusstsein ein – die Angst, weil ich mich auch in Frauen verliebte, dass ich wie meine Tante und ihre Freundin sein könnte.
Ich konnte mich damals noch nicht über diese Sache artikulieren, bzw. hatte ich keine Informationen zu diesem Thema, keine Bücher, wie z. B. die von Shere Hite, dem „Hite Report“ in welchem sie Untersuchungen erhoben hat, dass ein Großteil der Frauen sich Erfahrungen mit Frauen wünscht. Und ich war auch verwirrt, als ich meiner Tante und ihrer Freundin mal erzählte, dass ich eine bestimmte Schauspielerin gut finde und die meinten, dass sie die auch gut finden und ihre Freundin sagte zu mir, sie könne mich verstehen, die sei ja ein „Rasseweib“. Ich war sehr irritiert, denn die Art wie sie davon sprach war, als würde sie sich selbst als Kerl sehen und ich fragte mich warum meine Tante und sie so maskulin waren, wenn die Frauen, die sie selbst gut fanden feminin sind. Sie verunsicherten mich dadurch sehr stark mit dieser subtilen Art, wie sie dies zu mir sagten, so als wäre das mit den Schauspielerinnen ja nichts ernstes und wenn ich wirklich lesbisch werden würde, dann wäre ich so wie sie… (!)
Meine Tante und ihre Freundin inszenierten/inszenieren sich ständig vor mir, sie rauchen Zigarre und fahren Porsche, sie erzählen meiner Mutter immer wie hart sie ihre (weiblichen) Angestellten in ihrer gemeinsamen Arztpraxis behandeln und welche neuesten Statussymbole sie sich zugelegt haben. Mit über 40 hat meine Tante noch eine Tochter bekommen, die so wie ich musikalisch begabt ist und etwas später einen Sohn. Das Mädchen erzieht sie nach traditionellen Rollenklischees und der Junge wird ganz offensichtlich in den Vordergrund gestellt und als was besseres behandelt. Das hat mich auch stark an meine eigene Erziehung erinnert, denn sie hat sich genauso, wie meine Mutter, ganz verdrängerisch an der Erziehung ihrer eigenen Mutter orientiert. Meine Tante und ihre Freundin wurden mit der Zeit immer angepasster, d.h. etwas, was vielleicht erst als „lustiges Spiel mit den Geschlechterrollen“ anfing verfestigte sich mit den Jahren immer mehr zu einer Art Hetero-Homo-Rollenschizophrenie. D. h. heute leben meine Tante und ihre Freundin als Regenbogenfamilie genauso angepasst wie eine konservative, heterosexuelle Kleinfamilie, erziehen ihre Kinder ganz traditionell, sind statushörig , kulturlos und karrierefixiert und sind aber gleichzeitig, da sie die homosexuelle Identität angenommen haben deutlich als Lesben zu erkennen. Sie vereinen in sich sozusagen das all negative von sowohl „homo“ als auch „hetero“, sie agieren das unbewusst, da sie sich selbst nicht als Frauen sehen, aus, es ist eine vollkommen falsch verstandene Emanzipation. Sie zeigen wie unter einem Vergrößerungsglas das Emanzipationsproblem/die Emanzipationslüge der Frauen in der westlichen Welt auf. Denn auch die „Heterofrauen“ identifizieren sich oft mit Männern/männlichen Maßstäben und Wertvorstellungen (Karriere, rational über emotional, Kapitalismus/Konsum/Statussymbole über Liebe/Kultur/zwischenmenschliche Beziehungen usw.) und haben kein Bewusstsein dafür, dass sie Frauen sind, weil hier alle als „Menschen“(Männer) gelten, bzw. der Geschlechterunterschied einfach geleugnet wird. Unter „Emanzipation“ (=Gleichheitsfeminismus) versteht man hier, dass Frauen wie Männer werden sollen, ihnen alles nachmachen sollen und dadurch können sie keine eigene Identität und Vorstellungen, wie sie die Welt gerne haben möchten, wie sie sich selbst sehen, wen/was sie begehren entwickeln.
Ich habe es aus Angst vor der Homo-Identität und den maskulinen Lesben meine Liebe zu Frauen so sehr verdrängt, dass ich mich in Frauen verliebte, mit ihnen was anfing und mich trotzdem nicht als lesbisch sah. Ich fand Männer langweilig, fühlte mich in ihrer Gegenwart meistens genervt und hatte deswegen Selbsthass und ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht wie die anderen in meinem Alter in einer Beziehung war. Ich habe mich während meiner Jugend- und Studentenzeit fluchtartig in die klassische Musik reingesteigert, Operndiven wie Maria Callas verehrt und dort auch Frauen getroffen die mir von der Seele her ähnlich waren, sich aber als hetero sahen. Ich versuchte so wie die Operndiven zu sein, schminkte mich stark, trug betont feminine Sachen und versuchte mich so von meiner Familie abzugrenzen – hauptsachen nicht so sein wie meine Tante…
Jedenfalls gelingt es mir erst jetzt, nachdem wir auf einer Internetplattform in einer Gruppe von Frauen, die wir nach und nach aquiriert haben, uns seit etwa zwei Jahren eine andere Realität bestätigen – nämlich die, dass alle Frauen bei femininen, attraktiven (und älteren) Frauen unbedingt frauenliebend werden wollen, wenn sie wissen, dass sie dafür keine Homo-Identität annehmen müssen – einzugestehen, dass ich total lesbisch bin und zwar ganz und gar als Frau (und nicht als „Lesbe“ mit einer Außenseiter-Identität)
Das Problem mit meiner Tante ist dort auch herausgekommen und ich habe herausgefunden, dass ich mich damals von ihr nicht abgrenzen konnte (außer über „hetero“) und, wie viele andere Frauen auch, meine Liebe zu Frauen verdrängt habe, bzw. nicht dazu gestanden habe weil
- ich nicht wusste, dass es feminine frauenliebende Frauen (wie z. B. die Schriftstellerinnen Virgina Woolf und Djuna Barnes oder frauenliebende Hollywood-Schauspielerinnen wie z. B. Greta Garbo, Marlene Dietrich und Barbara Stanwyck) jenseits der homosexuellen Identität gegeben hat und zwar zum größten Teil BEVOR diese sich durchsetzte (bzw. die romantischen Freundschaften, die ins lesbische gingen zerstörte) und an denen man sich festhalten, die einem als Vorbild dienen können (dazu später mehr),
- ich keine Ahnung von Feminismus hatte, der darüber auch schon oft geschrieben hat, z. B. dass Frauenliebe eher natürlich ist, weil die erste Bezugsperson im Leben einer Frau immer die Mutter ist und somit das Liebesbedürfnis von beiden Geschlechtern primär auf Frauen ausgerichtet ist,
- ich über die neuesten biologischen/anthropologischen Erkenntnisse nicht Bescheid wusste, z. B. dass die nahesten Verwandten des Menschens die Bonobo-Affen sind (und nicht wie früher angenommen die Gorillas) bei denen die Weibchen größtenteils mit anderen Weibchen Sex haben und enge Bündnisse eingehen, d.h. dass die Frauenliebe letztendlich auch in der Natur selbst verwurzelt ist und die Weibchen, da sie ja die Kinder bekommen auch in Gruppen ohne Männchen bzw. nur mit einem Begatter-Männchen zusammenleben können, wie es zb. die Elefanten- und Löwenweibchen tun – daher ist Heterosexualität (eine Frau muss isoliert bei einem Mann leben) für Frauen eher unnatürlich und entfremdet sie von ihrer eigenen Art,
- ich über die mythologischen, geschichtlichen Zusammenhänge in Bezug auf die Unterdrückung und Leugnung von Frauen nicht genügend Bescheid wusste, dass es zu Beginn der Menschheit die Vorstellung von einer „Große Mutter“/weibliche Schöpfergottheit gegeben hat, die ohne Zutun des Mannes alles Leben hervorbrachte und sich später (nach Entdeckung der biologischen Vaterschaft) der Mann mit männlichen und „aus dem Geiste zeugenden“ Göttern an ihre Stelle setzte (später dazu mehr, siehe Claudias Kommentar)
- – mein individuelles Problem: Ich sehr traumatisiert war, weil ich meine Tante, da ich sie als Teil der Familie gesehen und emotional an sie gebunden war, nicht als Lesbe identifizieren und dadurch das Problem nicht benennen konnte. Sie hat mir dadurch, dass sie sich vor mir mit ihrer androgynen Freundin als die Lesben „die es im Leben gecheckt haben“ inszeniert hat, mir jahrelang die Identität als Frauenliebende Frau und die Möglichkeit mich dazu zu bekennen genommen, da ich Angst hatte dann wie sie zu sein. Diese Angst wurde erst durch Claudia besser, weil ich mich dann mit ihr als positives Vorbild identifizieren konnte (und wir zusammen das Problem mit den kerligen Lesben und der Homo-Identität aufgearbeitet haben) und später dann nochmal mit anderen frauenliebenden Frauen, weswegen es mir jetzt möglich ist ehrlich darüber zu schreiben.
