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Das Wort Biologie ist, was die Geschlechterfrage angeht, meist ziemlich negativ besetzt, denn man denk sofort an solche (teils widersprüchliche) Dinge wie: Der Mann ist der Frau biologisch/von Natur aus überlegen, er ist der höhere Geist und sie ist die niedere Natur, der Mann ist von Natur aus aktiv und die Frau ist von Natur aus passiv, das männliche Sperma ist ein aktiver Samen, der die passive Eizelle befruchtet usw. Aus diesem Biologieverständnis folgerten Theologen und Philosophen dann, dass Frauen minderwertig seien, sprachen ihnen das Menschsein und sogar die Seele ab, denn Gott hat den Mann ja nach seinem Ebenbild geschaffen, der Mann ist der Ursprung und das Urbild des Menschen und Adam erschuf Eva nur aus seiner Rippe.
Frauenrechtlerinnen und Feministinnen wehrten sich gegen diese Abwertung der Frau, übernahmen dann aber oft unhinterfragt diese negativen biologischen Vorstellungen/Biologismen, indem sie konterten: Die Geschlechtsunterschiede haben keinen natürlichen Ursprung, denn die sind nur gesellschaftlich konstruiert und die Biologie ist immer Biologismus und diskriminiert die Frau, hindern sie am Menschsein, das sich in nichts von dem des Mannes unterscheidet. Auch sie sahen und sehen also oft den Mann als sozusagen den „bluprint“ des Menschen an, als das Modell, an das sich Frauen dann anzugleichen hätten, bzw. sich dahin „befreien“ müssten. Für sie ist die weibliche Biologie nur eine Geißel und alle Vorstellungen von Weiblichkeit und Frausein lediglich patriarchal-sozial konstruierte Unterdrückungsmechanismen.
Was es wirklich mit der Biologie auf sich hat und ob Weiblichkeit und Frausein biologisch minderwertig und/oder nur sozial konstruiert sind, das wird in diesem Text von CHRISTA MULACK (Natürlich weiblich- die Heimatlosigkeit der Frau im Patriarchat) noch mal sehr schön erklärt:
Vielen wird die Tragweite des Textes beim ersten Durchlesen noch nicht klar sein, denn zu fest ist die Vorstellung von der Minderwertigkeit der Frau und diesem der-Mensch-ist-gleich-der-Mann in unseren Köpfen und in unserer gesamten Kultur verankert. Man muss ihn dafür schon mehrmals lesen. Er entlarvt z. B. die biblische Schöpfungsgeschichte als Lüge und männlichen Größenwahn, ist höchste Häresie, lässt ernsthaft an allen Queertheorien und auch an der angeblichen Gleichwertigkeit der Geschlechter zweifeln- und wird vielleicht so manche Frau, die sich in ihrem Körper und Geschlecht unwohl fühlt (und an einen Geschlechterwechsel denkt) zum Nachdenken/Umdenken bewegen. Auch erhält die Aussage, dass Homosexualität (und damit ist die MÄNNLICHE gemeint!) unnatürlich sei, also vom Ursprung entfernt, eine ganz neue Dimension. Denn weiter kann man sich als Mann ja wahrlich nicht von seinen Anfängen entfernen und auch von der Reproduktion, die ja, wie im Text beschrieben, mehr an das Ei als an das Sperma gekoppelt ist. Wenn man also als schwuler Mann von einer frauenlosen Welt träumt, träumt man letztendlich eine Todeswelt herbei, zumindest das unfruchtbare Weltende. Als Frau von einer männerlosen Welt zu träumen ist zwar auch eine Utopie aber eine, die biologisch auf wesentlich konkreteren Füßen steht. Wie auch immer.
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Mir ist anhand dieser biologischen Fakten auch klar geworden, was mich an dieser ganzen queer-LGTB-Community/Ideologie so stört. Nämlich dass dort a) entweder die Geschlechter als „gleichwertig“ hingestellt werden (als ob Frau und Mann biologisch die gleiche Gewichtung hätten) oder eben ganz ignoriert werden (sozial konstruiert) und b) zusätzlich noch das Männliche sozial höher gestellt bleibt/Proirität behält. Es ist also ein (schwules/trans) Männerding, dem sich Frauen in Zuge des Gleichheitsfeminismus wieder mal unkritisch angeschlossen haben.
Ich bin nur Model, keine Wissenschaftlerin aber danke herzlich Claudia für den tollen Blog. LG Nicole