Am meisten verärgert mich auch die Art, wie in der Gesellschaft das offensichtliche Kerligkeitsproblem der Szenelesben geleugnet bzw. verdrängt wird und wie unehrlich die meisten Frauen darüber sind. Wenn man dies anspricht begeht man einen Tabubruch und es wird meistens dann heruntergespielt. „So schlimm sind die doch nicht, Maskulinität ist doch Ansichtssache, es gibt ja auch Ausnahmen, man solle doch einfach die Homoidentität annehmen – so nach dem Motto: bitte sehe dich auch als Teil der Randgruppe, damit wir uns keine weiteren Gedanken über dich machen müssen (und unsere eigene „Identität“, unser eigenes Weltbild intakt bleibt).“ Nein, ich habe immer gespürt, dass es falsch ist die Homo-Identität anzunehmen, hatte eine regelrechte Angst davor, und wie wir jetzt herausgefunden haben, aus gutem Grund, weil sie nur für schwule Männer konzipiert wurde, mit Pathologisierung zusammenhängt und rein gar nichts mit Frauenliebe zu tun hat. Und dass in der Gesellschaft darüber geschwiegen wird hängt eng mit der allgemeinen symbolischen Abwesenheit der Frau, der Verleugnung von Frauen zusammen, daran hängt sozusagen die ganze Frauenemazipationsfrage.
Die meisten Frauen lassen sich von den kerligen Lesben, den „Zerberussen, Gefängiswärterinnen des Patriarchats“ und der Homo-Identität abschrecken, sie sehen sich als hetero und es fehlt ihnen das Wissen darüber, dass es noch etwas anderes gibt. Und auch die Angst vor Feminismus hängt, wie Claudia schon geschrieben hat, mit dem „Lesbisch-Tabu“ zusammen – einerseits gibt es die Abschreckungsmechanismen, wie die kerligen Lesben, die Pathologisierung der Frauenliebe, die Ende des 19. Jahrhunderts stattfand (und die bis heute wirkt) und die Vorurteile die in der Gesellschaft herrschen („Männerhasserinnen“, „die hat doch keinen Mann abbekommen“, die ist eine Nutte und macht es mit allen usw.) und dann die generelle Abwertung der Frau durch 6000 Jahre patriarchale Unterdrückung und Leugnung durch Mythen, Religion, Politik usw. (d.h. dass man z. B. immer so tut als wäre alles was mit Frauen zu tun hat irgendwie unwichtig und sekundär, z. B. heißt ein Film, wenn in ihm nur Frauen vorkommen „Frauenfilm“, während Filme mit Männern und Männerthemen als das Allgemeingültige gesehen werden), – auf der anderen Seite werden Frauen, wenn sie sich mit Feminismus beschäftigen und sich befreien wollen dann meistens auch lesbisch, also ist die Angst der Männer, dass das passieren könnte (und weswegen sie all diese Unterdrückungsmechanismen erfunden haben) nicht unberechtigt.
.Und die Frauenliebe ist keine Identität die man einfach annimmt und dann kann man aufhören zu denken und alles wird gut, sondern eher eine Reise in ein anderes Bewusstsein und zwar dass man sich auch dessen bewusst wird, dass man als Frau in einer patriarchalen, frauenfeindlichen und frauenverleugnenden Gesellschaft lebt und man somit auch ein „Coming-Out“ als Frau hat, die unabhängig von Männern und ihren Maßstäben/ ihren Wertvorstellungen usw. lebt, mit einer eigenen Sichtweise der Welt/Art die Welt wahrzunehmen, deswegen ist die Beschäftigung mit Feminismus und zwar nicht mit dem Gleichheits- (Frauen sollen wie Männer werden und ihre Wertvorstellungen übernehmen), sondern dem Differenzfeminismus extrem wichtig.
Nachtrag:
Ich denke, was es für mich am schwierigsten gemacht hat darüber offen zu reden ist, dass ich schon sehr früh in meiner Kindheit mit maskulinen Lesben konfrontiert worden bin und das natürlich nicht einordnen konnte. Ich habe meine Tante als meine Tante gesehen, sie war, als ich jung war eigentlich ganz nett und das mit dem lesbisch habe ich damals noch nicht richtig verstehen können. Ich habe sie als eine Art Vorbild gesehen, als sie noch nicht so konventionell und maskulin war, sie hat sich aber trotzdem zusammen mit ihrer androgynen Freundin als Lesben über mich gestellt und das war wahrscheinlich das schlimme, da ich dadurch meine eigenen Gefühle für Frauen nicht ernst genommen und verleugnet habe (weil ich an den mir von ihnen bewusst/unbewusst vermittelten Dualismus hetero/lesbisch geglaubt habe). Ich habe mich eigentlich immer in Frauen, wie z. B. meine Geigenlehrerin verliebt (die attraktiv und künstlerisch/sensibel ist und die auch davon wusste, dass es Frauenliebe jenseits der Lesbenszene gibt/gegeben hat und sogar selbst mit Anfang zwanzig mal in die Szene gegangen ist und dort von den kerligen Frauen abgeschreckt wurde) und wusste dann definitiv (auch nachdem ich z. B. in New York auf der Gay-Parade war und ensprechende Bücher von der lesbischen Freundin meiner Mutter gelesen hatte, die alle von maskulinen Sport-Dykes handelten, was mich völlig traumatisierte bzw. irritierte, weil diese Freundin auch eine Lesbe war, die so “dazwischen”, also nicht so androgyn war ) dass das, was ich für Frauen empfand etwas vollkommen anderes ist, hatte aber nicht die ensprechenden Bücher, wie z. B. von Shere Hite über Frauenliebe, die mir dabei geholfen hätten mich selbst zu finden.
Weil ich natürlich sehr unbewusst war, habe ich dann jahrelang irgendwelche Gesangslehrerinnen verehrt, mich in Operngesang, klassische Musik usw. reingesteigert, weil ich wie irre auf der Suche nach “weiblichen” Sachen war, die mir Identität und Halt geben konnten. Und das mit dem lesbisch habe ich natürlich verdrängt bzw. mir alle möglichen Ausreden eingeredet, warum ich keinen Freund habe usw. Ich wäre auch nie auf die Idee gekommen, wie Claudia, die Diktatur der kerligen Lesben zu hinterfragen/anzuzweifeln, bzw. mich mit ihnen zu konfrontieren und zu sagen dass ICH Recht habe, und nicht die, mit ihrer völlig primitiven Art sich über einen zu stellen, was wahrscheinlich an meiner eher konventionellen, patriarchalen Erziehung liegt. Und dieses seine eigene Meinung und Sicht von der Welt durchsetzen, die Dinge eben mal zu hinterfragen und nicht einfach so hinzunehmen, das tun leider die meisten Frauen nicht und deswegen bleibt das männliche System/die Welt so wie sie ist, solange sich das nicht ändert.
… wunderschön dein Artikel Sophia. ich kann da leider nicht mithalten. Sehr gut informiert und ausführlich gestaltet. Ich stimme voll mit dir überein zu dem was du sagst. Die lesbischen Frauen die ich persönlich kenne sind alle “ kerlige “ und maskuline Frauen die ebenso frauenfeindlich auftreten können wie “ richtige “ Kerle und uns eigentlich verachten und ebenso wie Kerle ( seelisch ) vergewaltigen. Ich weiss von mir selber wie ich geniesse unabhängig zu sein trotz einer auch maskulinen Freundin. Bei der Einrichtung unseres gemeinsamen Hauses vor paar Jahren hatte ich schwer zu kämpfen , paar eigene Wünsche und Ideen zur Gestaltung durchzusetzen. Ich liebe Kunst, Gedichte, Malerei und möchte natürlich auch sehr meine eigene Weiblichkeit ausleben zu können. Ich werde dabei ständig im Zaum gehalten von meiner Lebenspartnerin, die ich wohl sehr liebe aber die stärker ist als ich. VlG Nicole
@Nicoletta
„Die lesbischen Frauen die ich persönlich kenne sind alle ” kerlige ” und maskuline Frauen die ebenso frauenfeindlich auftreten können wie ” richtige ” Kerle und uns eigentlich verachten und ebenso wie Kerle ( seelisch ) vergewaltigen.“
Warum bist dann mit einer maskulinen Frau zusammen, wenn du die eigentlich auch nicht magst? Verstehe ich irgendwie nicht… und ja die sind teilweise echt schlimmer als Männer und stellen sich über einen, weil man feminin/weiblich ist und unterstellen einem dass man konservativ, heteronormativ, und schwach ist… und zusätzlich sind die teilweise auch noch extrem rassistisch, mit dem arischen, weißen Mann identifiziert und können nur in ganz einfachen Schwarzweiß-Kategorien denken. Wenn man sie kritisiert wird man sofort als Tussi, Püppchen, Barbie, was weiß ich beschimpft, egal was man sagt, wie man sich verhält und was für ein Typ Frau man ist… Mehr will ich eigentlich auch gar nicht dazu sagen…
Zum Wissen über die Biologie und Athropologie (die Rolle der Eizelle und dem „Samen“- der eigentlich ein Pollen ist- bei der Fortplanzung/ und dass der Mensch nicht von den Gorillas sondern von den Bonobos abestammt…) kommt dann noch der riesige Komplex der Geschichte/Mythologie/Religion bzw., wie Gerhard Bott es nennt, der „politischen (Macht)Theologie“ hinzu:
Diese Schwierigkeiten, der mühevolle, Jahrhunderte andauernde
mythographische Prozess und das stete Bemühen der patriarchalischen
Priester, den Glauben an eine geheiligte Ur-Mutter auszurotten, macht
deutlich, wie tief der urgeschichtliche Glaube und der damit verbundene
Kult einer Mutter-Göttin im kulturellen Gedächtnis der Menschen
verankert war. Es zeigt uns aber auch, mit welcher penetranten
Hartnäckigkeit die patriarchalischen Priester über Jahrhunderte daran
arbeiteten, den Menschen die Verachtung alles Weiblichen einzubläuen.
(Gerhard Bott, die Erfindung der Götter)
Was übersetzt heißt, dass von der Biologie her gesehen die Frau der bluprint, das Modell für den Menschen ist- also Eva hat Adam erschaffen-was ca. 200 000 Jahre lang auch in den tatsächlichen und kultisch-spirituellen Vorstellungen der Menschen verankert war- und in der Vorstellung der Großen Göttin als Schöpferin allen (pflanzlichen, tierischen, menschlichen) Lebens zum Ausdruck gebracht wurde.
Nach und nach wurde dann aber (mit der Entdeckung der biologischen Vaterschaft) die Vorstellung von einer weiblichen Schöpfungsgottheit durch männliche Götter bis hin zur männlichen und rein geistigen Zeugung ersetzt. Damit einher ging die Leugnung und Verachtung alles Weiblichen…
Und männlich identifizierte Lesben, die die homosexuelle Identität angenommen haben identifizieren sich genau damit, nämlich mit einem männlichen Schöpfergott der sagt, ich habe in einem „geistigen Schöpfungsakt“ den Menschen und dann die Frau erschaffen, die minderwertig weil sie nur eine Hülle ist. Als Frau (die Lesben ja sind) ist es ziemlich schizophrem sich mit dieser männlichen Hybris zu identifizieren, und auch dumm, weil sie als (biologische) Frauen ja schon von der Natur/Biologie her Anteil am (Schöpfungs)Göttlichem haben, und sich daher nicht die Komplexkonstukte von Männern aneignen müssen.
Letztendlich ist es eine unendliche Dummheit, was homosexuelle Lesben da veranstalten- teilweise zwar verständlich nach ca. 6000 Jahren Frauenabwertung/Unterdrückung/Patriarchat- aber eben troztdem eine Dummheit, die als Selbsthass wie ein riesiger Bumarang zu ihnen zurückkommen wird…(wenn sie mit der Ideologie des „Trans“ -und der damit einhergehenden Verstümmelung/Eliminierung des weiblichen Körpers- nicht schon zurückgekommen ist…)
Sophia! Da hast du einen langen Weg hinter dir. Ich kann dir nur zustimmen, es ist nicht immer ganz einfach sich selbst zu verorten und einen Raum zu finden in den man auch passt.
Das maskuline an einigen Lesben hat mich am Anfang auch ehr erschreckt. Aber ich glaube eher weil äußerliche „maskulinität“ von Frauen in der Heterowelt abgelehnt wird und ich Soge hatte, über mich würde ähnlich herablassend gesprochen werden, wenn ich mich als Lesbe oute. Mittlerweile ist mir das egal… ich stelle mich als Lesbe vor… auch wenn ich vermutlich gar nicht 100%ig zur Definition passe. Ich denke Bilder und Vorstellungen über Lesben entwickeln sich weiter. Immer wenn jemandem den ich treffen klar wird, dass ich tatsächlich mit einer Frau zusammen lebe und ich mich als lesbisch bezeichne, obwohl ich gar nicht so aussehe, denke ich, hat wieder ein Mensch mehr begriffen, das die Welt eben nicht so einfach ist…
Zur Identitätssuche: bevor ich meine Frau kennen lernte, war ich mit einem Typen zusammen, der zwar optisch gern sehr feminine Frauen hatte (das bin ich nicht unbedingt, denn ich bin sehr schlank mit wenig Kurven und musste einiges kompensieren) mir aber auf der anderen Seite viele eher „maskuline(?)“ Verhaltensweisen abverlangt hat (möglichst keine Emotionen zulassen, absolut alles im Alleingang machen können und wollen, Unabhängigkeit, Erfolg, Biss)…
Das war ein Spagat! Es hat lange gedauert um mich von diesen völlig verdrehten Vorstellungen, die mir wirklich in Fleisch und Blut übergegangen sind, frei zu machen. Mit meiner Frau bin ich, denke ich zumindest, innen femininer und nach außen hin etwas weniger feminin als damals, das locker lassen auf beiden Seiten hat wirklich gut getan.
Um solche Identitätsfallen zu umgehen, muss man sich wirklich gut kennen und vor allem muss man schon einmal in eine rein getreten sein, ums zu kapieren.
@Ina
„…es ist nicht immer ganz einfach sich selbst zu verorten und einen Raum zu finden in den man auch passt.“
Das hast du sehr schön gesagt, manchmal muss man sich den Raum aber auch selbst schaffen, so wie wir das mit dieser Seite hier auch machen.
Meine Erfahrung mit der Lesbenszene, hauptsächlich Internet, war so, dass ich es sehr schwer fand weibliche/weiblich-identifizierte Frauen zu finden (die dann auch zu einem passen), aber es kann sein, dass sich das mit den Jahren auch schon wieder etwas geändert hat, durch L-Word usw. von daher hast du schon Recht, dass sich das Bild auch innerhalb der Szene ändern muss.
Dass viele Männer optisch feminine und innerlich maskuline Frauen haben wollen und dass Frauen sich dem dann so anpassen finde ich auch ganz schrecklich, und kann das auch bestätigen, weil ich früher (als ich noch gedacht habe es gäbe „Lesben“ und „Heteras“) oft was mit Frauen hatte, die nebenher einen Freund hatten und die dann z. B. von mir den Ausgleich zur ewigen Sexfixiertheit und Kommunikationslosigkeit von Männern haben wollten.
Ich glaube auch, dass viele Männer versuchen die Frau zum Mann zu machen, zu einer Art weiblichen, schwulen Kumpel und Frauen umgekehrt versuchen Männer „umzuerziehen“ und weiblicher zu machen. Es ist teilweise sehr amüsierend zu beobachten, wenn z. B. junge Paare sich die ganze Zeit auf die Nerven gehen, weil sie meinen, alle Interessen miteinander teilen zu müssen – sie muss jetzt als „emanzipierte“ Frau beim Fußball mit dabei sein (weil emanzipiert heißt, dass Frauen alles toll finden müssen, was Männer mögen) und er soll ihre „beste Freundin“ beim Shopping spielen… In vielen Hetero-Beziehungen herrscht fast genauso eine Geschlechter-Rollen-Schizophrenie, wie bei den Homos, und die merken meistens nicht mal warum sie sich so übereinander aufregen, weil der Geschlechterunterschied in der Gesellschaft geleugnet wird (eine falsch verstandene Emanzipation: Gleichberechtigung heißt NICHT die Gleichheit der Geschlechter!) und meistens geht das auch auf Kosten der Frau, die ihre Bedürfnisse zu Gunsten denen des Mannes zurücksteckt…
Nachtrag:
Ich denke, was es für mich am schwierigsten gemacht hat darüber offen zu reden ist, dass ich schon sehr früh in meiner Kindheit mit maskulinen Lesben konfrontiert worden bin und das natürlich nicht einordnen konnte. Ich habe meine Tante als meine Tante gesehen, sie war, als ich jung war, eine Art Vorbild für mich und das mit dem lesbisch habe ich damals noch nicht richtig verstehen können. Ich habe sie irgendwie gut gefunden, als sie noch nicht so konventionell und maskulin war, sie hat sich aber trotzdem zusammen mit ihrer androgynen Freundin als Lesben über mich gestellt und das war wahrscheinlich das schlimme, da ich dadurch meine eigenen Gefühle für Frauen nicht ernst genommen und verleugnet habe (weil ich an den mir von ihnen bewusst/unbewusst vermittelten Dualismus hetero/lesbisch geglaubt habe). Ich habe mich eigentlich immer in Frauen, wie z. B. meine Geigenlehrerin verliebt (die attraktiv und künstlerisch/sensibel ist und die auch davon wusste, dass es Frauenliebe jenseits der Lesbenszene gibt/gegeben hat und sogar selbst mit Anfang zwanzig mal in die Szene gegangen ist und dort von den kerligen Frauen abgeschreckt wurde) und wusste dann definitiv (auch nachdem ich z. B. in New York auf der Gay-Parade war und ensprechende Bücher von der lesbischen Freundin meiner Mutter gelesen hatte, die alle von maskulinen Sport-Dykes handelten, was mich völlig traumatisierte bzw. irritierte, weil diese Freundin auch eine Lesbe war, die so „dazwischen“, also nicht so androgyn war ) dass das, was ich für Frauen empfand etwas vollkommen anderes ist, hatte aber nicht die ensprechenden Bücher, wie z. B. von Shere Hite über Frauenliebe, die mir dabei geholfen hätten mich selbst zu finden.
Weil ich natürlich sehr unbewusst war, habe ich dann jahrelang irgendwelche Gesangslehrerinnen verehrt, mich in Operngesang, klassische Musik usw. reingesteigert, weil ich wie irre auf der Suche nach „weiblichen“ Sachen war, die mir Identität und Halt geben konnten. Und das mit dem lesbisch habe ich natürlich verdrängt bzw. mir alle möglichen Ausreden eingeredet, warum ich keinen Freund habe usw. Ich wäre auch nie auf die Idee gekommen, wie Claudia, die Diktatur der kerligen Lesben zu hinterfragen/anzuzweifeln, bzw. mich mit ihnen zu konfrontieren und zu sagen dass ICH Recht habe, und nicht die, mit ihrer völlig primitiven Art sich über einen zu stellen, was wahrscheinlich an meiner eher konventionellen, patriarchalen Erziehung liegt. Und dieses seine eigene Meinung und Sicht von der Welt durchsetzen, die Dinge eben mal zu hinterfragen und nicht einfach so hinzunehmen, das tun leider die meisten Frauen nicht und deswegen bleibt das männliche System/die Welt so wie sie ist, solange sich das nicht ändert.
Mein persönliches Trauma sind letztendlich auch kerlige und männlich identifzierte Frauen im Allgemeinen. Da in der Familie von der Seite meiner Mutter alle Frauen sehr männlich identifziert, maskulin und unsinnlich sind, habe ich unbewusst immer schon versucht mich von ihnen abzugrenzen, deswegen war klassische Musik und Gesang lange Zeit für mich so wichtig, ich habe mich da regelrecht reingeflüchtet. Ich wollte auf keinen Fall wie meine Mutter und ihre Schwestern sein, die einerseits total bigott und verklemmt sind und andererseits alle auf „Kerl“ machen, d.h. berufstätig mit Ehemann zu Hause oder eben Lesbe sind… ich weiß nicht ob es daran liegt, dass sie so „Germanenweiber“, die eh von natur aus schon etwas kerliger als die Durchschnittsfrau sind, jedenfalls ist meine Tante eine Lesbe und die andere hat einen Mann geheiratet, der früher schwul war und sehr tuntig ist. Und ich glaube auch, dass meine Mutter genauso vor der Angst davon läuft, eine Lesbe zu sein, weil sie mir gegenüber auch überhaupt nicht ehrlich über meine Tante und ihre Sexualtität reden kann. Und ich habe, wie gesagt, meine Liebe zu Frauen wegen ihr verdrängt und mich in andere Sachen als Ersatz hineingesteigert (klassische Musik, Verehrung von Operndiven).
Jedenfalls können manche Heterofrauen genauso kerlig, männlich identifziert und undrückerisch wie Lesben sein, der Unterschied ist also oft nicht so groß… Es ist ein generelles Problem der Frauen in der westlichen Welt, dass sie sich immer noch an Männern orientieren, total unbewusst darüber sind, dass sie in einem Patrariachat leben, unbewusst Männer nachmachen (da der Mann als Maßstab für das Menschsein gesetzt wird) und sich zu wenig eigene Gedanken zu der Welt machen, keine eigenen Vorstellungen davon haben, wie sie die Welt gerne hätten.
Ich kann meiner Mutter es natürlich auch nicht zum Vorwurf machen, dass sie meinen Bruder als was besseres behandelt, sie meine Berufswahl für (Opernsängerin) für „nix richtiges“ hält (und gleichzeitig neidisch ist und Komplexe hat), eifersüchtig auf meine Freundinnen ist und versucht mich mit Geld in Abhängigkeit zu halten (und mich gleichzeitig konstant wegen meiner Berufswahl unter Druck setzt) und mir versucht einzureden, dass ich ja ohne sie nichts hinbekommen würde usw., weil sie auch nur, wie ihre eigene Mutter das gleiche Programm auf mich überträgt, z. B., wie ich in Christa Mulacks Buch „Natürlich weiblich“ gelesen habe, die generelle Abwertung der Töchter bei gleichzeitiger Aufwertung der Söhne, das Problem, dass Mütter oft Töchter entweder zu viel oder zu wenig lieben, wie selbst es nicht besser von ihrer eigenen Mutter erfahren haben (gleichzeitig den Bedürfnissen des Ehemannes zu dienen haben), usw. weil das alles Teil des männlichen Systems der Frauenunterdrückung ist – auch spielt es eine Rolle, dass die Mutter-Tochter-Beziehung in den Mythen überhaupt nicht vorkommt (nur Mutter und Sohn)- es ist also vom Prinzip her eine verkrüppelte Beziehung, und die Mutter ist eine Sklavin, die ihre Tochter ebenfalls zur Sklavin erziehen wird (solange sie sich dessen nicht bewusst ist und sich mit ihrem Sein als Frau in einer Männerwelt ehrlich auseinandersetzt) und die einzige Möglichkeit sich aus dieser Beziehung zu lösen, ist über andere Frauen, bzw. Freundinnen.
Ich denke auch, dass in einer weiblichen Welt das Muttersein vielleicht auf mehrere Frauen aufgeteilt sein könnte damit nicht eine Frau so belastet ist, denn ich selbst habe mir sowieso schon immer unbewusst andere ältere Frauen als „Ersatzmütter“ gesucht, bzw. mich an sinnlicheren Frauen orientiert, da ich von der Unsinnlichkeit und Kulturlosigkeit meiner eigenen Mutter wegkommen wollte.
Was mich am allermeisten aufregt ist, dass ich sowohl von Lesben wegen der homosexuellen Identität abgeschreckt als auch von „Heterofrauen“ richtig „gefickt“ worden bin, weil ich einerseits wegen meiner lesbischen Tante keine eigene frauneliebende Identität aufbauen, bzw. mich dazu bekennen konnte, weil die mir zusammen mit ihrer Freundin diesen Dualismus lesbisch/hetero so stark vermittelt hat, dass ich auch daran geglaubt habe bzw. dachte, dass Lesben eben kerlig sind (und ich nicht so bin), und, weil „Heterofrauen“ damals, als ich noch nicht so bewusst war, diesen Schwachpunkt, dass ich wegen den kerligen Lesben unsicher war, oft ausgenutzt haben. D.h. dass ich auf Grund von Unsicherheit/schlechtem Gewissen (der Angst eine kerlige Lesbe zu sein) oft in die Rolle der aktiven, der Lesbe gedrängt wurde und mich schlecht behandeln lassen habe, weil ich das nicht durchschaute und unbewusst innerlich gedacht habe, dass Heterofrauen (also Frauen, die mit Männern zusammen sind und sich als „bi“ sehen, eine Rolle, in der es im Patriarchat erlaubt ist frauenliebend zu sein) was „besseres“ als ich sind.
Eigentlich müsste ich jetzt so konsequent sein und sagen, dass „Bi-Frauen“ der letzte Dreck sind, weil sie kleine Feiglinge sind und sich an Männern bzw. deren System festhalten und sich damit teilweise über einen stellen (wie perfide das auch ist, dass Männer den jüngeren Frauen und den Ehefrauen die Frauenliebe „erlauben“, dadurch werden Frauen gegeneinander ausgespielt), aber dadurch, dass ich weiß, dass viele Bi-Frauen, die ich kenne, genauso sind wie ich, nämlich, dass sie auch vor den kerligen Lesben und der Pathologisierung flüchten und eigentlich lesbisch sind und deswegen teilweise in extremen Lebenslügen leben, werde ich mal Nachsicht walten lassen…
Ich habe mich von „Heterofrauen“ vor allem auch wegen ihrer vermeintlichen Selbstsicherheit täuschen lassen, sie sind sicherer, weil sie, wenn sie mit einem Mann zusammen sind bei der Frauenliebe kein schlechtes Gewissen haben müssen, weil dies im Patriarchat so erlaubt ist.
Wie ich schon geschrieben habe, besteht zwischen Lesben und Heterofrauen manchmal gar nicht so ein großer Unterschied – manche Heterofrauen identifizieren sich nämlich auch mit Männern und versuchen sich so von anderen Frauen (=“Tussis“, dumm, ect.) abzugrenzen… Meine Tante war früher relativ attraktiv und hätte vom äußeren her auch als Heterofrau durchgehen können. Deswegen war sie mir auch irgendwie ein Vorbild und wegen ihr fing ich an mich mit dem Thema „lesbisch“ auseinanderzusetzen (wenn auch sehr unbewusst und vage). Ihre Freundin war nur sehr unattraktiv und vor allem primitiv, weswegen ich glaube ich auch so traumatisiert von den beiden war und nicht einmal ansatzweise auf die Idee gekommen bin mich als lesbisch zu definieren (und ich war auch traumatisiert wegen den ganz schlimmen „Dykes“, die ich in New-York auf der Gay-Parade gesehen habe, die ich dann mit meiner Tante und ihrer Freundin natürlich in Verbindung gebracht habe… ich sage nur: Zombies!) aber meine Tante ohne die Freundin war früher eigentlich nicht so schlimm. Sie ist auch lange Zeit „hetero“ gewesen und hat sich aber dann letztendlich mit der Homo-Identität in die falsche Richtung verrannt (dass sie jetzt kerlig und männlich identifiziert ist, ist nur mit der Zeit so schlimm geworden, weil sie völlig unbewusst ist und sich nicht mit Frauengeschichte, Feminismus usw. auseinandersetzt, bzw. die Homo- bwz. Hetero-Rollen hirnlos ausagiert.). Ich denke auch, dass Frauen, die die Homo-Identität annehmen nicht besonders intelligent sind und früher waren es die Frauen aus dem Arbeitermillieu, die z. B. in Butch-Femme-Beziehungen gelebt haben, während die gebildeten und kultivierten Frauen sich an den romantischen Freundschaften orientierten (wie z. B. die Hollywood-Schauspielerinnen).
Und weil ich so sehr frauenliebend war, aber wusste, dass ich nicht Homo bin und Komplexe, wegen meiner Tante hatte, von der ich mich nicht abgrenzen konnte (also Angst hatte eine kerlige Lesbe zu sein), bin ich lange Zeit sehr unsicher wegen meiner Weiblichkeit gewesen, weil ich nämlich auch keine Bestätigung durch Männer hatte und mich in der Pubertät total aus dem üblichen Weggeh und Party-Zeugs rausgehalten habe. Ich war also eingezwängt zwischen zwei Welten, der Welt der Zwangs-Heterosexualität in der Frauen sich für Männer zum passiven Sexualobjekt und Opfer machen müssen und der Homo-Identität, die mir die Möglichkeit genommen hat, mich zu meiner Liebe zu Frauen zu bekennen und mir ein schlechtes Gewissen gemacht hat. Und deswegen habe ich mich dann auch hauptsächlich auf meine Ausbildung und mein Gesangsstudium konzentriert, weil ich weder dem einen noch dem anderen angehören wollte.
Ich denke der einzige Weg, sich von dem Zwangsgefängnis Homo/Hetero zu entfernen ist, indem man sich mit Feminismus und Mythen auseinandersetzt und diese ganze Propaganda durchschaut, die Männer erfunden/gebastelt haben, damit Frauen passiv bleiben. Und es hilft natürlich auch, wenn man weiß, dass es vor der Homo-Identität schon lesbische Frauen gab, wie z. B. Anne Lister, die sich aber an den romantischen Frauenfreundschaften orientierten, also weiblich waren, an denen kann man sich dann z. B. festhalten.
Kerlige Lesben sind die Pathologisierung der Frauenliebe. In Deutschland ist am schlimmsten, weil hier die ganzen Mythen und Theorien enstanden sind (Carl Friedrich Otto Westphal, Richard von Kraft-Ebing, Magnus Hirschfeld, Sigmund Freud), die die Lesben ausagieren und die dafür verantwortlich waren, dass die romantischen Frauenfreundschaften der gebildeten Frauen der Ober- und Mittelschicht in die Brüche gingen. Deswegen sind u.a. hier kultivierte und weibliche Frauen, die Frauen lieben eine Seltenheit, bzw. sind die kultivierten Frauen oft so irre, wie z. B. meine Gesangslehrerin.
In den USA ist es z. B. schon etwas anders, weil dort die Frauen, weil sie weniger in der patriarchalen Kultur verhaftet und offner für neues sind (auf Grund der amerikanischen Geschichte) noch teilweise die Kultur der romantischen Frauenfreundschaften kennen und daran festhalten (wenn auch sie ebenfalls sehr unter der Pathologisierung gelitten haben).
Wie ich schon geschrieben habe gibt es zwischen Lesben und Heterofrauen manchmal nicht so die großen Unterschiede. Deswegen war es für mich auch so schwierig über meine Tante und generell das Thema zu schreiben, weil ich sie damals mochte (und verdrängt habe, dass sie lesbisch ist bzw. dass dieses Thema was mit mir zu tun hat).Sie hat mir außerdem ein sehr schlechtes Gefühlt gegeben, weil sie, glaube ich, ein schlechtes Gewissen wegen mir hatte, weil ich als Kind in sie verliebt war, ich wollte z. B. mit ihr kuscheln und sie hat diese Annäherungsversuche manchmal so abgewehrt, dass ich mich selbst wie eine Lesbe gefühlt habe (deswegen ist wahrscheinlich meine Angst vor den kerligen Lesben mit ihr auch so stark verbunden). Unter Lesben gibt es auch manchmal Frauen, wie z. B. meine Tante, die so „dazwischen“ sind, d. h. sie sind eher den Heterofrauen ähnlich, z. B. mit einer Hetero-Verangenheit(und lesbische Frauen (ich sage bewusst nicht Lesben) sind Frauen die mehr Begehren als die Durchschnittsfrau haben). Schlimm sind wirklich nur diese ganz kerligen kaum als Frauen zu identifzierenden Lesben, die ich z. B. in New York auf der Gay-Parade gesehen habe. Dadurch, dass es die gibt, haben die anderen Frauen Angst frauenliebend zu werden. So ging es jedenfalls mir, ich habe eben auch meine Tante und ihre Freundin als Lesben gesehen (und die Art und Weise wie in der Familie damit umgegangen wurde, hat mich sehr abgeschreckt) und deswegen gedacht, dass ich „hetero“ bin. Alles, wo irgendwie das Prädikat „homo“ dranklebte hat mich abgeschreckt, bzw. hatte ich panische Angst, dass man mich für eine Lesbe halten könnte. Und genauso geht es vielen Frauen, die (insgeheim) Frauen lieben, sie haben ein schlechtes Gewissen wegen dieser Homo-Identität und den kerligen Frauen, weil sie Angst haben, dass sie dann so sein/so werden könnten. Die einzige Möglichkeit diese Angst abzubauen ist über Feminismus (z. B. Mythen von „aktiv“ und „passiv“ dekonstruieren usw.) und einer Auseinandersetzung darüber, was Frausein (in einer Männerwelt) überhaupt bedeutet.
Ich glaube das schlimme war irgendwie die Kombination von den Lesben und meiner Mutter zusammen, was mich so unterdrückt und verunsichert hat. Ich habe von meiner Mutter eine total patriarchale Erziehung abbekommen und Sexualität war auch ein riesen Tabu bei uns zu Hause. Meine Tante war dadurch, dass sie lesbisch war trotzdem einen Schritt weiter als sie, weswegen ich mich unbewusst an ihr orientierte, aber ein sehr ambivalentes Verhältnis mit ihr hatte. Einerseits hat sie mich gemocht, andererseits war sie genauso wie meine Mutter bigott und konservativ und hat mir (zusammen mit ihrer ziemlich primitiven Freundin) das Gefühl gegeben, dass es „Sünde“ ist als weibliche Frau Frauen zu begehren (also das Rollengefängnis von „lesbisch/hetero“ zu verlassen, wenn man das tut ist man also eine Art „Hexe“).
Also letztendlich ist es schon die Homoidentität in Kombination mit meiner konservativen Tante, die mich am meisten davon abgehalten/abgeschreckt hat mal bei Frauen weiter zu gehen (habe sehr stark idealisiert und viel zu sehr verdrängt, dass ich eigentlich mehr wollte, z. B. küssen). Und ich bin natürlich auch sehr konventionell und kontrollierend erzogen, so dass ich auch deswegen Probleme damit hatte zu meiner Liebe zu Frauen zu stehen (bin von meiner Mutter sehr klein gehalten worden). Bzw. habe es sehr verdrängt und konnte mich auch damals, als es bei mir das erste Mal hochgekommen ist, auch nicht richtig artikulieren (ich wusste jedenfalls damals, dass ich keine Lesbe bin, weil ich mich ja nur in weibliche Frauen verliebt habe, aber hatte zu wenig Informationen über das Thema, dass es auch weiblich identifzierte, frauenliebende Frauen gibt usw.). Aber Frauen müssen lernen sich selbst zu definieren, unabhängig von Männern und sich vor allem mit Feminismus beschäftigen. Also hat man, wenn man als frauenliebende Frau ein „Coming-Out“ hat, gleichzeitig auch ein „Coming-Out“ als Frau (die ja die Kinder bekommt) und ist eine Art „Hexe“ (im positiven Sinne).
Das eigenartigste bzw. dass, was bei mir ein Trauma ausgelöst hat war der Fall, dass ich in eine Gesangslehrerin an meiner Hochschule verliebt war, dass aber verdrängt habe. Ich habe dann irgendwann angefangen mich in sie hineinzusteigern und dann hat sie es ausgesprochen und zu mir gesagt dass ich lesbisch bin (und sie nicht). Das, was mich daran traumatisiert hat war, dass sie es panisch und mit einem sexuellen Unterton in der Stimme zu mir gesagt hat, jedenfalls hätte das ganze mich nicht so „rausgehauen“, wenn sie gesagt hätte „du liebst Frauen“ anstatt das Wort lesbisch zu benutzen. Jedenfalls hat meine Lehrerin damals ganz krass ihre Rolle als Frau gebrochen und dabei ihre Angst eine Lesbe zu sein auf mich projeziert und auch danach noch tausend Andeutungen gemacht, dass sie eigentlich auf Frauen steht. Nur leider hat sie natürlich keine Ahnung, dass diese Angst, die sie hat letztendlich die gleiche ist, die ich auch habe, bzw. hatte, nämlich eine (kerlige) Lesbe zu sein, wenn sie aktiv wird und natürlich hängt daran ja auch das Problem der generellen Unterdrückung und Verdrängung der Frau in der Gesellschaft durch Religion, Mythen usw., d.h. wenn sie ein „Coming-Out“ haben würde, müsste sie sich mit all dem auseinandersetzen, bzw. dass Heterosexualität eine Art Illusion ist, die Männer geschaffen haben um Frauen zu unterdrücken und daran zu hindern ein eigenes Denken (und Sein) zu entwickeln.
Liebe Sophia,
ich habe mehrere Gedanken zu deinem Kommentar. Zunächst glaube ich durchaus (und gehe da mit dir konform), dass Heterosexualität in gewisser Weise eine gesellschaftliche Institution ist. Begehren, sex und gender verschränken sich und bilden so ein scheinbar obligatorisches Sein in der Heterosexualität. Dies wird vorgelebt und als Wert vermittelt, ob bewusst oder unbewusst, sei dahingestellt. Fragwürdig ist für mich dabei, dieses Dilemma ausschließlich den Männern zuzuschreiben. Es ist zwar wahrscheinlich, dass Männer an eben jener Geschlechts- und Gesellschaftsordnung, wie wir sie haben, interessiert sind. Man muss sich aber fragen, wer bei der Vermittlung von Werten die größere Rolle spielt- Mutter oder Vater? Eben, in der überwiegenden Zahl werden das die Mütter sein (nicht nur heutzutage, sondern auch historisch betrachtet), die damit (vermutlich unbewusst) zur Festigung von normativer Heterosexualität beitragen. Insofern scheint es mir geboten, etwas differenzierter zu betrachten. Die Ideengeschichte der Heterosexualität darf man sicherlich dem Mann zuschreiben; die Praxis trifft meiner Meinung nach beide Geschlechter.
Zum Thema Hochschule und Gesang… ich glaube, gerade in diesem Fach tummeln sich einige Frauen, die Sehnsucht nach Emotionalität und Körperlichkeit mit einer anderen Frau in sich tragen, aber unheimlich damit zu kämpfen haben, weil es, einmal ausgelebt, etwas Konkretes wird, das im Raum steht und bedrohlich für ihr gesamtes Selbst- und Weltbild ist.
(Ich habe Lust, mich mit dir speziell darüber zu unterhalten, falls du möchtest.)
Eine schöne Woche an alle,
Siobhan.
Hallo Siobhan,
ja, klar wird man durch die patriarchale Erziehung der Mutter total geprägt, die man nur mit genügenden Kenntissen in Feminismus und dem ehrlichen Austausch mit Freundinnen überwinden kann. Aber, wie ich kürzlich in einem Text von Krista Mulak über die Mutter-Tochter-Beziehung gelesen habe, darf man auch den Müttern nicht die Schuld dafür geben, weil sie ja auch wie man selbst Opfer des patriarchalen Systems sind. Dieses System gibt immer den Männern recht, spricht nur den Männern Autorität und Macht zu und die Väter stehen dadurch außerhalb der Schuldzuweisenungen (die sich dann Mutter und Tochter gegenseitig machen) und werden meistens sehr stark idealisiert. Frauen sind höchstens Opfer, die andere Frauen zum Opfer machen und man sollte sich von einer patriarchalen Mutter auf jeden Fall lösen und das geht eben nur durch den ehrlichen Austausch und die Bindung an andere Frauen.
Ich habe mich von meiner Mutter schon seit ich klein bin versucht durch andere Frauen zu lösen. Zuerst war (u.a.) meine Tante, mein heimliches Vorbild, da sie damals realtiv attraktiv, von Männern unabhängig und Karrierefrau war, aber sie war eine Lesbe und das/so wollte ich auf keinen Fall sein. Ich wollte so sein wie die femininen Schauspielerinen, die ich verehrt habe. Und dass dieses Begehren auch sexuell ist, habe ich natürlich lange sehr stark verdrängt, bzw. mir nicht eingestanden, ich denke, wegen der Homoidentität, weil ich keine Lesbe sein wollte. Ich dachte eben auch nur, es gibt Lesben (wie meinte Tante und ihre Freundin, und schlimmere) und Heterofrauen. Als ich mich mit 14 in meine Geigenlehrerin verliebt habe bekam ich eine Art immerwährende Identitätskrise. Ich war total in sie verliebt und habe auch zusammen mit einer Freundin darüber geredet, die es im Gegensatz zu mir nur Schwärmerei nannte, was wir beide für sie empfanden. Wir haben uns später mit ihr verabredet und sind mit ihr abends in Bars Coctails trinken gegangen, wir haben mit ihr gekuschelt, versucht sie zu küssen und uns ständig am Rand von lesbisch/hetero bewegt. Meine Geigenlehrerin hat ihrerseits viel erzählt, z. B. dass sie mit Anfang zwanzig mal in einer Lesbenbar gewesen ist, dass sie dort aber von maskulinen Frauen von oben herab behandelt wurde, sie es aber interessant gefunden hätte von lesbischen Frauen angemacht zu werden, weil diese nicht so aufdringlich wie Männer seien. Und sie hat mir auch von den romantischen Fraueunfreundschaften erzählt, mir Bücher (z.B. von George Sand) empfohlen (die ich aber damals nicht verstanden habe, weil es alles sehr verschleiert dargestellt war), und wusste, dass z. B. Greta Garbo frauenliebend war. Sie hat mir dadurch (zusammen mit Maria Callas) eine Art frauenliebende Identität, also eine Identität als Frau gegeben.
Frauenliebende Frauen kann man eigentlich in fast jedem Bereich finden, im klassischen Bereich sind sie zwar weiblicher aber dafür stärker unterdrückt, weil die klassische Musik eine Art religiöse Sekte ist, in der alte Männer und ihre Sichtweise dominieren und Frauen sich ihnen unterordnen sollen (Z.B. als Muse und ausführende Künstlerinnen, unterstützende Ehefrau, Geliebte usw.). Und dann glauben die Frauen natürlich auch sehr stark an die dort produzierten Mythen die sehr frauenfeindlich sind. Es gibt dort Frauen, die auch anders sind, aber wie gesagt, es ist nicht einfach…
Hast du denn selbst auch schon Erfahrungen mit Frauen aus dem Kulturbereich gehabt?
Lieber Gruß,
Sophia
Liebe Sophia,
ich habe über die Identitätsfrage schon einige interessante Gespräche mit Freundinnen geführt. Dabei kam durchgängig heraus, dass sich jede einzelne in Frauen verliebt, dabei sehr stark sexuell und romantisch fühlt, aber den Begriff „lesbisch“ ablehnt. Grund dafür ist (so auch bei mir), dass dem Begriff tradierte Vorstellungen anhängen, nämlich jene der „männlichen“ Erscheinung, des Verhaltens, usw. Ich habe immer betont, dass ich das nicht bin, der Begriff nicht zu meinem Erleben und Selbstverständnis passt. Ich bin eine Frau, die Frauen liebt. Die Frau, mit der ich zusammen bin, sagte mal zu mir, die gemeinsam empfundene Weiblichkeit (im Körperlichen, aber auch im Intellektuellen und Emotionalen) sei etwas, was sie sich unheimlich stark fühlen lasse, unangreifbar. Ich erlebe das oft ähnlich, wenn nicht gar gleich. Es ist eine eigene Realität, irgendwie, sofern das Sinn ergibt.
Ich habe, glaube ich, nie damit gehadert, dass ich mich zu Frauen hingezogen fühle- es hat sich zu gut und zu richtig angefühlt. Schwierig war dann allerdings, eine Antwort auf die Frage zu finden, wer oder was ich genau bin, wenn ich eben nicht „lesbisch“ bin. Mittlerweile bin ich soweit, dass ich weiß, dass Begriffe stets verallgemeinern und gerade bei Menschen der Vielfalt und Komplexität des Empfindens nicht gerecht werden.
Frauen im Kulturbereich, o je. Dem könnte ich wohl einen Roman widmen. Ich fand künstlerisch tätige Frauen immer anziehend (genau wie solche, die meinen Intellekt herausfordern) und hatte tatsächlich mal ein Erlebnis mit einer Frau, die on stage tätig war/ist, im klassischen Bereich. Es war unglaublich… ihr war auch sehr deutlich anzumerken, dass sie dieses Bedürfnis, diese Sehnsucht nach einer Frau schon lange mit sich herumträgt, sie war fast ruppig. Und ich vorsichtig, weil ich gespürt habe, dass das Probleme geben würde.
Sie sagte „danach“ (einige Wochen später), dass sie einerseits keine Probleme damit habe, für sich akzeptieren könne, dass es schön war und sie das wieder erleben möchte, usw. Andererseits aber war sie fürchterlichst erschreckt über sich selbst, hat sich selbst Vorwürfe gemacht, wie sie „so etwas“ denn genießen konnte… Kurz- sie war sichtlich verwirrt, wenn nicht zerrissen. Ich denke, das liegt zum einen an ihrem kreuzkonservativen Umfeld (sie selbst ist auch konservativ – auf eine Art, die ihrem ganzen sonstigen Sein völlig zuwider läuft) und zum anderen an der Definitionsproblematik, wie ich sie oben beschrieben habe (und du ja auch). Sie ist unglaublich weiblich, hat eine Ausstrahlung, die nicht von dieser Welt ist, ist sehr sinnlich und körperbewusst (und generell „girly“, was dann wieder ganz unsinnlich macht – aber etwas ist, auf das Männer reagieren). Insgesamt ist das wohl keine herkömmliche Beschreibung einer lesbischen Frau.
Sei mir nicht böse – ich glaube, mehr möchte ich zu ihr öffentlich nicht schreiben.
Herzliche Grüße
Siobhan.
Am schlimmsten waren für mich die Lesben, die ich z. B. in New York auf der Gay Parade gesehen habe. Ich habe sie damals sofort verdrängt und war dann aber während meines Urlaubs in NY sehr depressiv und wusste aber nicht genau warum. Das sind Frauen, die wie tot sind, sie haben keine weibliche Energie mehr, sind total primitiv und stellen sich dann mit dieser Wiederlichkeit und Primitivität auch noch über einen. Das war auch der Grund, warum ich nur ein einziges Mal in der Szene weggegangen bin, ich wollte mit diesen Frauen nichts zu tun haben und nicht mit ihnen in Verbindung gebracht werden. Die waren der Grund warum ich so lange gebraucht habe und warum ich so viele Probleme hatte mich zur Frauenliebe zu bekennen, bzw. mir einzugestehen, dass ich mich in Frauen verliebe (und es dann auch bewusst anzugehen).
Als ich mein “Coming-Out” hatte, haben alle, meine Familie geschwiegen und nichts dazu gesagt (außer meine Gesanglehrerin, die gesagt hat, dass ich lesbisch bin, und an der ich mich dann auch einige Zeit festgehalten habe, weil sie irgendwie unbewusst verstanden hat, was mein Problem war), ich war gefangen im Niemandsland, denn ich war keine Lesbe, aber eben auch keine Heterofrau. Ich habe dann in dieser Zeit eine Affäre mit einer verheirateten Frau gehabt und dies dann meinem Therapeuten erzählt. Er hat sich trotz all diese ganzen Andeutungen und Frauen von denen ich erzählt habe nicht getraut mir zu sagen, dass ich lesbisch bin, sondern es heruntergespielt, es versucht lächerlich zu machen und mir eine höhere Dosis Tabletten verschrieben. Lesbischsein/Frauenliebe scheint also in der Psychologie gar nicht vorzukommen, bzw. wird sie zwar nicht mehr (offensichtlich) pathologisiert, dafür aber geleugnet.
In dieser schlimmen Zeit für mich, habe ich eine Studienreise nach Italien (Montepulciano) gemacht, wo ich eine Frau kennengelernt habe, die auch Antidepressiva genommen hat. Sie sah sich als bisexuell und bei ihr war es so, dass sie im Gegensatz zu mir nicht ältere Frauen, sondern jüngere Frauen idealisierte und mit ihnen versuchte eine Beziehung aufzubauen. Sie war sehr intelligent und begabt, (sie komponierte und studierte Kirchmusik) attraktiv und wir haben uns eng miteinander angefreundet. Sie hat irgendwie verstanden, dass es am Patriarchat liegt, dass wir beide auf Tabletten waren, weil sie sensibel war und Dinge schnell durchschaut hat (das mit den Lesben hat sie aber glaube ich auch verdrängt). Sie hat gesagt, dass es an den Männern liegt, später allerdings aber auch geheiratet und danach war der Kontakt mit ihr schwierig, vielleicht, weil ihr dann klar war, dass sie sich doch belogen hat und eingeknickt ist. Sie hat mir damals aber geholfen zu meiner Weiblichkeit zu stehen, da ich als Frau sehr Komplexe hatte, wir haben zusammen gesungen, Kultur und die wunderschöne Landschaft genossen (wir hatten ein Appartment mit einem Blick über die ganze Toscana), abends italienisch gekocht und Wein getrunken, zusammen eng aneinandergeschmiegt in einem Bett gelegen und ehrlich geredet. Am Ende der Reise hat sie mir eine glitzernde Spange geschenkt, eine so ähnliche wie sie immer in ihren roten Haaren getragen hat. Sie hat mich an ihrer Weiblichkeit, an ihrem Sein, ihren Einsichten und Gedanken teilhaben lassen, es war viel mehr als eine Identität, es war eine ganze Realität, die sich wie eine magische Ebene zwischen uns geöffnet hat, wie zwei Universen, die sich näher kommen, plötzlich berühren und Funken schlagen…
@ Sophia, ich schätze deinen Beitrag sehr! Vielen Dank für den tollen Blog und die tollen Frauen auf dieser Erde.
danke, danke danke diese seite zu entdecken, stellte grad mein inneres denken
auf die richtigen füße.
ich bin stolz auf mich selbst, ich hab soooolange nach mir gesucht und ich finde mich
hier, danke
Liebe Sophia,
vielen Dank!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich habe die gleichen Probleme angetroffen, hier in Frankreich und die annäherung mit der hisigen Lesben Szene hat mich ehr abgeschreckt…sehr maskulin, laufend den Kerl spielen, kein richtige Gesprächsthemen konnte mann angehen….
Extrem „Männlich“ kein Platz für kreativität, Bücher, Sensibilität..und im Erscheinungbild auch, als würde sie die Frau in ihnen durch ihr Äusseres zu verdrängen versuchen.
Ich hoffe ich finde mal hier auch gesprächspartner und treffe auf gleich gesinnte.
vielen Dank nochmals..MERCI!!!
Hallo Tania,
ich glaube das die „Szene“ überall auf der ganzen Welt ähnlich ist, was die Maskulinität der Frauen betrifft. Das ist sogar im arabischen Raum so, dass die Frauen dort queer und androgyn werden, wenn sich dort eine Szene für lesbische Frauen etabliert. Ich verstehe es auch nicht so ganz warum das so ist, warum andere Länder dann trotzdem diesem westlichen Bild der androgynen „emanzipierten“ Frau nacheifern. Ich kann mich in diese Frauen auch nicht hineinversetzen, warum sie so werden, wirklich nicht ansatzweise. Ich habe selbst meine Liebe zu Frauen wegen diesen androgynen Frauen sehr stark verdrängt, bzw. konnte sie mir nicht eingestehen. Ich wollte nicht so sein, aber bin auch nicht auf die Idee gekommen sie, die maskulinen Lesben, in Frage zu stellen. Das Wort lesbisch war durch meine Tante und ihre Freundin schon besetzt und ich habe mich stattdessen in meine Gesangslehrerinnen hineingesteigert und versucht so davon irgendwie wegzukommen (was auch nicht so wirklich funktioniert hat, weil die Gesangslehrerinnen meistens verheiratet waren). Ich empfinde es als schwierig „dazwischen“ zu sein, weder in die Szene zu gehören noch zu den Heteros. Und das keiner diese Problematik versteht, bzw. die anderen Frauen sie verdrängen. Deswegen ist u.a. auch diese Seite hier entstanden, damit es eine Möglichkeit gibt sich darüber auszutauschen.
Liebe Grüße,
Sophia
Hallo Sophia,
für mich ist es relativ „frisch“, erst vor einem Jahr nach einem grossputz und in frage stellen ist es mir klar geworden das ich Frauen liebe..und viele meiner Freundschaften mit anderen Frauen eine viel tiefere Bedeutung für mich hatten.
Bein mir waren es keine Gesangslehrerinen sondern einfach andere Frauen die ich nach und nach in meinem Leben angetroffen habe und mich besonders berührt haben. Sei es durch eine sehr enge Seelenverwandschaft, Sensibilität, Stärken oder Schwächen je nach Frau ….
Ich war also an Seelen und Geist aufräumen mit einem Therapeuten…und vieles was mich davon abhilt diese Liebe zu merken schaffte ich aus dem Weg….warum ich immer noch alleine war, nie eine Beziehung hatte…etc…
Bis vor einem Jahr als ich Sie anschaute, ich kannte sie seit längerem, wir unternahmen viel zusammen, Sprachen viel und oft….) und ich (klingt einfach aber hat viel in mir ausgelöst..eine Ganze Lavine ins Rollen gebracht und ich vieles in meiner Vergangenheit mit ganz anderen, neuen Augen in Betrachtung nahm) einfach beobachte wie der Wind an einem sonnigen Herbsttag mit ihren Haaren spielte. Das LIcht, das sanfte, sachte wogen in ihren braun-rötlichen Haar…und ich dacht MOMMENT…..MAL…..
Ich versuchte erst es zu verdränge aber je mehr ich unter die Lupe nahm, wie ich mich mit ihr, in ihrer Gegenwahrt verhielt…das mir manchmal endlos erscheinende Wachten auf eine Nachricht von ihr..und vieles andere..desto Klarer wurde es mir und ich begang viele Meiner Reaktion in meiner Vergangenheit zu verstehen…
Alle meine Schwärme waren auch hetero Frauen…und IHr der letzten habe ich mein Herz geöffnet…ich dacht wer wagt gewinnt heisst es…Sie lieb mich leider nicht, so wie ich sie…aber dieser Schritt war der erste in diese „Neue Realität“ für mich.
Tania
Hallo Tania,
vieles, was du beschreibst trifft auch auf mich zu. Ich habe meine Liebe zu Frauen auch lange Zeit verdrängt und hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht wie die anderen einen Freund hatte. Und meine Freundschaften mit anderen Frauen waren oft unterschwellig erotisch geprägt und als ich noch unbewusster war hatte ich auch sexuelle Erfahrungen mit ganz normalen Heterofrauen. Das ist aber meistens passiert, weil ich mehr oder weniger unschuldig war, mir weniger Gedanken gemacht habe und es einfach passiert ist. Ich habe mich nicht als lesbisch gesehen und oft waren diese Heterofrauen verheiratet oder hatten einen Freund und ich bin nicht auf die Idee gekommen dies in Frage zu stellen. Das heißt es waren „nur“ Begegnungen aus denen nichts ernstes wurde, weil diese Frauen mit Männern zusammen waren. Aber je bewusster man wird, damit meine ich, sich darüber im klaren sein, dass man in einer Männerwelt lebt und auch die Szene in Frage stellt, umso schwieriger wird es weil die meisten Frauen nicht denken wollen und sich damit nicht auseinandersetzen wollen. Man ist dann irgendwie anders als die anderen Frauen, ohne dabe eine Lesbe zu sein, man macht sich einfach mehr Gedanken. und es gibt auch wenige Frauen die alleine bleiben, die meisten haben auch einen Freund oder sind verheiratet, weil sie „dazugehören“ wollen. Ich bin meistens an die verheirateten/mit Freund gekommen, warum auch immer. Vielleicht weil es dann auch nicht weitergehen konnte und ich selbst vielleicht es nicht hinbekommen hätte, da ich auch konservativ bin. Ich wünsche dir noch viele schöne Begengungen jenseits der Szene und hoffe, dass auch irgendwann eine dabei ist, aus der etwas ernstes werden könnte. Nur Mut, die meisten Frauen haben auch Angst, da sie wegen den Lesben (die sie aber meistens verdrängen) auch eingeschüchtert werden.
Liebe Grüße, Emily
Ganz lieben Dank für deine Ausführungen, Sophia. :)
Ich stehe zwar nicht nur auf Frauen, aber Frauen erotisieren mich sehr viel mehr als Männer.
Ich brauche nur die richtige Frau sehen und schon bin ich geflasht. Bei Männern hingegen ist das nicht so.
Mit einer Frau kann ich mir tiefe, innige Liebe vorstellen, Zärtlichkeit, Nähe und alles das. Bei einem Mann habe ich das Gefühl, es würde mir etwas fehlen.
Mit Männern fühlte ich mich bisher viel zu wenig auf einer Wellenlänge, ich weiß nicht, ob ich für eine Beziehung kompatibel genug zu einem Mann wäre. Na ja – vielleicht ist da draußen der eine, aber irgendwie glaube ich nicht wirklich daran.
Im Internet hatte ich dieses und jenes über Lesben gelesen – also auf Seiten wohl von Lesben für Lesben. Da ging es dann um Identitäten (Butch, Femme und ich weiß nicht mehr), welche Identität welche Kleidung trägt oder auch nicht usw.
Ich war sehr verwirrt und fragte mich, wozu ich diese Identitäten brauche und ob es nicht reicht einfach eine Frau zu sein, die auf Frauen steht – also auf normale, weibliche Frauen.
Wenn ich mit der männlichen Art und Weise, dem Verhalten nicht so kompatibel bin, was hilft mir eine Frau, die sich dann genauso oder in diese Richtung verhält?
Das mit diesen ganzen Identitäten war mir alles zu kompliziert, ich habe keine Lust in irgendeine Rolle gedrängt zu werden oder mich entsprechend anzupassen.
Vermutlich würde ich ohnehin nur schief angesehen werden, weil ich für guten Sex mit einem Mann ab und zu mal zu haben bin, unten durch bin ich dann wohl.
Diese ganzen Identitäten engen doch nur ein, schüren Erwartungshaltungen, ziehen Klischees nach sich und dann unterliegt man plötzlich wieder irgendwelchen Zwängen.
Dieser ganze Mist macht doch die Menschen kaputt, sie können sich selbst doch gar nicht mehr spüren.
Liebe Grüße
Catha
Liebe Catha,
ich sehe das mit den Identitäten auch so. Ich weiß seit 2 Jahren wie sehr ich Frauen lieben und begehren kann und das ist für mich jeneits aller bisher gekannter Gefühle. Endlich weiß ich, was mir immer gefehlt hat, warum mich Liebesgedichte nicht angesprochen haben, ich das Gefühl, dass einem das Herz aufgeht noch nicht nachvollziehen konnte…Das hat sich mir alles erst mit dem klaren Blick auf Frauen erschlossen durch eine für mich entscheidende Begegnung mit einer Frau, in die ich mich zutiefst verliebt habe. Und das mit über 50 und fast erwachsenen Kindern. Auch ich weigere mich, mich als Lesbe zu bezeichnen. Ich möchte mich nicht in eine Kategorie mit einer bestimmten Identität pressen lassen. Ich möchte nur einfach Ich sein, spüren was ich brauche, endlich in mir selbst ruhen, mein Umfeld um mich so gestalten, dass ich mein Leben so führen kann, dass es mir wirklich gut geht. Je mehr ich auf mich selbst achte, was mir gut tut, umso mehr spüre ich, wie es mir von Tag zu Tag besser geht. Und das wird im wesentlichen bestimmt von den Gefühlen, die ich gemeinsam mit Frauen erleben darf, die sich nicht scheuen, ihre Gefühle auszuleben, egal ob in der Lesben-Szene oder nicht, feminin oder nicht. Genieße zum ersten Mal in meinem Leben einen Menschen zutiefst zu begehren, der mir nur 2 mal flüchtig in meinem Leben begegnet ist. Es ist für mich wie ein nie gekanntes magisches Band. Dieser Mensch ist eine Frau und ich finde das wundervoll. Es ist für mich einfach keine Frage des Geschlechts mehr. Ich will für mich keine Bezeichnung, oder Identität von außen übergestülpt haben und schon gar nicht selbst tun. Ich bin ich. Ich liebe frauen und das bereichert mein Leben ohne Ende, macht es farbig (und ich bin mir sicher, das gibt es in mannigfaltigen Schattierungen). Was will ich mehr?? Ich lebe einfach mein eigenes wundervolles Leben und freue mich jeden Morgen darauf. Und freu mich über jeden, der mich einfach so leben lässt wie ich bin, sich mit mir freuen kann und vielleicht ein Stück gemeinsam mit mir geht.
liebe Grüße
Simone
Und vielen, vielen Dank auch an alle anderen für all die guten Beiträge, die hier bereits veröffentlicht worden sind. Habe einige eigene Gedanken hier wiedergefunden und das tut unglaublich gut.
Simone, bist du denn mit der Frau zusammen gekommen? Meine Gefühle werden meist nicht erwidert, obwohl ich attraktiv, sehr feminin, klug etc. bin, was mich zutiefst traurig macht und ich verstehe nicht, warum.